Kapitel 37

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Wesley

Das war nicht der Plan.

Ich hatte nicht vor mit ihr im Bett zu landen. Ich hatte nicht vor ihr so nahe zu kommen. Der verfickte Plan war, sie dazu zu bringen von mir abzulassen. Sie von mir fernzuhalten, denn sobald Warren auch nur angedeutet hat, was es bedeuten könnte, sollte sie weiter bei mir bleiben, konnte ich an nichts anderes mehr denken.

Und jetzt...

Fuck... Jetzt ist Yvaine diejenige, an die ich nicht mehr aufhören kann zu denken. Wie sie mich angesehen hat. Dieses Flehen in ihren Augen, die durch ihre Tränen verschleiert waren. Die Bitte bei ihr zu bleiben.

Gottverdammt, ich bin sowas vom am Arsch. Ich kann mich einfach nicht von ihr fernhalten. Und das ist diese eine beschissene Tatsache, die uns zum Verhängnis wird. Ich kann es nicht oft genug sagen. Wir sollten nicht zusammen sein. Zu viele Einflüsse von außen bestätigen es immer wieder aufs Neue. Und dennoch ist gerade sie die einzige, bei der ich sein möchte. Die ich in meinen Armen halten möchte. Gleichzeitig weiß ich, dass ich nicht noch länger in diesen Haus bleiben kann. Es war schon an Risiko genug, dass ich hergekommen bin, als dieses Arschloch draußen war.

Sanft fahre ich über Yvaines Stirn. Streiche ihr dabei die Haare aus dem Gesicht und muss leicht schmunzeln, als sie ihre Nase krauszieht und trotzdem nicht aufwacht.

Vor einiger Zeit ist sie in meinen Armen eingeschlafen und ich habe mich nicht getraut mich zu bewegen. Aber es ist an der Zeit.

Vorsichtig schiebe ich sie von mir runter. Sie regt sich ein wenig, doch sie dreht sich nur auf die andere Seite und schläft weiter. Ohne sie zu wecken, stiege ich aus dem Bett und ziehe mich an. Das Zimmer verlasse ich über den Balkon. Es ist sicherer für mich, denn ich weiß nicht, wer sich gerade noch so im Haus befindet. Yvaine hatte mich so selbstsicher in ihr Zimmer geschleppt, weil sie wusste, dass mich bis auf Doyle kein anderer sehen würde. Doch jetzt...

Das ist der bessere Weg.

Ich riskiere einen letzten Blick auf Yvaine. Präge mir jedes Detail ihres schlafenden Körpers ein, ehe ich auf den Balkon heraustrete und die Fassade runterklettere.

Im Garten sehe ich mich noch kurz um, ehe ich schnell den Weg zum hinteren Gartentor einschlage.

>>Hey, Arschloch.<<

Meine Beine scheinen plötzlich, wie angewurzelt zu sein, als mich diese kalte und emotionslose Stimme aufhält.

Wie ein verdammter Geist taucht Doyle neben mir auf und ich frage mich gleich, ob er hier nur darauf gewartet hat mich endlich alleine zu erwischen.

Ohne mir etwas anmerken zu lassen, setze ich eine ausdruckslose Miene auf und drehe mich zu ihm herum. >>Was?<<

Grey verschränkt die Arme vor der Brust und bleibt auf sicheren Abstand stehen. Ob wegen mir oder um seinetwillen. Ich weiß es nicht. >>Was hast du mit der kleinen Prinzessin vor?<<

Ich schnaube auf. >>Wieso? Willst du mir jetzt etwa einen Vortrag halten?<<

Seine Mundwinkel zucken leicht nach oben, doch dieser Anblick macht sein Gesicht noch viel unheimlicher. >>Nein. Ich versuche nur abzuwägen, wie sehr dein Tod sie brechen wird.<<

Mein Körper ist angespannt. Ich balle die Fäuste und versuche herauszufinden, was sein nächster Schritt sein wird.

Ein düsteres Schweigen breitet sich zwischen uns aus, während wir einfach nur einander gegenüberstehen und uns anstarren. Bereit für ein Duell auf Leben und Tod. Und ich bin mir sicher, dass dieser Mistkerl darauf brennt mir eine Kugel zwischen die Augen zu verpassen.

Sinners - Beast ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt