Kapitel 53

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Wie in Zeitlupe legten sich Wincents Lippen langsam auf Ihre. In dem Moment, als sie sich leicht berührten, durchfuhr Finja ein kalter Schauer und im nächsten Moment wurde ihr ganz heiß. Wie ein Stromschlag durchzog es ihren ganzen Körper. Seine Lippen waren so weich und der Kuss so zart und doch so bestimmt und voller Leidenschaft. Ganz leicht erwiderte sie den Kuss. Es war fast so, als wenn ihre Lippen nur aufeinander lagen und langsam miteinander verschmolzen. Finjas Körper kribbelte und es dauerte einen Moment, ehe sie wirklich realisierte, was hier gerade passierte. Auch Wincent stockte für einen Augenblick, zog seine Lippen aber nicht zurück. Es fühlte sich einfach so gut an, ihre Lippen wieder zu spüren. Vorsichtig schloss er seine Lippen und nahm seinen Kopf ein Stück zurück. Dann schaute er unsicher in Finjas Augen. Erst jetzt realisierte er, dass er sie damit vermutlich völlig überrumpelt hatte. Aber der Moment war irgendwie magisch. Erwartungsvoll wartete er auf Finjas Reaktion. Sie atmete leise, aber sagte nicht. Wincent holte Luft. “Es…es tut mir…” stammelte er, aber Finja legte ihm sofort eine Hand an seine Wange. “Sag nichts.” flüsterte sie und beugte sich wieder vor, um ihre Lippen wieder leicht an seinen zu streichen. “Das gehört nur dir und mir.” hauchte sie in den Kuss hinein. Wincent schloss die Augen und sog alles auf, was in diesem Kuss lag. Es war eine Mischung aus tiefer Vertrautheit und angespanntem Verlangen, weiter zu gehen. Aber es blieb bei einem sanften, zärtlichen Kuss.
“Danke.” murmelte Wincent, nachdem sie sich wieder gelöst hatten. Er legte einen Arm um sie und zog sie an seine Schulter. Finja lehnte sich daran und beide genossen einfach diesen stillen Moment. Keiner wollte ihn durch Erklärungen oder Entschuldigungen kaputt machen. Durch Wincents Kopf schoss eine Flut an Gedanken. Er konnte sich nicht erklären, warum es gerade passiert war, aber er wusste, dass er genau das gerade gebraucht hatte. Es zeigte ihm, dass Finja ihm gerade einfach so gut tat, und dass er die Beziehung zu Janina unbedingt beenden musste. Er fühlte sich nicht mal schlecht dabei, dass er kein schlechtes Gewissen ihr gegenüber hatte. Er wusste, dass er mit Finja früher oder später über diesen Moment sprechen sollte, um sie nicht wieder zu verletzen. Er konnte sich vorstellen, dass der Kuss ihre Gefühlswelt wieder durcheinander gebracht haben könnte und das wollte er nicht. Allerdings musste er auch seine eigene Gefühlswelt erstmal sortieren und verstehen, was das für ihn eigentlich bedeuten könnte. Finja war einfach etwas Besonderes für ihn. Aber er wusste auch, dass er die Freundschaft, die sie gerade aufbauten, nicht wieder kaputt machen wollte. Weiter kam er mit seinen Gedanken nicht, denn er hörte, wir Dario und Mats nach ihnen riefen. “Oh mist, ich dachte, die beiden brauchen noch länger. Dann lass uns mal zurück.” Er stand auf und hielt Finja seine Hand hin, um ihr aufzuhelfen.
Etwas zögerlich griff sie danach und ließ sich von ihm hochziehen. Sie gingen los und dabei hielt er ihre Hand noch für ein bis zwei Schritte fest. Langsam ließ er sie los und lächelte sie nochmal an. Gemeinsam mit den anderen fuhren sie dann zurück zum Studio und dort ging es dann an die Auswahl der Bilder. Das dauerte nochmal ein paar Stunden und Sophia hatte war in der Zwischenzeit auch gekommen. Sie hatte Finja auch direkt mit in der Küche eingebunden und darüber war Finja auch ganz froh. Ein bisschen Abstand zu Wincent tat ihr vermutlich gerade ganz gut und so langsam war es ihr auch zu anstrengend, die ganzen Bilder anzugucken. Viele sahen für sie dann doch gleich aus. Gegen 20 Uhr kamen dann all zusammen und aßen gemeinsam. Es war einfach eine lustige Runde und Finja fühlte sich total wohl. Immer wieder schaute sie verstohlen zu Wincent und auch er wirkte entspannt, aber auch müde. Sie hoffte, dass sie heute nicht mehr so lange arbeiten würden. Nachdem alles wieder aufgeräumt war, verzogen sich alle außer Wincent und Finja wieder in ihre Arbeitszimmer. “Wollt ihr heute noch weitermachen?” fragte Finja und gähnte. Wincent schüttelte mit dem Kopf. “Ne, ich bin durch für heute. Eigentlich wollte ich noch mit Kevin zum Sport, aber das können wir heute auch mal aussetzen. Ich würde gerne nochmal in Ruhe mit dir reden, wegen…naja wegen vorhin.” Finja wusste, was er meinte und nickte. “Gute Idee.” Jetzt war sie wieder verunsichert. So schön der Moment auch vorhin war, wusste sie, dass es eigentlich nicht richtig war. Aber was war an dieser Beziehung zwischen den beiden schon richtig? Und was war falsch? Gab es da überhaupt etwas? Aber ein Gespräch war wohl eine gute Idee. Auch wenn sie etwas Angst davor hatte, dass er es wieder bereute. Aber dafür war der Kuss eigentlich zu intim, zu vertraut. Etwas angespannt saß sie später wieder in seinem Hotelzimmer, als er noch kurz im Bad verschwunden war. “Nicht wieder einpennen.” grinste er ihr noch zu, ehe er verschwunden war. Finja nutzte die Chance kurz, Malena zu schreiben, was passiert war. Gerade noch rechtzeitig konnte sie aber auch ihr Handy wieder wegstecken, als Wincent zurück aus dem Bad kam und sich zu ihr aufs Bett warf.

Wann kommt die Liebe in mein LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt