Da Finja am nächsten Tag nicht in die Uni kam, machte Daniel sich Sorgen und beschloss, nach ihr zu sehen. Er wollte ihr zwar immer den Raum für sich geben, den sie brauchte, aber in der letzten Zeit verhielt sie sich wirklich merkwürdig und stand total neben sich. Als er vor ihrer Wohnungstür stand, warf er kurz einen Blick auf ihren Briefkasten und sah, dass eine kleine Ecke eines Zettels herausschaute. Eigentlich wollte er nicht neugierig sein, aber irgendetwas in ihm drängte seine Hand dazu, das Papier aus dem Briefkasten zu fischen. Als er das Papier in den Händen hielt, konnte er seinen Augen nicht trauen und ihm wurde ganz anders. Es war ein weißes Blatt Papier und wie in einem schlechten Film war eine Botschaft mit ausgeschnittenen Buchstaben aus einer Zeitung aufgeklebt:
> ICH HABE DICH GEWARNT, FINJA. UND ICH BEOBACHTE DICH. DAS SOLLTE DIR BEWUSST SEIN. WINCENT WIRD DIR NIEMALS GEHÖREN.
In Daniels Kopf tauchten 1000 Fragen auf und als er realisierte, dass es sich im eine echte Drohbotschaft an Finja handelte, stieg die Angst in ihm auf. In Sekundenschnelle klingelte er Sturm bei Finja, aber sie meldete sich nicht. Panisch versuchte er es immer wieder, aber als weiterhin kein Zeichen durch die Gegensprechanlage kam, versuchte er es einfach bei allen Nachbarn. Da dauerte es zum Glück nicht lange, bis ihm endlich jemand die Haustür unten öffnete. Hastig eilte er zu Finjas Wohnung und hämmerte gegen die Tür.
Völlig verwirrt und durcheinander öffnete Finja dann zum Glück die Tür. Sie sah fertig aus. Erleichtert fiel Daniel ihr direkt um den Hals und zog sie fest an sich. Finja war zunächst irritiert, warum er so stürmisch zu ihr kam, lies sich dann aber in seinen Arm fallen und konnte ihre Gefühle nicht mehr bei sich halten. Sie brach in Tränen aus und klammerte sich fest an Daniel. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Schluchzend saß sie irgendwann vor ihm auf dem Sofa und Daniel zeigte ihr vorsichtig den Zettel aus ihrem Briefkasten. Mit zitternden Händen griff sie danach und wurde schlagartig noch blasser im Gesicht. Ihre Kehle wurde trocken. “Finja, du musst mit mir reden. Was hat das zu bedeuten? Hast du noch mehr solcher Briefe bekommen? Wer ist Wincent?” Finja schaute ihn nur mit feuchten Augen, war aber unfähig, ein Wort zu sagen, obwohl sie so gerne würde. Sie musste mit Daniel reden. Jetzt, wo jemand scheinbar rausgefunden hatte, wo sie wohnt. Sie nickte und räusperte sich. Mit etwas krächzender Stimme legte sie los. Daniel griff nach ihrer Hand und signalisierte Finja, dass sie sich Zeit lassen konnte und er ihr in Ruhe zuhörte.
Das sorgte dann auch tatsächlich dafür, dass Finja langsam entspannter wurde, und dann erzählte sie Daniel alles, sie ließ wenig Details aus. Sie erzählte ihm, wie sie Wincent kennengelernt hatte, welche Höhen und Tiefen sie hatten und dass er der Grund war, warum sie Zeit brauchte, ehe sie sich auf Daniel einließ. Es tat weh, das alles nochmal in Erinnerung zu rufen und gerade nichtmal zu wissen, wo er war. Aber es tat auch gut, es endlich rauszulassen. Und dann erzählte sie Daniel von den Fotos, den Nachrichten, Drohungen und Beleidigungen, die sie seitdem bekam. Daniels Gedanken und Gefühle überschlugen sich, und er brauchte einen Moment, um zu verstehen, was Finja ihm da gerade offenbart hatte. “Heilige Scheiße.” murmelte er und schaute sie besorgt an. Wenn er jetzt einfach aufspringen und verschwinden würde, hätte Finja da vollstes Verständnis für. Sie wusste, dass sie ihn damit gerade völlig überrumpelt hatte. “Wenn du gehen willst, ist das ok.” murmelte sie leise. “Spinnst du? Gehen? Warum? Ich lass dich doch jetzt nicht alleine. Da draußen läuft eine Irre rum, die dir gerade dein Leben zur Hölle macht. Da müssen wir etwas gegen tun. Und zwar gemeinsam.” Daniels Worte kamen bei Finja an und legten sich direkt um ihr Herz. Dankbar schaute sie ihn an. “Das kann ich nicht von dir verlangen.” kam es verlegen von ihr aber Daniel fiel ihr sofort ins Wort. “Brauchst du auch nicht, ich mache das freiwillig. Finja, ich liebe dich. Und ich habe Angst um dich. Das muss aufhören. Willst du zur Polizei gehen?” Finja schüttelte den Kopf.
“Nein, ich muss unbedingt mit Wincent reden! Vorher kann ich nicht reden.” Diese Worte kamen so bestimmt von ihr, dass Daniel sie etwas erschrocken ansah. Er kannte sie inzwischen ganz gut und wusste, dass sie sich hier sicher nicht so schnell umstimmen ließ. “Aber du solltest diese Nachrichten irgendwie stoppen. Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn du deine Accounts löscht?” fragte er vorsichtig. “Aber was ist, wenn Wincent sich da meldet? Oder was postet? Dann sehe ich das nicht.” kam es sofort von Finja und Daniel merkte, dass sie schon etwas paranoid geworden war. “Hey, er hat doch deine Handynummer, oder? Da wird er sich sicher melden. Und du hast doch deine Freundinnen, die dich informieren können. Aber wenn du die Accounts löschst, kannst du dich da nicht mehr angreifbar machen. Über das Thema mit deiner Adresse müssen wir aber nochmal reden.” Nach einer kleinen Diskussion konnte er Finja dann doch endlich dazu bringen, ihre Accounts, sowohl die Fanpage, als auch ihr privates Profil, zumindest du deaktivieren. Und auch wenn Finja das nicht gerne zugeben wollte, war es doch eine kleine Erleichterung zu wissen, dass sie zumindest darüber jetzt keine Nachrichten mehr bekommen konnte.
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Wann kommt die Liebe in mein Leben
FanfictionFinja und Wincent Ist wirklich alles Gold, was glänzt? Wincent Weiss: Senkrechtstarter und A-Promi der Deutschen Musik Szene. Frisch verliebt und glücklicher denn je. So zumindest der Schein. Doch was passiert, wenn er es nicht mehr schafft, den Sch...