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POV Aría

"Hadrian?", rief ich in die Wohnung und schloss die Tür hinter mir. Kurz blieb ich still stehen, um etwas hören zu können, doch keine Antwort kam. Bestimmt schläft er schon. Schließlich ist es halb vier in der früh. Oh man und ich brüll, wie ein Trampel. Hoffentlich habe ich ihn nicht geweckt.

Leise schlich ich ins Bad und machte mich fürs Bett fertig. Müde beobachtete ich mich im Spiegel und bekam einen Schreck, als ich mich dort widerspiegelte. Mein Eyeliner war nicht wie zu erwarten, an meinen Augen, sondern im ganzen Gesicht verteilt. Peinlich doch auch belustigt zugleich lachte ich mich selbst aus.

Jetzt weiß ich, warum ich vorhin beim nach Hause gehen von manchen so komisch angestarrt wurde. Ich sehe aus wie ein Clown. Ich hatte mal wieder vergessen, dass ich geschminkt war. Die letzten zwei Wochen war ich es nämlich nicht und daran hatte ich mich schon gewöhnt.

Nachdem ich mich Abgeschminkt hatte schlich ich mich leise ins Schlafzimmer zu Hadrian. Vorsichtig schloss ich die Zimmertür hinter mir und tapste auf das Bett zu. Verwundert runzelte ich meine Stirn. Hadrian war nicht da. Die Bettwäsche war noch genauso zusammengelegt wie heute Morgen. Wo ist er denn nur? Es ist schon so spät und er ist immer noch nicht da. Hoffentlich geht es ihm gut. Bestimmt musste er auch noch Dinge erledigen. Schließlich bin ich auch erst vor kurzem nach Hause gekommen.

Ich war müde, weswegen ich nicht weiter darüber nachgedenken wollte und mich schlafen legte. Es dauerte eine ganze Weile. Ohne Hadrian war es komisch in dem Bett zu liegen. Er strahle immer eine schöne wärme aus und ließ mich somit entspannt einschlafen. Doch jetzt kuschelte ich die Decke eng um meinen Körper, um somit meine fehlende wärme zu bekommen. Ich legte meinen Kopf auf Hadrians Kissen und zog seinen Geruch tief in mir auf. Hoffentlich ist er bald da.

Nächster Morgen

Gähnend streckte ich mich und murmelte mich im nächsten Moment gleich wieder in die Decke ein. Oh man ich könnte gleich wieder weiterschlafen. Langsam öffnete ich nach einer Zeit meine Augen und blickte neben mich. Die andere Betthälfte war immer noch leer. Ist Hadrian schon wieder wach oder war er erst gar nicht zu Hause? Wo ist er? Ich spürte, wie sich langsam ein komisches Gefühl in mir breit machte. Ich hoffe es ist alles gut!

Ich nahm mein Handy vom Nachttisch neben mir und wählte die Nummer von Hadrian. Ich wollte zwar nicht wie eine kontrollsüchtige wirken, doch langsam machte ich mir wirklich sorgen um ihn.

Einmal, zweimal, dreimal, viermal klingelte ich an, bevor dann die Mailbox anging. Das war das erste Mal, dass Hadrian nicht ans Telefon ging. Ich wählte ein zweites mal seine Nummer und kaute währenddessen nervös an meiner Lippe herum. Vielleicht hatte er den ersten Anruf nicht gehört. Doch als wieder die Mailbox zu hören war, erlosch meine Hoffnung ihn doch noch zu erreichen.

Vielleicht ist er auch zu beschäftigt und kann einfach nicht ans Telefon gehen. Aus diesem Grund fing ich an ihm auf WhatsApp zu schreiben.

-Heii. Ich hoffe es geht dir gut. Will dich nicht stören oder nerven aber wann kommst du?-

Ich drückte auf senden und konnte auch sofort die zwei Häkchen sehen. Zumindest hat er meine Nachricht bekommen. Sobald er sie auch ließt, wird er mir bestimmt antworten.

Ich versuchte mir nicht weiter Gedanken darüber zu machen. Es war allerdings schwerer als gedacht. Ich kannte das nicht, mir über jemand anderen sorgen zu machen. Hadrian war die ganze Zeit in meinem Kopf und ich dachte einfach immer über uns nach. Ist das normal, dass er 24/7 in meinem Kopf war? Er machte mich aber einfach so unfassbar glücklich. Mit ihm fühle ich mich wie ein neuer Mensch. Ich bin endlich glücklich und will das Glück von uns beiden nicht kaputt machen, indem ich ihn die ganze Zeit nerve.

Aus diesem Grund schmiss ich die Bettdecke bei Seite, ging zur Küche und machte mir erstmal etwas zu Essen. Aus dem Kühlschrank nahm ich mir eine Erdbeermarmelade hinaus und holte Toast aus dem Schrank daneben. Ich schmiss es in den Toaster und deckte, währenddessen den Tisch für mich alleine. Ich fand es immer wieder lustig, dass Hadrian so einen großen Tisch besaß, obwohl er zuvor selbst noch alleine lebte. Der Tisch war genauso groß, wie mein altes Bett. Vielleicht mache ich ja mal ein Buffet für uns zwei. Dann kann der komplette Tisch wenigstens dafür genutzt werden.

Mit einen lächeln auf den Lippen lief ich wieder zu meinen Toast, welches schon goldbraun gebrannt war. Ich nahm es aus dem Toaster und fing dann an zu frühstücken.

Plötzlich wurde ich aber aus meiner Ruhe gerissen, als mein Handy anfing zu klingeln. Überfordert suchte ich den Raum danach ab und konnte es dann schließlich auf der Theke entdecken. Es ist bestimmt Hadrian. Eilig stand ich auf und lief darauf zu, um etwas enttäuscht festzustellen, dass es nicht Hadrian war, sondern meine Beste Freundin. Es freute mich zwar auch, dass sie mich anrief, doch ich hatte mit jemand anderen gerechnet. Ich versuchte die leichte Enttäuschung zu unterdrücken und ging ran.

"Hallo", kaute ich noch leicht in den Hörer hinein.

"Guten Morgen Sonnenschein! Wie geht es dir?", fing Sie auch gleich mit Smalltalk an, den ich eigentlich so sehr hasste.

"Mir geht es gut und dir?", stellte ich nun auch die Gegenfrage. Das erste mal seit langem war meine Antwort zu dieser Frage nicht gelogen. Mir ging es wirklich gut.

"Wie immer gut. Sag mal... hast du Lust dich zu treffen bevor wir arbeiten gehen? Vielleicht wieder in diesem Caffè von letztens?"
Sofort fing ich an über beide Ohren zu strahlen. Glücklich nickte ich bis ich merkte, dass Rabea mich ja gar nicht sehen konnte.

"Gerne. Wann?", erkundigte ich mich aufgeregt und lief wieder zum Tisch um weiter zu essen.

Rabea und ich verabredeten uns noch in zwei Stunden vor dem Caffè bis wir beide wieder auflegten. Ich aß noch genüsslich mein Essen und räumte anschließend alles wieder auf.

Ich freute mich auf das Caffe. Es war einfach so schön. Außerdem tat die Zeit mit meiner Freundin mehr als gut. In der Arbeit hatte wir kaum Zeit zu reden.

Ich glaube ich werde ihr von Hadrian erzählen. Sie kannte ihn zwar bereits, doch dass er nun eine wichtigere Rolle in meinem Leben war, wusste sie noch nicht. Ich musste jetzt schon bei dem Gedanken lächeln, wie sie reagieren würde. Ich kannte sie zu gut, um zu wissen, dass sie mir das gönnen wird. Sie war einfach meine ehrlichste und deswegen auch einzige Freundin.

Brennende SeelenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt