Kapitel 60

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Wincent las Finjas Nachricht in seiner Garderobe und musste grinsen. Verdammt, jetzt hatte sich natürlich das Kopfkino angeschaltet und er freute sich schon darauf, sie nachher wieder zu sehen. Seit ihrer Vereinbarung war es irgendwie wieder sehr entspannt zwischen ihnen geworden und sein Verlangen nach ihrer Nähe wuchs. Am liebsten wäre er auch einfach ins Publikum zu Finja gelaufen und hätte sie geküsst. Er könnte sich gar nicht richtig erklären, warum er so vernarrt in sie war, aber seit der Trennung von Janina fühlte er sich wieder viel freier und ihm tat der Kontakt zu Finja einfach unglaublich gut. Und er war froh, dass es aktuell einfach so unkompliziert mit ihr lief und  auch einfach unverbindlich funktionierte. Genau das brauchte er jetzt erstmal. Er schrieb Finja noch, dass er sich auf ihren Besuch später im Hotel freute, aber darauf erhielt er keine Nachricht mehr. Vermutlich musste sie ihr Handy schon wieder abgeben und er bekam auch gerade die Info, dass es gleich weiterging. Zurück im Studio sah er Finja direkt wieder und konnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. In seinem Kopf ging das Kino, wie er sie später langsam aus ihren Klamotten befreit, los, und er musste sich einmal schütteln. Immer noch am grinsen nahm er dann wieder in seinem Coaching Stuhl Platz.
Finja hatte sein Grinsen natürlich sofort gedeutet und biss sich leicht auf die Unterlippe. Sie sah, wie Wincent einmal tief einatmete und versuchte, sich zu konzentrieren. Sie fand es ja schon ein bisschen witzig, ihn so aus dem Konzept zu bringen. Bevor es losging und wieder dunkel wurde, warf er Finja nochmal kurz einen Blick zu. Hatte er ihr gerade wirklich noch kurz zugezwinkert, oder hatte sie sich das eingebildet? Sie genoss es auf jeden Fall, ihn zu beobachten. Er sah auch in seinem schwarzen Standard Outfit einfach so gut aus und auch durch die Klamotten war sein ziemlich gut gebauter Körper gut zu sehen. In der zweiten Show wirkte er tatsächlich etwas müde und kaputt, bei den Kommentaren hielt er sich dann doch eher zurück. Na da brauchte wohl jemand später eine kleine Aufmunterung, dachte Finja und grinste. “Was grinst du denn so?” flüsterte Malena ihr zu und konnte sich ihren Teil aber auch direkt denken, als sie zu Wincent schaute. “Freust du dich schon auf später?” und Finja nickte nur leicht. Sie musste sich nur noch überlegen, wie sie später am besten zum Hotel kam. Mit der S-Bahn würde es 20 Minuten dauern, aber sie müsste auch erstmal zur Haltestelle kommen. Das war schon echt ein Aufwand, aber um Zeit mit Wincent zu verbringen, war es ihr das wert.
Die zweite Show war gegen 22 Uhr zuende und Finja und Malena waren echt geschlaucht. “Und jetzt willst du noch ne Ewigkeit durch Berlin düsen, um ihn zu sehen?” neckte Malena sie und Finja nickte. “Ja komm, wenn du die Chance hättest, würdest du da nein sagen?” lachte sie und stupste Malena an. “Natürlich würde ich das nicht, ist ja wohl klar. Aber ihr wollt mich ja nicht dabei haben.” “Ähm, nein Malena, Ich hab dich zwar echt gerne, aber meinen Fuckboy teile ich nicht mit dir.” “Wie hast du ihn gerade genannt? Du bist echt der Knaller.” lachte Malena und gut gelaunt gingen sie von der Garderobe nach draußen. Dort standen schon einige von den Mädels, die sie schon länger aus der Crew kannten. Sie stellten sich dazu, um ein bisschen mit ihnen über die Show zu reden. “Er hat auch voll oft zu uns geguckt, habt ihr das auch gesehen?” “Ja und ich glaube, er hat sich auch gefreut uns zu sehen, so wie er gegrinst hat.” Finja schmunzelte in sich hinein und hörte noch ein bisschen dabei zu, wie seine Blicke weiter gedeutet wurden. “Wir gehen jetzt noch zum Eingang, wo die Coaches reingehen, vielleicht kommt er da ja nachher noch raus. Kommt ihr mit?” wurden Finja und Malena dann gefragt und um weiterhin nicht auffällig zu werden, folgten die beiden denen noch. “Wie willst du denn gleich unauffällig abhauen?” fragte Malena leise und Finja zuckte mit den Schultern. “Ich sage einfach, dass ich Kopfschmerzen habe. Das interessiert doch eh keinen.”
Nach 15 Minuten Warten war auch immer noch kein Wincent zu sehen. Finja warf einen Blick auf ihr Handy, aber er hatte ihr auch noch nicht geschrieben. Also fragte Finja mal nach. “Wie siehts bei euch aus? Wir stehen hier gerade noch mit ein paar anderen Mädels, die auf dich warten. Wann soll ich denn bei dir im Hotel sein?” Sie hoffte wirklich, dass sie unauffällig ins Hotel kommen konnte. Das war schon alles etwas nervig und sie hoffte, dass Wincent sich bald melden würde, so langsam wurde sie nämlich auch müde. Und zum Glück tat er das auch. “Ach man, das tut mir echt leid, wir fahren gleich von hinten raus. Wie kommst du denn hin? Schnapp dir ein Taxi, ich zahle das. Ich freu mich auf dich.” So ein Quatsch, dachte sich Finja. Geld für ein Taxi würde sie ja wohl selber noch haben. Sie gab Malena ein Zeichen und sie rief dann in die Runde: “Leute, wir gehen schonmal zurück ins Hotel, sind müde. Vielleicht kommt er ja gleich noch, dann euch viel Spaß.” Sie winkten und verabschiedeten sich. “Ist wohl ganz gut, wenn sie da jetzt noch ein bisschen stehen, dann kriegen sie auch gar nicht mit, dass du nicht mit mir ins Hotel kommst.” murmelte Malena. “Ach man, irgendwie nervt dieses Versteckspiel auch. Es wäre halt leichter, wenn ich jetzt einfach im Hotel warten könnte, aber ich will mir ja auch die Shows nicht entgehen lassen.” seufzte Finja. An der nächsten Ampel verabschiedeten sie sich und Finja ging Richtung S-Bahn Haltestelle.

Wann kommt die Liebe in mein LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt