Wincent lag noch eine Weile wach im Bett. Auf der einen Seite musste er erstmal verarbeiten, was er heute noch alles von Finja erfahren hatte und was sie durchmachen musste. Auf der anderen Seite war einfach nur froh, dass sie sich gemeldet hatte und sie heute Abend über alles reden konnten. Er hatte sie so sehr vermisst und irgendwann hatte er auch das Gefühl, dass nichts mehr zwischen ihnen stand. Aber das tat es. Soweit er wusste, war Finja noch in einer Beziehung, und dementsprechend konnte er sich heute auch zusammenreißen, Finja nicht zu nahe zu kommen. Obwohl er sich schon sehr nach Körperkontakt zu ihr gesehnt hatte. Aber er wollte es auch auf keinen Fall vermasseln und überstürzen. Vielleicht würden sie ja morgen noch Zeit finden, darüber zu reden, wie es weitergehen sollte und ob sie jetzt weiterhin in Kontakt bleiben würden. Er war so froh, dass Anna ihm ein paar freie Tage organisieren konnte, die er jetzt wirklich nutzen wollte, um sein Privatleben ein bisschen in den Griff zu bekommen. Und gerade hatte er dabei ein ganz gutes Gefühl. Aber Schlafen konnte er irgendwie trotzdem nicht und irgendwann hielt er es in seinem Bett nicht mehr aus. Er hatte das Bedürfnis nach frischer Luft. Er huschte aus dem Bett, warf sich einen Hoodie über und ging leise nach unten. Er öffnete die Terrassentür und setzte sich auf die Gartenbank. Er atmete tief ein und sog die kühle Luft ein. Es tat gut und endlich konnte sein Körper ein bisschen runterfahren. Er schaute eine Weile in den Sternenhimmel, bis er von drinnen Geräusche hörte.
“Kannst du auch nicht schlafen?” Finja stand in der Tür und schaute ihn müde an. Wincent schüttelte mit dem Kopf. “Nicht wirklich.” Finja gähnte. Dann tapste sie mit ihren nackten Füßen zu Wincent auf die Bank und setzte sich neben ihn. Sie zog sie Knie an ihren Körper, damit ihre Füße nicht den kalten Steinboden berührten. Dann schüttelte sie sich. “Doch etwas frisch hier.” murmelte sie und wollte schon Anstalten machen, wieder reinzugehen, als Wincent seinen Hoodie auszog und ihn ihr reichte. Dankbar schlüpfte sie hinein und wie selbstverständlich lehnte sie sich dann an Wincents Schulter. Er legte einen Arm um sie und Finja rückte noch etwas näher an ihn ran und kuschelte sich an seine Seite. Wincent lehnte seinen Kopf gegen ihren und gemeinsam beobachteten sie die kühle, dunkle Nacht. Beide genossen einfach diesen Moment und waren froh, dass der andere nichts sagte. Dieser Moment brauchte nichts mehr als die körperliche Nähe, die kühle Luft und die leisen nächtlichen Geräusche der Umgebung. Finja spürte die Wärme, die Wincent ausstrahlte und sofort war dieses vertraute Gefühl, was sie bei ihm immer hatte, wieder da. Sie fühlte sich so sicher, wie sonst nirgends und all die Probleme der letzten Woche fühlten sich so weit entfernt an. Als wenn sie nur noch aus der Ferne wie die Sterne funkelten, aber zu spüren war davon gerade nichts mehr. Was hätte sie gerade dafür gegeben, dass dieser Moment einfach nie aufhöre, dieses Gefühl von Schutz und Geborgenheit sie einfach für immer umgeben würde. Es war das Gefühl, nachdem sie sich so lange gesehnt hatte, und eigentlich tief im Inneren schon immer wusste, wo sie es bekommen würde. Genau hier, von genau dieser Person neben ihr. Sie kuschelte sich nochmal fester an Wincent, um ihm auch spüren zu lassen, wie wohl sie sich fühlte.
Wincent spürte das und wusste, dass er Finja gerade endlich das geben konnte, was er ihr schon viel länger hätte geben müssen. Aber das ar jetzt egal. Die Vergangenheit konnte er nicht mehr rückgängig machen. Er konnt sich allerdings auf das Hier und Jetzt konzentrieren, und das war einfach so viel Wert. Langsam spürte er, wie Finja trotz Hoodie in seinem Arm anfing, zu frieren. “Lass uns wieder reingehen. Ich glaube, jetzt können wir besser schlafen.” flüsterte er und Finja nickte. Schnell huschten sie wieder ins Haus und Wincent schloss die Tür. Als er sich umdrehte, stand Finja noch dicht vor ihm. “Kann ich bei dir schlafen?” fragte sie leise und schaute ihn dabei schon fast flehend an. “Natürlich, liebend gerne.” hauchte Wincent ihr fast zu und schob sie dann zur Treppe. Er musste sich wirklich beherrschen, ihr nicht zu sehr auf ihren süßen Hintern zu schauen, den sie elegant die Treppe hochbewegte. Er wollte sie anfassen, spüren, sie küssen und noch viel mehr mit ihr machen. Aber er schlug sich diese Gedanken sofort wieder aus dem Kopf. Er musste jetzt einfach nur für sie da sein und ihr Halt geben. Er durfte das kleine bisschen Vertrauen, was sofort wieder da war, nicht missbrauchen. Und so folgte er ihr ins Schlafzimmer, wo sie sich auch direkt unter die Decke kuschelte. “Ich hab leider nur eine.” flüsterte er entschuldigend, aber Finja grinste ihn müde an. “Hat uns doch sonst auch gereicht.” sie hob die Decke an und signalisierte Wincent so, dass er sich zu ihr kuscheln sollte. Die Einladung nahm er natürlich sofort an und musste ebenfalls grinsen. Er legte sich neben Finja auf den Rücken und schob seinen Arm unter sie, so dass sie sich es in seinem Arm gemütlich machen konnte. Es dauerte nicht lange, bis Finja ruhig atmete. Wincent drehte seinen Kopf leicht und küsste sie sanft auf die Schläfe. Ganz leicht spürte er, wie Finjas Lippen ebenfalls einen Kussmund formten und einen Kuss an seine Brust hauchte. Zufrieden lächelte er, schloss die Augen und war ein paar Sekunden später auch eingeschlafen.
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Wann kommt die Liebe in mein Leben
FanfictionFinja und Wincent Ist wirklich alles Gold, was glänzt? Wincent Weiss: Senkrechtstarter und A-Promi der Deutschen Musik Szene. Frisch verliebt und glücklicher denn je. So zumindest der Schein. Doch was passiert, wenn er es nicht mehr schafft, den Sch...