Kapitel 97

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Als Wincent am nächsten Morgen aufwachte, fiel sein Blick sofort auf Finja, die noch seelenruhig neben ihm lag und schlief. Sie war nach ihrer nächtlichen Aktivität direkt eingeschlafen und lag dementsprechend noch nackt neben ihm. So ganz konnte Wincent noch gar nicht realisieren, dass sie jetzt wirklich seine Freundin war. keine F+ und sonst etwas. Aber leider auch seine heimliche Freundin. Aber so schlimm fand er das gar nicht. Aus seiner letzten Beziehung mit Janina hatte er auch gelernt, dass es eben auch viel Negatives mit sich ziehen kann, wenn er öffentlich über seinen Beziehungsstatus sprach. Für die Zukunft hatte er sich eh vorgenommen, das jetzt diskreter zu behandeln. Ein bisschen nervte es ihn auch, dass er heute schon wieder nach Berlin musste, aber es gab mit Amelie noch so viel für sein Albumrelease, die Secret Session und die Pop Up Stores zu besprechen. Er schaute auf die Uhr. Es war 08:30 Uhr. Ein bisschen Zeit hatte er also noch mit Finja. Er strich ihr sanft mit seinen Fingern über den Rücken und legte seine Hand dann auf ihren Po. Zärtlich rutschte er zu ihr rüber und schmiegte sich an sie. Finja wurde langsam wach und nahm die Berührungen wahr. Noch im Halbschlaf kuschelte sie sich an Wincent und genoss seine Nähe beim Wachwerden. “Guten Morgen, du Schönheit.” säuselte Wincent ihr leise ins Ohr und küsste ihren Nacken. Finja brummte leise und ließ sich noch ein bisschen von Wincent Fingern und Lippen verwöhnen, ehe sie sich langsam zu ihm umdrehte. Sie küssten sich noch einmal liebevoll, bis Wincent sich aus dem Bett schwang. “Duschen und Frühstück?” fragte er und grinste sie an. Sie lag immer noch nackt in seinem Bett und machte keine Anstalten, ihren Körper mit der Decke zu bedecken. Wincent überlegte kurz, ob er doch wieder zurück zu ihr ins Bett kroch und die verbleibende Zeit mit ihr im Bett verbringen sollte, aber da stand Finja auch auf, huschte an ihm vorbei und rief. “Erste.” Lachend verschwand sie im Badezimmer und wenig später konnte er auch schon die Dusche hören. Es machte ihn glücklich zu sehen, wie schnell sie bei ihm wieder aufblühte und hoffte, dass sie das jetzt auch beibehalten würde, auch wenn sie sich erstmal nicht sehen konnten. Er suchte sich ein Shirt und eine Hose aus seinem Schrank und folgte Finja ins Badezimmer. Sie kam gerade aus der Dusche und Wincent konnte nur noch sehen, wie sie sich gerade ein Handtuch umwickelte. “Schade.” grinste er und ging auf Finja zu. Sie zwinkerte ihm zu und gab ihm einen Kuss. “Kühl dich mal lieber ab.” schmunzelte sie. “Heute kümmere ich mich ums Frühstück.” Und schon war sie wieder aus dem Badezimmer verschwunden. Wincent genoss die Dusche und als er wenig später nach unten in die Küche kam, hatte Finja schon Spiegeleier und Toast gemacht. “Also an deinem Kühlschrankinhalt müssen wir wirklich arbeiten” grinste sie und Wincent zuckte nur mit den Schultern. “Ich bin halt nicht so häufig zuhause, da lohnt sich das nicht. Und ich will auch nicht ständig was wegschmeißen.” “Naja, aber es gibt genügend Lebensmittel, die auch ungekühlt super lange halten und die man gut auf Vorrat kaufen kann. “Ja, da habe ich leider nicht so nen Plan von. Was hälst du davon, wenn ich ich wenigstens darum kümmere, damit man auch mal mehr als Nudeln mit Soße machen kann?” Die Idee fand Wincent sehr gut und war froh, dass Finja das direkt in die Hand nehmen wollte. “Ich habe heute auch nichts mehr vor. Wenn das für dich okay ist, kann ich das heute noch machen und deine Küche mal etwas ausstatten.” “Gerne, wenn du das willst. Aber ich würde dann gerne einem der beiden Securities draußen Bescheid sagen, dass er dich begleiten soll.” Finja schaute ihn skeptisch an. “Ich brauche keinen Begleitschutz, da komme ich mir affig vor.” “Finja bitte, er soll dich auch nicht in den Laden begleiten. Nur darauf achten, dass dir niemand zu nahe kommt und dass dir keiner folgt. Ich möchte einfach auf Nummer sicher gehen, dass wir bei mir zuhause sicher sind, okay?” Er schaute sie besorgt an und Finja konnte seine Sorge verstehen. Sie wollte ja selber nicht, dass erneut Fotos auftauchten. “Okay, einverstanden.” Damit war Wincent beruhigt. Er wusste ja selber, dass sowas völlig bescheuert war und er hielt auch selber nicht viel von Bodyguards und Personenschutz, aber in manchen Situationen musste es leider sein. “Und wann fährst du wieder zurück nach Köln?” wollte er dann noch wissen und Finja machte ein nachdenkliches Gesicht. “Keine Ahnung, gerade zieht mich nicht so viel dahin.” “Aber du musst doch irgendwann auch mit der Uni weitermachen, oder?” fragte Wincent und hoffte, dass Finja nicht dichtmachen würde. “Ja, eigentlich schon. Aber da sind so viele Menschen. Ich weiß nicht, ob ich das schaffe. Außerdem ist Daniel auch da.” murmelte sie. “Ich weiß, dass das schwierig für dich wird, aber du musst trotzdem dein Privatleben wieder in den Griff kriegen.” Finja nickte. “Ich wäre aber viel lieber hier bei dir.” Das hatte Wincent befürchtet. Bei ihm fühlte sie sich sicher, aber ihr musste klar sein, dass er ihr diese Sicherheit nicht 24/7 geben konnte. “Ich bin auch immer für dich da, aber ich habe jetzt viele Termine, die ich vor Ort wahrnehmen muss. Und ich kann und will dich da aktuell noch nicht mit hinnehmen. Verstehst du das?” Finja nickte. Natürlich verstand sie das. Sie wollte das ja selber noch nicht. “Kann ich dich noch um einen Gefallen bitten?” Wincent schaute Finja ernst an. “Hol dir professionelle Hilfe, gerade wenn du das Gefühl hast, du kommst noch nicht ganz alleine klar.” “Aber es ist so schwer, jemanden zu finden. Ich hatte ja schonmal geguckt. Daniels Schwester will ich nicht nochmal fragen.” “Ich kann bei dem Psychologen, bei dem ich damals in Köln war, mal nachfragen. Wenn ich ihm die Situation schildere, lässt sich da sicher was machen.” “Danke, was wäre echt super. Ich will ja auch wieder zurück in mein altes Leben.” Wincent griff nach ihrer Hand. “Dann schaffst du das auch.” 
Und dann klingelte es auch schon an der Tür. “Mist, Amelie ist einfach immer pünktlich.” lachte Wincent und stand auf. “Ich räum das gleich weg, hau ruhig ab, ich will nicht, dass Amelie meckert.” Wincent ging auf Finja zu und legte seine Arme um ihre Hüfte. “Wird sie nicht. Amelie ist nicht so streng, wie du immer denkst. Ihr müsst euch einfach nochmal richtig kennenlernen. Aber das machen wir in Ruhe.” Dann beugte er sich zu ihr runter und gab ihr einen sanften Kuss. “Ich melde mich heute Abend, okay? Dann weiß ich auch, wie viele Termine ich habe und wann ich wieder nach Hause komme. Und wenn es dann passt, sehen wir uns.” Finja nickte und küsste ihn nochmal. “Viel Spaß. Berichte mal, was ihr so macht. Das kleine Fangirl in mir ist natürlich neugierig.” grinste sie und Wincent grinste zurück. Dann verließ er das Haus und eilte zu Amelie ins Auto. Finja hörte noch, wie das Auto wegfuhr und dann fing sie an, die Teller wegzuräumen. 

Wann kommt die Liebe in mein LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt