Kapitel 55

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Finja fuhr langsam mit ihrer Hand unter Wincents Shirt und ihre Berührungen kribbelten auf seiner Haut. Aber trotzdem hatte er das Gefühl, dass es nicht richtig wäre, jetzt mit Finja zu schlafen. Auch wenn er sich ziemlich sicher war, dass er sich von Janina trennen würde, wollte er sie doch nicht weiter hintergehen. Was er hier machte, war schon mehr als grenzwertig. Deswegen schob er ihre Hand langsam zurück. Er löste sich aus dem Kuss und schaute Finja tief in die Augen. “So gerne ich jetzt mit dir schlafen würde, aber es wäre falsch solange ich meine Beziehung noch nicht beendet habe.” murmelte er und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Finja nickte leicht und konnte ihn verstehen. Und es zeigte ihr auch, dass er einfach kein Arschloch war und es Janina gegenüber wirklich respektlos wäre. “Alles gut, ich kann dich verstehen.” flüsterte sie zurück. “Aber spricht etwas gegen ein bisschen kuscheln? Ganz freundschaftlich?” Wincent musste lächeln. “Nein, dagegen spricht nichts.” Er zog sie in seine Arme und Finja kuschelte sich an seine Brust. Langsam fuhr er mit seinen Armen über ihren Rücken und schmiegte dann seinen Kopf an ihren. So lagen sie einfach eine Weile da, ehe sie einschliefen. Als Wincent am nächsten Morgen wach wurde, lag Finja immer noch an ihn gekuschelt. Er gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und stand dann leise auf. Er würde heute zurück in den Norden fahren und bei dem Gedanken drehte sich sein Magen um. Er hasste es, Leute zu verletzen, und nachher würde er das definitiv tun. Aber er musste eben auch an sich denken, und mit Janina sollte es wohl einfach nicht klappen. Es machte ihn nicht mehr glücklich, und er hatte sich geschworen, sowas dann auch nicht mehr in seinem Leben haben zu wollen. Er warf nochmal einen Blick zu Finja. Er hoffte wirklich, dass das für sie alles so okay war. Er wusste ja selber, das ihre Abmachung irgendwie auch bescheuert war, aber was sollte er anderes machen? Eine reine Freundschaft würde mit Finja nicht funktionieren, das hatten sie ja nun mehrfach unter Beweis gestellt. Und sie löste einfach etwas in ihm aus, was er nicht beschreiben konnte. Er würde es niemals ausschließen, dass sich vielleicht auch mal mehr Gefühle entwickeln könnten, aber jetzt im Moment war er einfach nicht bereit dafür. Es wäre auch Finja unfair gegenüber, ihr vielleicht etwas vorzuspielen und damit dann ihre Gefühle zu verletzen. Also hoffte er einfach, dass sie es eben erstmal so hinbekommen würden. Und dann war da ja auch noch die Sache mit der Öffentlichkeit. Da musste er eh vorsichtig sein und Janina war eben das beste Beispiel, dass man sich einfach wirklich vorher nicht vorstellen konnte, welche Auswirkungen das auf ein Leben haben kann. Auch Finja kannte diese Ausmaße nicht und solange es ging, wollte er sie auch davor schützen. Vielleicht war es auch wirklich eine gute Idee, Finja langsam in sein Leben zu lassen, damit sie wirklich lernte und erfahren konnte, auf was sie sich da einlassen würde. Er packte seinen Kram zusammen und langsam wurde Finja auch wach. Sie huschte fix ins Bad, um sich fertig zu machen. Auch sie würde heute wieder nach Hause fahren, und das mit sehr gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite war sie froh, dass das Gespräch mit Wincent so gut verlaufen war und sie jetzt irgendwie nen groben Plan hatten, wie es weitergehen sollte. Aber natürlich hatte sie auch Angst, dass Wincent die Trennung nicht durchziehen würde und sie wieder fallen lassen würde. Nochmal würde sie das vermutlich nicht so schnell verkraften. sie versuchte, nicht daran zu denken und ging aus dem Bad wieder zu Wincent. “Ich muss nochmal in mein Zimmer und meinen Koffer holen.” “Okay, ich hole dich da ab, dann fahren wir ins Studio und da wartet ja auch schon dein Auto auf dich.” grinste Wincent. Finja ging zu ihrem Zimmer und packte schnell ihren Koffer zusammen. Gerade, als sie fertig war, klopfte es an ihrer Tür und sie öffnete Wincent. “Bevor wir uns gleich im Studio normal verabschieden, wollte ich das hier kurz vorziehen.” Er legte seine Arme um ihre Hüfte und gab ihr einen sanften Kuss. Finja fuhr mit ihren Händen über seinen Rücken und erwiderte den Kuss. Dann ging es zum Studio, wo sich Finja von allen verabschiedete. “Bis bald.” rief ihr Sophia hinterher und zwinkerte ihr zu. Wincent drückte sie zum Abschied nochmal. “Meld dich, wie es gelaufen ist, ja?” murmelte Finja und Wincent nickte. “Mache ich. Wird schon. Komm gut heim.” Finja drehte sich um und stieg in ihr Auto und auch Wincent machte sich bald darauf auf den Weg nach Hause.

Wann kommt die Liebe in mein LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt