Wann kommt die Liebe in mein Leben

Kapitel 48

Im Hotel angekommen, beschlossen sie, direkt schlafen zu gehen. Es war schon relativ spät und Finja war echt müde. Sie verabschiedeten sich auf dem Flur und gingen dann in ihre Zimmer. Wincent hatte ganz kurz überlegt, ob Finja nicht einfach auch bei ihm hätte schlafen können, um das Hotelzimmer zu sparen. Aber das wäre vermutlich falsch rübergekommen und so war es doch besser, wenn sie auf Distanz blieben. Finja lag noch eine Weile wach in ihrem Bett und gab Malena ein kleines Update vom Abend. Sie war auch schon total gespannt auf morgen, denn Wincent hatte ihr versprochen, ihr ein bisschen was im Studio zu zeigen. Und vielleicht bekam sie ja sogar schon den einen oder anderen Song zu hören. Für einen kurzen Moment schlug ihr Fanherz wieder einen Tick schneller. Zufrieden schlief sie ein und wurde am nächsten Morgen von ihrem Wecker geweckt. Mit einem Blick auf ihr Handy sah sie, dass Wincent bereits wach war. “Hotelfrühstück oder entspanntes Frühstück in Ruhe im Studio?” Finja tippte auf Antworten. “entspanntes Frühstück klingt gut, holst du mich in 20 Minuten ab?” Sofort kam ein Daumen hoch Emoji zurück und Finja sprang aus dem Bett, um sich fertig zu machen. 30 Minuten später, typisch Wincent, klopfte es an ihrer Tür. Auf dem Weg zum Studio wurde Finja dann doch etwas nervös, was Wincent nicht entging. “Na, wirst du wieder zum Fangirl?” lachte er und stupste sie an. “Haha, das ist nicht witzig. Ich kenne die doch alle nur von Insta.” “Ach, du wirst sehen, das alle total lieb sind. Aber ich weiß gar nicht, ob heute überhaupt jemand da ist. Gigi wollte vielleicht kurz vorbeikommen, aber Kevin hat heute Papa-Tag und Mats und Dario suchen nach Spots für Fotoshootings. Also gleich haben wir erstmal unsere Ruhe und ich zeige dir alles.” Am Studio angekommen führte Wincent Finja erstmal kurz durch die Räume. “Ist alles noch nicht komplett fertig, viel steht hier noch rum. Aber es wird langsam.” verkündete er stolz und dann ging es in die Küche. “Funktioniert das denn hier mit euch Männern und dem Kühlschrank?” neckte Finja ihn und Wincent warf ihr einen bösen Blick rüber. “Hey, was soll das denn heißen?” lachte er aber Finja schaute in stirnrunzelnd an. “Na gut, Sophia ist ja auch hier und hat uns ganz gut im Griff.” murmelte er und ging zum Kühlschrank. “Was hälst du von Rührei und Speck?” Finja nickte und setzte sich auf die Bank am Küchentisch. Sie schaute sich im und blieb mit ihrem Blick an einem Karton auf der Fensterbank hängen. “Was ist das denn?” sie zeigte darauf. “Naja, ich dachte, ich werde vielleicht nebenbei noch Hobby Gärtner. Da sollen Küchenkräuter rauskommen. Keine Ahnung, ob das was wird.” lachte Wincent und kümmerte sich dann weiter um das Frühstück. Das war ihm zum Glück gut gelungen und kurze Zeit später setzte er sich mit zwei Tellern zu Finja. “Sieht sehr gut aus, du kannst ja langsam doch was am Herd.” schmunzelte sie und Wincent sah sie empört an. “Ist mein Ruf als Koch in der Crew wirklich so schlecht?” lachte er und Finja nickte amüsiert. “Manno, dabei kann ich das inzwischen echt.” “Dann solltest du das auch mal zeigen.” “Ja, mache ich bestimmt bald öfter. Wir wollen wieder mit Vlogs anfangen und ein bisschen was aus dem Studio-Alltag zeigen. Meinst du, die Leute finden das gut?” “Dein Ernst? Sie werden es lieben. Egal, was du machst, sie lieben es. Aber Einblicke aus dem Studio und so sind bestimmt mega interessant für viele. Es gibt ja echt immer noch viele, die denken, dass ihr so ein Lied in ner Stunde aufnehmt und dann fragen, was ihr hier so lange im Studio macht.” WIncent zuckte mit den Schultern. “Manchmal wäre es schön, wenn es so leicht gehen würde. Aber ich zeig dit gleich mal, wie aufwendig das sein kann.” Finja grinste. “Kriege ich dann etwas schon etwas von den neuen Songs zu hören?” Wincent musterte sie. Sollte er ihr wirklich schon was zeigen? Irgendwie war er ja auch echt gespannt auf die Reaktionen von außen. “Aber nur, wenn du absolut dicht hälst. Auch Malena darf nichts wissen, okay? Wir müssen erst die Demos fertig machen.” Finja hob schwörend die Finger in die Luft.”Ich schwöre dir, dass ich das besser kann als du, und keinen Album oder Liedertitel vorher droppen werde.” “Haha, sehr lustig.” äffte Wincent. “Man ey, das war auch einfach so dumm von mir.” er schüttelte denn Kopf. “Also wir, naja die Crew, wir fanden das schon alle sehr amüsant.” grinste Finja und nahm einen letzten Bissen von ihrem Rührei. “Aber jetzt bin ich startklar für eine private Listening Session.” 
Sie standen auf und gingen zusammen in den Aufnahmeraum von Kevin und Wincent. Finja schaute sich um. Es sah genau so aus. wie man es von Instagram kannte. Das war schon irgendwie verrückt, dass sie jetzt hier mit Wincent sitzen durfte. Gemeinsam saßen sie vorm PC und Wincent öffnete ein paar Programme. Dann erklärte er ihr, wie viel Arbeit es wirklich war, einen Song zu recorden. Er zeigte ihr, wie viele Spuren und einzelne Passagen er dafür einsingen musste und wie diese dann am Ende in der Hauptspur zusammengeschnitten wurden. Er ließ ein paar Spuren immer wieder durchlaufen und schaute, wie Finja reagierte. “Wow, das klingt mega schön. Ich finds richtig gut.” sie schaute auf den Bildschirm und musste sich echt zusammenreißen, nicht loszuquieken. Dann drehte sie sich zu Wincent und schaute ihm in die Augen. “Echt richtig gut.” lächelte sie und Wincent musste unwillkürlich zurück lächeln. “Das freut mich sehr.” Dann zeigte er ihr noch, wie die Demos entstehen würden und welche Anforderungen die Plattenfirma daran stellte. Finja war echt beeindruckt davon, was alles passieren musste, damit sie später die Lieder über Spotify oder sonst wie hören konnte. Sie hörte Wincent gespannt zu und spürte, wie er in dieser Arbeit einfach komplett aufging. Er strahlte wie ein Honigkuchenpferd und sie merkte, wie stolz er auf das alles war. Sie hatte inzwischen wieder den Wincent vor sich, den sie einfach so sehr liebte. Er wirkte glücklich und zufrieden mit dem, was er gerade machte. Aber sie musste auch kurz an den Wincent von gestern denken. Und da wollte sie auf jeden Fall nochmal nachfühlen, was es mit dieser Stimmung auf sich hatte. Aber erstmal hörte sie ihm noch weiter aufmerksam zu.