Wann kommt die Liebe in mein Leben

Kapitel 20

Finja und Malena sicherten sich Plätze direkt vor der Bühne und hielten noch genügend Platz frei. Und als Wincent dann auf die Bühne kam, musste sie ihn einfach anstrahlen. Er lief und sprang viel auf der Bühne rum und immer wieder kam er runter an die Absperrung, um dort den Kontakt mit dem Publikum zu suchen. Finja hatte das Gefühl, dass er ziemlich häufig direkt auf dem Tritt vor ihr stand. Sie wusste gar nicht so ganz, wie sie damit umgehen sollte, ständig seine Brust direkt vor ihrem Gesicht zu haben. Und dann kletterte er in die Menge und lief singend durchs Publikum. "Geht er jetzt den ganzen Abend bei uns rein?" flüsterte Malena Finja zu. Finja zuckte mit den Schultern. Wenig später kam er auch schon wieder zurück. Und zack, da passierte es schon wieder, dass er im Gedränge dicht an Finja vorbei musste und seine Hand ganz unauffällig über ihren Hintern fuhr. Finja musste sich zusammenreißen, sich nichts anmerken zu lassen. Dieser Kerl machte sie gerade verrückt. Und wenn sie sein Grinsen richtig deutete, wusste er das ganz genau. Das ganze Spiel passierte noch zwei Mal und jedes Mal hoffte Finja, dass es wirklich unauffällig war. Sie war inzwischen ins Spiel mit eingestiegen und striff ganz unauffällig mit ihrer Hand über seine Mitte. Okay, sie mussten damit aufhören, bevor es wirklich noch jemand mitbekam. Zum Glück kamen jetzt erstmal ein paar Lieder, die er auf der Bühne an seinem Mikroständer sang. Unter anderem "Was die Menschen nicht wissen." Es konnte auch Einbildung sein, aber schaute er sie bei den Zeilen "Sie werden's eh nie kapieren, das hier gehört nur dir und mir, das hier ist nur zwischen dir und mir, nur zwischen dir und mir" direkt an? Finja lächelte ihm zu und sang laut mit. Für einen kurzen Moment hatten sie Blickkontakt und sangen diese Zeilen nur für sich. Wie wahr sie waren, Es ging einfach niemanden hier etwas an, was gerade zwischen den beiden lief. Viel zu schnell war das Konzert dann auch zuende und Wincent verabschiedete sich von der Bühne. Wenig später, als sich alle zum Ausgang machten, brummte Finjas Handy. Drei Flammen Emojis von Wincent. Sie musste grinsen. Da hatte wohl jemand Lust. Sie tippte auf antworten. "Sag mir einfach deine Zimmernummer und wann ich da sein soll." Dann steckte sie ihr Handy weg und ging mit Malena zum Hotel.

"Ich springe nochmal eben schnell unter die Dusche." rief Finja und huschte ins Bad. Malena lachte nur. "Mach das mal. Ich seid schon putzig. Kann er nicht vorher noch hier vorbeikommen?" Finja steckte ihren Kopf aus der Tür. "Vergiss es, dieser Körper gehört nur mir und ich werde damit machen, was ich will." "Ist ja gut, so genau wollte ich das gar nicht wissen." lachte Malena. Dann schnappte sie sich ihr Handy und schaute sich die Insta Stories vom Konzert an. Viele der Mädels waren heute Nacht noch weiter nach Gießen gefahren. Sie war allerdings ganz froh, dass Finja und sie doch meistens irgendwo ein Hotel hatten und so wenigstens ein bisschen erholsamen Schlaf bekamen. Viele der Mädels versuchten auch, gleichzeitig mit dem Tourbus an der nächsten Location zu sein, um doch noch die Chance zu bekommen, vielleicht Wincent irgendwo zu sehen. Aber da wusste Malena ja heute aus sicherer Quelle, dass das auf jeden Fall nicht passieren wird. Frisch geduscht kam Finja wieder aus dem Bad und schmiss sich aufs Bett. "Schon abgefahren, das alles. Oder?" murmelte sie. Malena nickte. " Ja, schon. Aber genieß es. Ich gönne es dir. Auch wenn ich eure Abmachung schon etwas komisch finde. Wie soll es denn nach der Tour weitergehen?" Finja schaute sie nachdenklich an. "Keine Ahnung. Da will ich jetzt noch gar nicht dran denken. Im Moment ist es gut so, wie es ist." Und mit diesen Worten verabschiedete sie sich von Malena und flitzte zu Wincent.

Dieser öffnete sofort die Tür und zog sie in sein Zimmer. Sofort legte er seine Arme um sie und fasste ihr mit beiden Händen an den Hintern. "Endlich." hauchte er ihr und küsste sie. Finja musste grinsen. "Das war aber auch echt grenzwertig, das hätte jeder mitbekommen können." schmunzelte sie und Wincent grinste weiter verschmitzt an. "Das hat es so interessant gemacht." Jetzt war er aber froh, dass er Finja für sich alleine hatte und die versauten Gedanken, die er seit dem Konzert hatte, ausleben konnte. Er liebte es, dass Finja so unkompliziert war und sich einfach auf ihn einließ. Sie machte seine Spielchen mit und im Bett harmonierten die beiden einfach gut. Nach dem gemeinsamen Höhepunkt zog er sie in seine Arme. "Du tust mir gerade echt gut." Murmelte er ihr leise ins Ohr. Finja kuschelte sich fest an ihn. Sie war etwas irritiert über diese Worte. "Das lenkt mich auf jeden Fall alles hier vom Alltag und dem ganzen Stress ab." schob er noch hinterher. Eine Weile lagen sie noch kuschelnd im Bett. "Sehen wir uns morgen in Giessen?" fragte sie ihn dann. "Wir haben dieses Mal kein Hotel und fahren in der Nacht noch zurück nach Köln, ich habe am nächsten Morgen ne Pflichtveranstaltung an der Uni und Malena muss auch heim." ergänzte sie etwas traurig. "Oh Mist, das könnte dann schwierig werden. Ich habe auch kein Hotel und hatte geplant, danach auch in die Heimat zu fahren. Wir haben dann ja 4 Tage Pause." Wincent klang ebenfalls nicht begeistert. "Aber vielleicht kriegen wir das hin, dass wir uns zumindest danach kurz sehen?" Er gab Finja noch einen leichten Kuss und zog sie dann wieder an seine Brust. "Gelsenkirchen wird für dich dann ja wieder ein Heimspiel, hättest du da nach dem Konzert noch ein Platz in deinem Bett frei?" fragte er und Finja nickte sofort. "Für dich doch immer." Dann schliefen sie beide ein.