Kapitel 38

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Finja wartete am Rand des Konzertes und hoffte einfach, dass es bald vorbei war. Warum war sie hergekommen? Es war doch klar, dass sie Wincent niemals alleine antreffen würde und auch nur die Chance hätte, mit ihm alleine zu reden. Sie wusste ja auch noch nicht mal, was sie ihm überhaupt sagen wollte. Sie sah Malena und winkte sie zu sich rüber. Malena war froh, sie dort wiederzusehen. im Schlepptau mit den anderen Mädels kamen sie zu ihr. “Was war denn los, Finja?” fragte eine besorgt und Finja zuckte nur mit den Schultern. “Keine Ahnung, irgendwie wollte mein Kreislauf nicht mehr so ganz.” “Kein Wunder, bei dem Anblick von Wincent wird mir auch immer ganz schwindelig” lachte eine andere aber Malena gab Finja nur kurz einen Blick der ihr sagte “Hör einfach nicht hin”. “Willst du hier noch ein bisschen sitzenbleiben? Brauchst du was?” Finja nickte. “Ein bisschen sitzen wäre ganz gut.” Die anderen Mädels verabschiedeten sich dann, um nach Hause zu fahren. Malena setzte sich neben Finja. “Es war eine dumme Idee, hier her zu kommen. Aber immerhin weiß ich jetzt Bescheid.” murmelte sie und umklammerte mit ihren Armen ihre Knie. “Ach man, das ist doch alles kacke.” fluchte Malena. “Willst du nochmal mit ihm reden?” Finja zuckte mit den Schultern. “Weiß nicht, was das bringen soll. Lass uns nochmal auf Klo gehen und dann können wir auch los.” Finja stand auf und gemeinsam gingen sie zur Sporthalle, wo auch die Toiletten waren. Sie standen noch einen Moment davor, weil gerade Nico und Friedl an ihnen vorbeigingen und sie überlegten, nach einem Foto zu fragen, waren sich aber nicht ganz sicher, ob sie nochmal zurückkommen würden.
Auf einmal spürte sie, wie jemand ihren Arm griff und daran zog. “Komm mit.” zischte Wincent ihr zu und schaute sich dabei um. Es war gerade keiner zu sehen und Finja gab Malena ein Zeichen, dass sie dort warten sollte. Wincent zog sie in die Turnhalle und in eine der Umkleiden. “Finja, was machst du hier?” flüsterte er relativ laut und sehr bestimmt. “Ich bin hier mit meinen Freundinnen, so wie viele andere Mädels auch. Ist das verboten?” blaffte sie ihn an und Wincent gab ihr direkt ein Zeichen, leise zu sein. Und das machte Finja wütend. Ihn gerade vor sich stehen zu sehen, machte sie wütend. “Warum soll ich leise sein? Darf ich mich jetzt nicht mehr an Orten aufhalten, wo du bist? Nur weil du das mit uns beendet hast?” “Finja.” zischte Wincent da wieder, um ihr zu signalisieren, dass sie nicht so laut reden sollte. “Sorry, ich habe einfach nicht mit dir gerechnet.” sagte er dann im ruhigen Ton. “Ja ich merke schon, dass du mich schon wieder vergessen hast.” zischte Finja wütend zurück. “Ey was willst du? Willst du mir hier jetzt eine Szene machen?” Wincent wurde jetzt auch etwas lauter. “Nein, aber es wäre einfach schön, wenn du ehrlich zu mir gewesen wärst.” Wincent schaute Finja fragend an. “Wie meinst du das? Ich habe dir gesagt, warum ich das mit uns beendet habe.” “Achja, und deine Freundin hat damit zufällig nichts zu tun?” jetzt schaute Wincent sie noch verdutzter an. “Man hat euch gesehen.” brummte Finja dann zur Erklärung und langsam ratterte es bei Wincent. Deswegen war Finja wohl gerade so sauer. “Finja hör zu, lass mich das erklären.” versuchte er, sie zu beruhigen. “Was gibt es denn da zu erklären? ist doch klar. Ich war gut genug für die Ablenkung zwischendurch, als es dir schlecht ging. Und kaum kommt deine Perle wieder angekrochen, kann man mich auch wieder abservieren. Ist ein richtig tolles Gefühl.” 
Finja hatte sich inzwischen schon wieder richtig in Rage geredet und Wincent wusste gar nicht, wie er sie wieder ruhig stimmen sollte. “Mach mal Halblang, du warst auf keinen Fall ein Lückenbüßer. Aber dass es Ablenkung war, haben wir doch besprochen. Das wolltest du genau so, also entspann dich. Und hör mir doch einfach mal zu.” Dabei griff er ihr ans Handgelenk. Bei der Berührung erstarrte Finja kurz und es fühlte sich an, als wenn 1000 Stromschläge durch ihren Körper schossen. Einen Moment schauten sie sich einfach nur in die Augen. Finjas Augen glänzten und funkelten. sie standen wie versteinert voreinander und konnten ihren Blick nicht voneinander lösen. “Guck mich bitte nicht so an.” flüsterte Wincent, ohne seinen Blick von ihr zu lassen. Verdammt, warum konnte er sich nicht lösen? Diesen Blick kannte er und er fühlte sich, als würde sie ihn komplett in ihren Bann ziehen. Finja zitterte und ihre Unterlippe bebte leicht. Wie von alleine bewegten sich ihre Köpfe aufeinander zu.

Wann kommt die Liebe in mein LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt