Kapitel 63

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Erschrocken schaute Finja auf. Verdammt, vom Sehen kannte sie die beiden auch noch, wenn auch bisher nur über Instagram. Aber die beiden waren in der Crew dafür bekannt, Wincent und auch andere Stars überall zu verfolgen und sie anzusprechen, um das 1000. Foto mit ihnen zu machen. Ausgerechnet die beiden… Finja wusste nicht, was sie jetzt sagen sollte. Sie war sich auch nicht sicher, ob die beiden sie erkannt hatten oder zumindest wussten, zu welcher Instagram Seite sie gehörte. Wenn sie jetzt das Spiel mitspielte, dass sie als Fan auf Wincent hier wartete, könnte das böse für sie ausgehen, wenn das in der Crew rumgehen würde. Also entschied sie sich, die Ahnungslose zu spielen. "Auf Wincent Weiss? Ne, wieso? Der ist doch bei the Voice, soweit ich das mitbekommen habe." Die beiden schauten sie skeptisch an. "Warst du auch bei den Aufzeichnungen? Wir glauben, dass er hier im Hotel wohnt während der Zeit. Und warum wartest du dann hier?" "Ach echt? Ich warte hier nur auf den Bus, weil ich noch zu einer Freundin fahre, äh die wohnt hier in der Nähe. Ich dachte, er wäre in einem anderen Hotel. Haben zumindest die anderen Mädels behauptet." Finja hoffte, dass sie die Mädels irgendwie überzeugen konnte, dass sie hier nicht warten brauchten. "Und jetzt gerade ist er eh noch am Studio. Haben sie mir eben geschrieben." Neugierig schauten die Beiden sie an. "Aber dann wird er sicher bald auch herkommen. Gut, dass wir da nicht gewartet haben."
Finja brannte es echt unter den Nägeln etwas dazu zu sagen. "Aber glaubt ihr nicht, er freut sich, wenn er einfach ins Hotel kann?" Wagte sie dann zu fragen und wurde mit den Blicken fast getötet. "Nein, er freut sich, wenn er uns noch Hallo sagen kann." Finja schaute die beiden skeptisch an. Das glaubte sie ja jetzt nun wirklich nicht. Sie hatte mit Wincent bisher wenig über einzelne Leute aus der Crew geredet. Einfach aus dem Grund, weil er einfach nicht alles wissen musste und weil sie auch gar nicht unbedingt wissen wollte, was er teilweise so dachte. Aber bei dem beiden wusste sie, dass er extrem genervt war und die beiden ihn schon häufig verfolgten. "Und wollt ihr jetzt hier den ganzen Abend warten?" Beide nickten eifrig. "Meistens kommt er so ne Stunde nach Aufzeichnungsschluss ins Hotel." Finja schaute auf die Uhr. Die nächste halbe Stunde würden sie hier also auf jeden Fall noch hocken. Na super, das konnte ja spaßig werden. Sie beschloss, Wincent zumindest vorzuwarnen und dann zu überlegen, wie sie am Besten unbemerkt ins Hotel kam. Aber da die beiden wohl jetzt beschlossen hatten, Finja nicht mehr von der Seite zu weichen, würde sich das sehr schwierig gestalten. Genervt tippte sie die Nachricht. "Deine beiden Stalker Fans leisten mir gerade Gesellschaft vorm Hotel 🙄 Was soll ich machen?".
Die Antwort von Wincent kam schnell: "So ein Scheiß, die sollen sich vep***. Moment…Guck gleich Mal auffällig meine Instastory." Finja war gespannt, wie er das jetzt lösen wollte, aber sie wartete einen Moment und öffnete Instagram. Wincent hatte tatsächlich gerade eine Story gepostet. Was sie da sah, kam ihr bekannt vor. Er hatte ihr, als er das letzte Mal in Berlin war, abends ein Foto von einem Bier aus einer Bar geschickt, wo er mit Tom was trinken war. Zu dem Foto hatte er noch folgenden Text in seiner Story geschrieben: "so kann man den Tag ausklingen lassen." Er hatte dazu noch Mats und Anna verlinkt. Und so sah es auch wirklich so aus, als wenn er wirklich gerade heute Abend in dieser Bar war. Dumm war er ja nicht, und Finja fragte sich, wie häufig er das wohl machte, um sich die Fans vom Hals zu halten. "Habt ihr schon Wincents Story gesehen? Die sind noch was trinken. Ich glaube, ich kenne sogar die Bar." murmelte Finja und hatte sofort die volle Aufmerksamkeit der Beiden. "Echt? Wo ist das denn? Da bleiben sie ja sicher noch ein bisschen." Finja wusste tatsächlich, in welcher Bar das Foto entstanden war und zeigte sie ihnen bei Maps. "Oh geil, da können wir mit dem Bus von hier hinfahren." Freute sich die eine. "Der kommt auch schon in 5 Minuten. Musst du nicht auch in die Richtung?" Finja schaute sie verwirrt an.
"Na zu deiner Freundin, wohnt die da in der Nähe? Dann können wir zusammen fahren." Jetzt schaltete Finja. "Achso, ne da muss ich nur zwei Haltestellen fahren." Log sie und fluchte innerlich. Das hieß natürlich auch, dass sie jetzt definitiv in den Bus einsteigen müsste, der gleich kommen würde. Was man nicht alles dafür tat, um Wincent zu sehen. Sie schaute zu den beiden Madels. Diese beiden würden definitiv alles dafür tun. Bei dem Gedanken wurde ihr schlecht. Zum Glück wurde sie dann vom ankommenden Bus aus den Gedanken gerissen und die drei stiegen ein. Nach zwei Stationen verabschiedete Finja sich und wünschte den beiden noch viel Erfolg dabei, ein Foto mit Wincent zu bekommen. Etwas schadenfroh schaute sie dem Bus hinterher, der die beiden Mädels immer weiter weg von Wincent kutschierte. Jetzt musste sie nur den ganzen Weg zu Fuß zurück zum Hotel laufen. "Gefahr gebannt, kannst ins Hotel. Ich mache dann mal einen kleinen Spaziergang und bin in 20 Minuten da." Sie steckte die Hände in die Tasche und stapfte los. Als sie 25 Minuten später in Wincents Hotelzimmer trat, schaute sie ihn nur grummelig an und setzte sich aufs Bett. Wincent schloss die Tür und setzte sich neben sie. "Tut mir leid." Murmelte er. Finja sah ihn müde an. "Kannst du ja nichts für. Ich hoffe nur, dass mich wirklich keiner gesehen hat."
Das hoffte Wincent auch. Er wollte sich gar nicht ausmalen, was passieren würde, wenn ausgerechnet diese Stalker Fans rausfinden würden, dass er etwas mit Finja am Laufen hatte. "Kannten die beiden dich denn?" Finja zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, wer in der Crew wen kennt. Ich habe ja schon immer versucht, eher unauffällig unterwegs zu sein. Werde da jetzt wohl noch mehr aufpassen müssen." Wincent zog sie in seinen Arm. Es tat ihm wirklich leid, dass Finja ihm zuliebe inzwischen schon irgendwie ein Doppelleben führen musste. "Wenn dir das zu viel wird, musst du das sagen. Dann finden wir einen anderen Weg." Nuschelte er in ihre Haare und gab ihr dann einen sanften Kuss auf den Kopf. Allein diese Geste sorgte bei Finja aber schon dafür, dass sie sich fallen lassen konnte und wohler gestimmt war. "Lass uns da nicht jetzt drüber nachdenken, sondern die Zeit nutzen, die wir haben." Flüsterte sie, drückte Wincent mit dem Rücken aufs Bett und kniete sich über ihn. Schnell waren alle Sorgen vergessen, die Klamotten auf dem Boden verteilt und sie nutzten ihre Zeit ausgiebig.

Wann kommt die Liebe in mein LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt