Kapitel 64

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Am nächsten Morgen mussten sie sich leider voneinander verabschieden. Wincent hatte noch weitere Drehs vor sich, bei denen Finja und Malena leider nicht mehr dabei sein konnten. Finja musste zurück nach Köln, wo ihr normales Leben weiterging. Ein Leben, in dem Wincent nur über Social Media eine Rolle spielte. Sie schreiben sich und Finja verfolgte sein Leben über Instagram und YouTube. Er war weiterhin mit der Albumproduktion und der Gestaltung der Deluxe Box beschäftigt und steckte mit Amelie schon mitten in den Vorbereitungen für Crewmas. In den nächsten Wochen schaffte Wincent es tatsächlich auch nur einmal, Finja zu besuchen. Für Finja gab es leider keine Möglichkeit, nochmal nach München oder Berlin zu fahren. Ihre Tante war krank und dementsprechend musste sie viel im Laden aushelfen und Aufträge übernehmen. Und wenn sie dochmal frei hatte, passte es bei Wincent nicht. Er war viel unterwegs, schaute sich Wälder für den geplanten Crewwald an und war mit Amelie Geschenke shoppen und austeilen. Das Alles waren Aktionen, bei denen er Finja leider nicht mitnehmen konnte, auch wenn er sie gerne dabei gehabt hätte. Aber es war einfach zu gefährlich. Vieles davon wurde für die Vlogs festgehalten. Außerdem hätten sie grundsätzlich niemals gemeinsam in der Öffentlichkeit gesehen werden dürfen. Es waren wieder viele Momente, in denen Wincent das Berühmtsein verfluchte und insgeheim doch froh war, dass er und Finja keine Beziehung führten. Auch bei Finja und Malena war das natürlich Thema. "Wie lange willst du das denn so noch mitmachen? Bei dem ganzen Versteckspiel kann das doch nichts werden." Fragte Malena besorgt nach. "Und bevor du jetzt etwas erwirderst, du erhoffst es dir ja doch. Ich kenne dich." Und damit hätte Malena irgendwie ja Recht. Finja macht das Ganze mit und beschwerte sich nie, wenn es wieder nicht klappte mit dem Sehen. Sie hoffte, wenn sie Wincent nur genug Verständnis zeigte und sich daran gewöhnte, dass es nicht normal laufen würde, wäre es vielleicht doch nicht abwegig, eine Beziehung zu haben. Auch wenn sie natürlich wusste, dass das absoluter Schwachsinn war. Wie sollte denn eine Beziehung funktionieren, wenn eigentlich keiner davon wissen sollte? Das konnte ihr wohl keiner beantworten. Sie telefonierte noch lange mit Malena, die ihr immer wieder ans Herz legte, zu überlegen, ob sie das mit Wincent wirklich so weiterführen wollte. Die Antwort kannte Finja, aber sie wollte es sich einfach nicht eingestehen. Um nicht ständig darüber nachzudenken, suchte Finja sich Ablenkung bei Lisa und ihren anderen Freunden aus der Uni. Wann immer es zeitlich passte, war die Clique zusammen feiern oder traf sich zum Lernen in der Bibliothek. Finja mochte die Leute alle sehr gerne und hatte das Gefühl, hier wirklich im realen Leben zu sein. Aber sie hätte auch zu gerne Wincent in dieses Leben entführt, ihn zu den Partys und gemeinsames Abenden mit ihren Freunden mitgenommen. Gerade jetzt in der Weihnachtszeit hätte sie es schon gefunden, einfach einen Partner an ihrer Seite zu haben, mit dem sie diese Zeit gemeinsam erleben konnte. Den sie mit zu ihrer Familie nehmen konnte. Sie und Wincent hatten tatsächlich überlegt, ob sie sich Weihnachten irgendwie sehen konnten. Aber durch die Pläne der Familien und die Entfernung war das nicht so einfach. Zumal Wincent von ihr auch verlangt hatte, ihn wenn dann im Norden zu besuchen. Sie konnte verstehen, dass er sie Tage nutzen wollte, um in Ruhe in seiner Heimat zu sein, aber inzwischen hatte sie auch selber beschlossen, nicht zu springen, wenn es ihm passte. Genau so gestaltete es sich auch mit der Silvester-Planung. Wincent hatte ihr angeboten, dass die beiden alleine bei ihm feiern könnten. Das Angebot klang für Finja natürlich sehr verlockend, denn sie vermisste ihn schon. Aber ihre Clique in Köln hatte einen Kurzurlaub in die Berge über Silvester geplant. Sie war hin- und hergerissen, und sich am Ende für Zeit mit ihren Freunden entschieden. Wincent konnte das natürlich verstehen und hatte sie bei ihrer Entscheidung auch dabei bestärkt, als er spürte, dass sie das lieber wollte. Sie verbrachte in ihrer Freizeit schon so viel Zeit mit ihm, bzw. dem Künstler Wincent Weiss. Da sollte sie die Zeit mit ihren Freunden wirklich genießen. 

Wann kommt die Liebe in mein LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt