Kapitel 15

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18.08. Hamburg

Finja und Malena machten sich gegen Mittag auf den Weg zur Location, dem Stadtpark in Hamburg. Es war eine richtig schöne Location und Finja freute sich sogar schon ein bisschen darauf. Vor dem Einlass wartete schon eine riesen Schlange. Einige von den Mädels, mit denen sie jetzt öfter auf Konzerten waren, standen ganz vorne und Finja und Malena stellten sich zum quatschen dazu. Später zum Einlass würden sie auch weiter nach hinten in die Schlange gehen, sie wollten ja eh nicht ganz vorne stehen. Aber es war auch schön, sie mal wieder zu sehen und zu quatschen. Es wurden Fotos gemacht und viel gelacht. Irgendwann wurde eines der Mädels ganz panisch. "Wincent hat sich meine Insta Story angeschaut." freute sie sich und zeigte es den anderen. Es war ein Foto von allen, mit denen sie dort standen und sie hatte alle markiert. Auch Finja und Malena mit ihrer Fanpage. Malena zückte ihr Handy und schaute ungläubig drauf. "Meine Story hat er sich auch angeschaut. Aber das ist komisch, ich habe deine zwar repostet, aber ich habe ihn nicht darauf markiert." Sofort schauten auch alle anderen Mädels nach. Und bei jeder hatte er die Story angesehen, ohne dass sie ihn markiert hatten. Auch Finjas. Dann wusste er jetzt auf jeden Fall, dass sie hier war. Dumm war er ja nicht. Aber jetzt hatte er auf jeden Fall dafür gesorgt, dass alles ganz hysterisch rum quiekten und es gar nicht glauben konnten, dass er auf deren Profilen war. Finja dagegen wusste ganz genau, was sein Ziel war. Ihr Profil. ihre Fanpage. Na super. Malena sah ihren Blick und verstand. "Soll ich dich heute nicht mehr markieren?" frage sie vorsichtig. Aber Finja zuckte nur mit den Achseln. "Ach, weißt du jetzt isses auch egal. Er weiß jetzt ja eh, dass ich hier bin. Soll er ruhig sehen, dass ich Spaß habe." flüsterte sie und grinste. Das Konzert genossen die beiden dann auch ganz entspannt von hinten. "Der Vorteil, wenn man nicht da vorne steht ist ja, dass man besser ans Bier kommt." lachte Malena und stieß mit ihrem Becher gegen Finjas. Finja nickte und fand es inzwischen auch nicht mehr schlimm, Wincent auf der Bühne zu sehen. Trotzdem war sie froh, als das Konzert zuende war. "Wollen wir noch irgendwo was trinken gehen?" schlug Finja vor, die schon ein bisschen angeheitert war vom Bier. Kurz danach hatten sie eine Kneipe gefunden wo sie den Abend ausklingen ließen.

Als Wincent von der Bühne kam, war er glücklich über den schönen Abend. Und das Johannes ihn besucht und gemeinsam mit ihm auf der Bühne gesungen hatte, war für ihn ein kleines Highlight. "Geiler Abend." Johannes kam ihm lachend entgegen und nahm ihn in den Arm. "Und darauf trinken wir jetzt noch was." Wincent hatte sich schon lange darauf gefreut, mal wieder mit seinem Kumpel um die Häuser zu ziehen. Sie verabschiedeten sich von der Crew und gingen in ihre Stammkneipe, wo schnell das ein oder andere Bier vernichtet wurde. Irgendwann kamen sie auf das Thema Janina zu sprechen. Wincent war schon ziemlich angetrunken und erzählte Johannes nochmal alles von der Trennung. "Ist einfach wie immer, am Ende kam sie einfach nicht mit meiner Bekanntheit klar." Sein Blick war betrübt. "Also hocke ich jetzt alleine in meinem Haus und werde mich wohl damit anfreunden müssen, das eben für immer zu machen." Johannes klopfte ihm auf den Rücken. "Das tut mir mega leid, aber so solltest du nicht denken. Es wird noch die Richtige kommen." Wincent zuckte mit den Schultern. Ihm gefiel der Gedanke nicht. Die Stimmung war hinüber und irgendwie konnte Wincent sich auch nicht von diesen Gedanken lösen. "Tut mir leid, aber ich glaube, ich bin heute keine gute Gesellschaft mehr. Und ich bin müde." Johannes verstand ihn und kurz darauf entschieden sie dann auch, ins Bett zu gehen. "Willst du bei mir pennen?" fragte er noch aber Wincent schüttelte den Kopf. "Danke, aber lass gut sein. Vielleicht ist es ganz gut, wenn ich gleich einfach ins Hotel gehe." Sie verabschiedeten sich und Wincent ging zur nächsten U-Bahn, die in 10 Minuten fahren sollte. Die Wartezeit nutzte er, um sich bei Instagram noch einige Stories der Fans vom Konzert anzugucken. Das stimmte ihn immerhin wieder etwas glücklicher. Bis er bei einer Story einer Fanpage hängen blieb. Zu sehen waren mehrere Mädels, die ihm bekannt vorkamen. Hatte er die nicht vor dem Konzert auch schon in den Stories gesehen? Er konnte sich daran erinnern, weil auf dem ersten Foto auch Finja dabei war. Auf diesem letzten Foto zwar nicht, aber er konnte sehen, dass Finja trotzdem verlinkt war. Den Namen ihrer Seite hatte er sich gemerkt.

Er klickte sich durch ihre Stories und sah, dass sie mit einer Freundin nach dem Konzert wohl noch in der Stadt unterwegs war. Die letzte Story hatte sie vor 13 Minuten hochgeladen, also war sie vermutlich noch wach. Plötzlich überkam Wincent ein Gefühl von Einsamkeit und er wusste, dass er gerade eigentlich nicht alleine in sein Hotel fahren wollte. Er suchte den Chatverlauf und tippte eine Nachricht, auf die er auch schnell eine Antwort bekam. Damit hatte er nicht gerechnet.

W: können wir uns bitte sehen? Ich weiß, dass du in der Stadt bist und auf dem Konzert warst.

F: Das nennt sich auch stalking. Ich bin betrunken, keine gute Idee.

W: Das bin ich auch. Hotel Lübecker Str. Bin in 30 Minuten da.

Finja schaute auf ihr Handy und zeigte es dann Malena. "Fuck, und jetzt?" Malena schaute sie an. "Du willst ihn sehen, oder?" Finja nickte und biss sich auf die Unterlippe. "Aber es wäre dumm." "Finja, seit wann machst du keine dummen Sachen mehr?" Damit hatte Malena recht. Gerade wenn Finja etwas getrunken hatte, überlegte sie meistens nicht lange. Und irgendwie hatte sie gerade echt das Verlangen, Wincent zu küssen. "Bist du mir nicht böse?" fragte sie Finja vorsichtig. Malena schüttelte den Kopf. "Nein, aber vielleicht solltet ihr dann wirklich reden." Dann nahm sie ihre Freundin in den Arm. "Wenn was ist, melde dich. unser Hotel ist ja zum Glück nicht weit weg. Zur Not komme ich." Finja hatte ein schlechtes Gewissen, Malena jetzt alleine zu lassen, aber ihr Verlangen wurde größer. Sie verabschiedeten sich und Finja machte sich auf den Weg zum Hotel. Wincent hatte ihr seine Zimmernummer geschickt und etwas nervös klopfte sie wenig später an der Tür.

Wincent machte die Tür auf und einen Moment schauten die beiden sich nur an. Dann zog er Finja ins Zimmer und schloss die Tür hinter ihr. Kaum war die Tür zu, fielen beide übereinander her. Wincent drückte Finja sanft gegen die Tür und sie schlang ihre Arme um seinen Hals. Sofort waren ihre Lippen aufeinander und verschmolzen in einem innigen, leidenschaftlichen Kuss. Wie bei ihrem ersten Mal fackelten beide nicht lange und so landeten sie wenig später auf dem Bett. Ihre Klamotten lagen wild verteilt auf dem Boden und Wincent bäumte sich über Finja auf. Ohne Vorwarnung drang er in sie ein und Finja stöhnte auf. Es war genau das, was sie jetzt brauchte. Hemmungsloser, leidenschaftlicher Sex. Und den hatten sie, die halbe Nacht. Nach kurzen Erholungspausen ging es sofort in die zweite Runde, bis beide irgendwann völlig verschwitzt und kaputt nebeneinander lagen. Finja war komplett k.o., drehte sich auf die Seite und schlief sofort ein. Sie kam nicht mal mehr dazu, überhaupt groß darüber nachzudenken, was gerade passiert war. Wincent legte sich hinter sie, legte einen Arm um ihren nackten Körper und schlief wenig später auch direkt ein. 

Wann kommt die Liebe in mein LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt