Hadrian POV
„Schau genau zu!", flüsterte Javier und trat dann hinter mich. Nur um kurz danach ein Tuch um meinen Mund und Kopf zu wickeln. Er schnürte es so fest zu, dass das Tuch sich sofort in meine Haut drückte und es zu brennen begann.
Doch ich ignorierte den Schmerz. Den ganzen Schmerz, der mein Körper spürte. Denn es gab was viel wichtigeres. Aría. Ihr Schrei aus Angst, der ihre Kehle entwich, ließ mein Herz für kurze Zeit stoppen.
Ich zog meine Augen zu Schlitzen und beobachtete, wie Arías Vater ganz langsam auf sie zu ging.
Er hielt etwas in seiner Hand, doch ich konnte es nicht sehen. Anscheinend machte es Aría aber Angst. Sie versuchte sich aus den Fängen der Seile zu befreien aber sie schaffte es nicht.
Ich tat ebenfalls das gleiche wie sie, doch wurde daraufhin gleich wieder von den zwei Männern auf dem Stuhl gedrückt, sodass ich mich nicht mehr bewegen konnte.
Als ich plötzlich einen lauten Schrei von Aría hörte, blieb ich starr sitzen und bewegte mich kein Stück mehr. Sofort blickte ich wieder in ihre Richtung. Sie schrie. Sie schrie so laut, dass der ganzen Raum damit gefüllt war. Es war kein Angst Schrei. Es war ein Schrei, der aus purem Schmerz war. Als sich ihr Vater etwas zur Seite bewegte, konnte ich den Grund für diesen lauten Schmerz sehen.
Ein Messer steckte in ihrem Oberschenkel. Dieser verdammte Wichser hatte ihr wirklich ein Messer ins Bein gerammt.
Als ich das Messer in ihrem schmalen Bein sah, begann es in mir zu brodeln. Noch nie hatte ich so eine Wut. Es war unbeschreiblich, wie das Blut in meinen andern kochte.
Er konnte mir gerne schmerzen zufügen. Das könnte ich aushalten. Doch meiner Aría. Meiner Aría soll keiner verletzen. Sie war doch etwas besonders.
Wieder versuchte ich mich zu befreien. Als ich aber einfach nicht von den Seilen los kam, schrie ich vor Wut und Verzweiflung. Ich schrie mit so einem Hass in mir, dass selbst ich mich erschreckt hatte.
Doch das brachte mir nichts. Ich konnte nur zusehen, wie sie leidet und konnte ihr nicht helfen. Ich fühlte mich wie ein Stück Dreck, einfach nur so da zu sitzen und nicht zu ihr zu gehen. Ich konnte ihren Schmerz spüren und wollte ihn am liebsten ganz alleine fühlen.
„Jetzt wird es erst richtig spannend! Sieh sie an! Schau in ihre Augen und sieh ihre Angst, ihren Schmerz an dem ganz alleine nur du daran schuld bist."
Arías Vater wich zur Seite und gab mir wieder die Sicht, sie zu sehen. Ihr Gesicht war mit Tränen übersäht. Fest presste sie ihre Lippen aufeinander, um dem Schmerz zu unterdrücken. Doch das würde nichts bringen. Sie blickte zu ihrem Bein und schüttelte wild mit ihrem Kopf.
Es tut mir so leid. So unendlich leid.
Immer fester hielten mich die zwei Männer an den Stuhl gefangen. Meine Wut war mittlerweile so unendlich groß, dass ich wie ein wild gewordenes Tier versuchte aus den Seilen zu entkommen.
Arías weinen ließ mich wieder meinen Kopf zu ihr anheben. Ihr Vater stellte sich wieder vor sie. Doch diesmal so, dass ich Aría trotzdem noch ein wenig von der Seite sehen konnte.
Ganz langsam zog er ihr das Messer heraus und flüsterte ihr ständig etwas zu.
Warscheinlixh machte er Psycho Spielchen mit ihr. Dieser kleiner Wichser. Und das alles nur wegen mir. Ich hätte einfach mit ihr abhauen sollen, bevor das ganze eskalierte. Doch nun war es zu spät. Ich war gefangen. Gefangen von dem Mann, dem sein Leben ich hätte nehmen müssen. Doch stattdessen machte er es mit meinem.
Für mich hatte ich schon aufgegeben. Doch Aría sollte am Leben bleiben. Sie sollte nicht wegen mir sterben.
Immer und immer wieder schluchzte sie auf. Die Tränen liefen in Strömen ihrer Wange hinab und der Schmerz in ihrem Wimmern wiederholte sich andauernd.
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Brennende Seelen
Romance**ABGESCHLOSSEN** Aría ist 20 Jahre alt und lebt mit ihrem Vater in einer kleinen Wohnung. Auf dem Weg in ein besseres Leben trifft sie immer wieder auf den mysteriösen Hadrian. Was sie nicht weiß: Er ist auf einer Mission. Beide kämpfen für ihren...