Hadrian's POV
eine Stunde später
Mittlerweile hatte Aría sich wieder etwas beruhigt. Wir saßen auf einer Couch, welche auf der linken Seite der Halle stand. Logan hatte ich vorher nach Hause geschickt, da ich merkte, dass es ihr unangenehm war, dass noch jemand und dazu ein Fremder sie so sah. Es musste wohl ein großer Schritt für sie gewesen sein, zu mir zu kommen.
Wir saßen jetzt schon etwas länger nebeneinander und redeten kein Wort. Aría starrte einfach nur in die Ferne. Die Ruhe hatte sie gebraucht, das wusste ich aber langsam wurde ich ungeduldig. Ich wollte wissen wer es war und zudem musste ich ihre Wunden untersuchen, nicht dass wir eventuell doch in ein Krankenhaus müssen.
Leicht drehte ich meinen Körper in ihre Richtung und sah sie an.
„Wo hast du Schmerzen?", fragte ich mit ruhiger Stimme. Es war echt schwer für mich diese Geduld aufzubringen. Normalerweise war ich nicht so ruhig und sanft zu anderen. Ich bekam eigentlich immer sofort das was ich wollte. Aber bei Aría musste ich Geduld beweisen, die ich nicht hatte.
Es dauerte etwas bis sie antwortete. „Ich weiß nicht genau... überall?", entgegnete Aría eher als Frage und rutschte auf der Couch unruhig hin und her.
„Soll ich dich in ein Krankenhaus bringen?"
Augenblicklich weiteten sich ihre Augen und sie wurde panisch.
„Nein, nein bitte nicht. Kein Krankenhaus!", protestierte sie aufgebracht und schüttelte mit ihrem Kopf.
„Ok. Dann würde ich kurz nachsehen, ob alles bei dir in Ordnung ist. Später werde ich dann auch einen Freund von mir anrufen, er ist Arzt und wird dich dann ebenfalls nocheinmal durchchecken.", versuchte ich sie zu beruhigen und stand auf. Wow so nett zu sein kenne ich gar nicht von mir.
„Warte kurz hier. Ich hole nur schnell ein paar Sachen." Und schon lief ich zu den Toiletten. Ich holte den Erste-Hilfe-Kasten aus dem weißen Schrank neben den Waschbecken und lief anschließend wieder zu Aría zurück. Sie war eine starke Frau. Als ich wieder in der Halle war, beobachtete ich die zierliche Schönheit. Sie war kurz davor einzuschlafen, doch meine Schritte ließen sie hochschrecken und panisch in meine Richtung blicken. Als sie allerdings bemerkte, dass ich es war, etspannte sie sich wieder. Wenn ich herausfinde wer es war, wird es für diese Person blutig enden.
Schon wieder bekam ich so eine Wut, dass ich alles hätte kaputt schlagen können. Um mich zu beruhigen, presste ich meine freie Hand fest zu einer Faust. Ich muss meine Wut besser kontrollieren. Schließlich wollte ich Aría nicht noch mehr verängstigen, als sie eh schon war.
Als ich vor ihr zum stehen kam, kniete ich mich zu ihr und fing an sie so gut ich konnte zu verartzten. Zuerst wischte ich das getrocknete Blut aus ihrem Gesicht, damit ich die Wunde darunter desifizieren konnte. Bei meiner Berührung zuckte sie leicht zusammen.
„Tut es sehr weh?", fragte ich sie besorgt und hielt in meiner Bewegung inne. Als Antwort schüttelte sie lediglich nur den Kopf.
Aría hatte zum Glück nicht viele offene Wunden. Doch trotzdem war ihr Gesicht und Körper mit blauen beziehungsweise roten Flecken übersäht. Zum Schluss gab ich ihr noch eine Schmerztablette, die ihr etwas helfen würde.
Während ich mich um ihre Wunden kümmerte, blickte sie mir nicht ein einziges Mal in die Augen. Warum ist ihr das so unangenehm, dass ich ihr helfe? Ich verstand es einfach nicht.
„Du wirst mit zu mir kommen!", entgegnete ich nachdem sie die Schmerztablette einnahm und verstaute währenddessen wieder die Utensilien in den Koffer.
Nachdem ich es aufgeräumt hatte schaute ich ihr wieder in die Augen und sah, wie sie ihren Kopf schüttelte. Sie wollte gerade anfangen zu protestieren, doch ich unterbrach sie sofort.
„Es war keine Frage, Aría. Du WIRST mitkommen!", gab ich nochmal ernst hervor. Diese Frau war wirklich eine harte Nuss. Nie will sie sich helfen lassen.
acht Stunden später
Aría war bereits schon mehrere Stunden am Schlafen. Schon während der Autofahrt zu mir nach Hause war sie tief und fest eingeschlafen, weswegen ich sie in mein Gästezimmer getragen hatte. Aría war tatsächlich die erste Frau, welche bei mir zu Hause war. Wenn ich meinen Spaß mit anderen hatte, reservierte ich immer ein Hotelzimmer für die Nacht. Schließlich wollte ich nicht, dass eine von den Verrückten wusste, wo ich wohnte und mich dann ständig belästeigen würde. Ich wollte nur Sex und keine Beziehung.
Mit einem Glas Wasser in der einen und bestelltes Essen in der anderen Hand, begab ich mich zu Ariá. Ich war wirklich sehr geduldig mit ihr. Doch jetzt ging es einfach nicht mehr. Ich musste einfach erfahren, wer diese dreckige Person war.
Vorsichtig öffnete ich mit meinem Ellebogen die schwarze Zimmertür und trat hinein.
Aría's POV
Erschöpft wachte ich auf und streckte mich zuerst. Vor Schmerzen verzog ich mein Gesicht. Jede Bewegung tat weh. Verschlafen öffnete ich meine Augen und blickte mich um. Wo bin ich? Es dauerte eine Weile bis ich wieder wusste, dass ich bei Hadrian sein müsste. Ich war wohl gestern wieder im Auto eingeschlafen. Keine Ahnung warum mir das schon wieder passiert war.
Jetzt lag ich auf jeden Fall hier bei ihm zu Hause, was mir auch wirklich peinlich war. Nun musste er Babysitter spielen, obwohl er bestimmt was besseres zu tun hat. Und nur weil ich zu ihm gelaufen war, wie ein kleines Kind.
Später würde ich dann nach einer anderen Bleibe suchen. Ich wollte ihn nicht nerven. Vielleicht kann ich mir ja ein Zimmer in einem Motel außerhalb der Stadt leisten? Es wäre zwar anstrengender für mich in die Arbeit zu gelangen aber lieber so, anstatt bei meinem Vater aufzutauchen.Ich wollte einfach nicht an gestern denken weswegen ich mich im Zimmer umsah, was wirklich wunderschön war. In das Bett hätte ich mindestens fünfmal reingepasst, so groß war es. Es war aus schwarzem Samt und die Bettdecke ein Traum aus Seide. Die Hälfte der Wände waren dunkelgrau oder weiß. Allgemein war das Zimmer eher dunkler gestaltet. Dieser Stiel passte irgendwie zu Hadrian. Sofort musste ich an seine dunklen Augen denken, die mich gestern so besorgt angesehen hatten. Hadrian war definitiv ein Mensch, dem man nicht ansah was er dachte aber gestern konnte ich ihn lesen wie ein offenes Buch. Er war besorgt aber auch wütend zugleich. Vielleicht hatte ich es aber auch falsch gedeutet und er war genervt von mir.
Länger konnte ich aber nicht darüber nachdenken, da sich langsam die Schlafzimmertür öffnete. Es war Hadrian. Mit Trinken und Essen kam er auf mich zu, stellte es auf dem Nachttisch neben dem Bett und blickte mir ernst entgegen. Oh nein! Sein Blick sagte alles. Jetzt will er es wissen. Nervös zog ich die Bettdecke noch enger an mich. Soll ich es ihm wirklich sagen? Was wenn er mich auslacht? Aber er war schon die ganze Zeit so nett zu mir und will mir ja vielleicht wirklich helfen. Kann ich ihm vertrauen?
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Brennende Seelen
Roman d'amour**ABGESCHLOSSEN** Aría ist 20 Jahre alt und lebt mit ihrem Vater in einer kleinen Wohnung. Auf dem Weg in ein besseres Leben trifft sie immer wieder auf den mysteriösen Hadrian. Was sie nicht weiß: Er ist auf einer Mission. Beide kämpfen für ihren...