Am nächsten Tag war es dann leider soweit und sie musste wieder zurück. Ihre Tante brauchte sie dringend im Laden und in der Uni ging bald die Prüfungsphase los. Finja hatte in letzter Zeit viel Stoff verpasst und musste sich ranhalten, wenn sie die Klausuren bestehen wollte. Wincent war gerade bei Amelie im Büro und hatte ein bisschen Zeit, bis es zum nächsten Termin ging. Er hatte ihr angeboten, dass sie während der Fahrt telefonieren konnten, damit sie nicht so alleine war. Das Angebot hatte sie dankend angenommen. Wincent erzählte ihr von den Interviews, die er in den letzten Tagen hatte und Finja wollte wissen, was sonst noch so bei ihm anstand. “Also morgen wollen Amelie und ich so ne Art Podcast aufnehmen und ein bisschen über die Songs auf dem Album quatschen. Ich bin schon gespannt, wo das so hinführt. Und dann müssen wir noch ein bisschen was für die Secret Session planen. Ich bin schon richtig aufgeregt, wie die so wird. Aber davon darfst du Malena bitte noch nichts erzählen, ja?” Finja versprach es und genoss es einfach, gerade diese ganzen exklusiven Infos zu hören. “In 3 Tagen ist dann hier in Berlin auch noch ein Radio-Konzert, wo einige Tickets verlost werden. Bin mal gespannt, wer dann alles so dabei ist. Schade, dass du es nicht erleben kannst.” Finja nickte traurig. “Glaub mir, ich wäre jetzt auch viel lieber bei dir, als ins doofe Köln zu fahren.” “Du schaffst das.” munterte Wincent sie auf und Finja musste kurz lächeln. Trotzdem fand sie das alles kacke. Jetzt hatten sie und Wincent es endlich geschafft, sich gegenseitig ihre Liebe zu gestehen und es hätte alles perfekt sein können. Aber ausgerechnet jetzt standen so viele Termine an und sie konnten es einfach nicht riskieren, auch nur irgendwo zusammen gesehen zu werden. “Aber wenn ich meinen Terminkalender richtig gelesen habe, dann bin ich in 6 Tagen wieder in Schleswig-Holstein. Amelie und ich werden dann den finalen Wald aussuchen und ein paar Bilder machen. Wenn es bei dir passt, würde ich mich freuen, wenn du kommen kannst. Dann könntest du Amelie vielleicht mal in Ruhe kennenlernen.” Finja war alles egal, solange sie Wincent schnell wieder sehen konnte. “Das kriege ich hin.” Jetzt war sie schon wieder ein bisschen zuversichtlicher und die Tatsache, dass sie jetzt nur 6 Tage in Köln überstehen musste, beruhigte sie ein bisschen. Und als sie auf die Einfahrt von ihrer Tante fuhr, war sie auch froh, angekommen zu sein. Nach der Trennung und dem ganzen Drama in der vergangenen Zeit hatte ihre Tante ihr angeboten, erstmal bei ihr zu wohnen, damit sie nicht alleine war und sich ganz in Ruhe eine neue Wohnung suchen konnte. Aber den Gedanken verdrängte Finja gerade sehr. Sie konnte sich zur Zeit nicht vorstellen, irgendwo alleine zu wohnen. Aber jetzt, wo sie wieder in der Heimat war, stand ihr noch ein schweres Gespräch bevor. Sie wollte und musste Lisa alles erzählen, wenn sie nicht schon längst alles wusste. Sie hatten sich abends bei Lisa in der Wohnung verabredet. Lisa begrüßte sie auch direkt überschwänglich und drückte sie fest. “Finja, ich hab dich so vermisst. Komm rein.” Sie machten es sich in der Küche mit einer Flasche Wein gemütlich und dann erzählte Finja. Einiges hatte Lisa tatsächlich schon von Daniel mitbekommen, aber das konnte Finja ihm auch nicht verübeln. Sie war sogar ganz froh, dass sie einige Sachen nicht nochmal im Detail erzählen musste. Lisa war völlig geflasht davon und wusste gar nicht so richtig, wie sie reagieren sollte. “Das tut mir alles so unfassbar leid. Verdammt, warum habe ich das nciht bemerkt? Ich wäre so gerne für dich da gewesen.” murmelte sie dann nur aber Finja legte ihr sofort eine Hand auf ihre Hand. “Mach dir keine Vorwürfe, bitte nicht. Du hättest nichts tun können. Keiner konnte was tun. Wenn ich Wincent nicht in dieser Talkshow gesehen hätte, dann weiß ich nicht, wie das geendet wäre.” Ihre Stimme wurde brüchig. “Man, ich bin so froh, dass alles gut gegangen ist. Aber das ist alles echt krass. Und was ist da jetzt mit Wincent?” FInja hatte lange überlegt, ob sie Lisa wirklich alles erzählen wollte, also auch, dass sie jetzt mit Wincent zusammen war. Aber sie wusste auch, wie schwer es werden würde, das geheim zu halten. Da wollte sie wenigstens ihre engsten Personen einweihen. “Wir wollen es versuchen. Bei ihm fühle ich mich einfach so sicher.” Lisa nickte. “Das freut mich. Und es tut mir so leid, dass ich dich immer zu Daniel gedrängt habe. Ich habe echt nicht gecheckt, wie viel dir dieser andere Typ bedeutet hat.” “Ach, alles gut. Das habe ich ja selber nicht wirklich gecheckt.” lachte Finja und Lisa stieg in ihr Lachen ein. Aber dann wurde Finjas Blick wieder ernst. “Wie geht es Daniel denn? Hast du was von ihm gehört?” Lisa nickte. “Es geht ihm tatsächlich ganz gut. Ich habe keine Ahnung, wie er das macht aber er scheint damit wirklich zufrieden zu sein. Und er war einfach nur froh, dass du dich wieder gefangen hast.” Finja seufzte. Ihr schlechtes Gewissen ihm gegenüber war immer noch da. “Meinst du, es wäre gut, wenn ich nochmal mit ihm rede?” Lisa nickte. “Ja, ich glaube das bist du ihm zumindest schuldig. Und ich glaube auch für die Truppe wäre es schön, wenn nichts zwischen euch steht.” Da hatte Lisa natürlich Recht. Wenn Finja hier wieder ihr normales Leben weitestgehend aufbauen wollte, dann sollte sie das auch mit Daniel regeln. Sie schrieb ihm und sie verabredeten sich für den nächsten Tag. “Ich glaube, ich mache mich jetzt langsam mal auf den Weg nach Hause.” “Okay, soll ich noch ein Stück mitkommen?” Finja schüttelte den Kopf. “Ne, alles gut. SInd ja nur 10 Minuten mit dem Bus.” Sie verabschiedeten sich und Finja ging los. Zum Glück musste sie nicht lange warten bis der Bus kam. Es war kalt und sie war müde. Und außerdem hatte sie das Gefühl, dass der Typ neben ihr an der Haltestelle ziemlich oft zu ihr rüberschaute. Aber das bildete sie sich vermutlich nur ein. Als der Bus kam, stieg sie schnell ein und suchte sich einen Platz weiter hinten. Ganz wohl war ihr nicht, denn der Typ saß immer noch in Sichtweite. Finja versuchte sich einzureden, ruhig zu bleiben und dass sie sich bestimmt nur einbildete, dass er sie beobachtet. Aber so ganz klappen wollte das nicht. SIe überlegte sogar schon, einfach so lange im Bus zu bleiben, bis dieser komische Typ ausstieg. Aber wollte sie jetzt deswegen noch ewig lange unterwegs sein? Nein. Reiß dich zusammen, sagte sie sich immer wieder in Gedanken und spürte, wie angespannt sie war. Als endlich die Haltestelle kam, an der sie aussteigen musste, sah sie, wie der Typ zu ihr rüberschaute und ebenfalls ausstieg. Jetzt bekam Finja Panik. Sie sprang aus dem Bus und rannte los. Sie schaute sich nicht mehr um und lief einfach die Straße lang. Erst, als sie auf die Einfahrt lief, wurde sie langsamer. Sie kam gar nicht erst auf die Idee, ihren Schlüssel zu suchen, sondern klingelte wild bei ihrer Tante, die ihr auch sofort aufmachte. Sofort fiel Finja ihr in die Arme. “Ist er weg?” wimmerte sie und zitterte dabei am ganzen Körper. “Wer?” fragte ihre Tante aufgeregt und schaute aus der Haustür. “Der Typ, der mir gefolgt ist.” murmelte Finja weiter. “Finja, da ist keiner. “Aber. aber er ist mit mir zusammen ausgestiegen und dann bin ich losgelaufen. Ich dachte, ich dachte er wäre hinter mir.” Und dann fing sie an zu weinen. Plötzlich kam ihr das alles völlig bescheuert vor. Vermutlich musste der Typ einfach nur an der selben Haltestelle austeigen wie sie und den Rest hatte sie sich einfach nur eingebildet. Ruhig strich ihre Tante ihr über den Kopf. “Soll ich uns noch einen Tee machen? Dann kannst du dich beruhigen. Und dann gehen wir schlafen.” Finja nickte müde.
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Wann kommt die Liebe in mein Leben
FanficFinja und Wincent Ist wirklich alles Gold, was glänzt? Wincent Weiss: Senkrechtstarter und A-Promi der Deutschen Musik Szene. Frisch verliebt und glücklicher denn je. So zumindest der Schein. Doch was passiert, wenn er es nicht mehr schafft, den Sch...