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So wie es mein Vater gesagt hatte, beauftragte er wenig später einige Hauselfen, um uns ein Essen vorzubereiten.

„Wie läuft es in der Schule?" kam er wieder ins Wohnzimmer gelaufen. Noch immer hatte er diese freundliche, nette Art an sich.

Und genau das war es, was mir Angst machte.

„Gut." nickte ich langsam.

„Das ist gut."

Er vergingen etwa zwanzig Minuten bis uns die Hauselfen sagten, dass das Essen fertig war.

Meine Mutter, mein Vater und ich begaben uns somit in unser Esszimmer.

Meine Eltern nahmen jeweils an den beiden Kopfenden des großen Tisches Platz.

Ich stattdessen saß zwischen ihnen.

Der Tisch war mit allen möglichen Leckereien gedeckt. Ähnlich wie in Hogwarts.

Die Stimmung war ziemlich angespannt. Niemand sagte auch nur ein Wort.

„Ich habe gehört, dass deine Freundin Pansy Parkinson nun mit Blaise Zabini zusammen sein soll. Stimmt das?"

Bei den Worten meines Vaters hielt ich in der Bewegung inne. Ich hab meinen Kopf und sah meinem Vater direkt in die Augen. „Ja." gab ich schüchtern hervor. „Seit ein paar Tagen sind die beiden offiziell ein paar."

„Ich hoffe doch sehr, dass dir so ein Fehler nicht passiert."

Was meinte er?

„Dass du dich in so jungen Jahren in eine Beziehung stürtzt, die kein gutes Ende mit sich nehmen wird."

„Mache ich nicht." versicherte ich meinem Vater. Allerdings war ich mir nicht so ganz sicher, ob dies auch tatsächlich der Wahrheit entsprach.

Der Rest des Essens verging schweigend.

Nachdem jeder aufgegessen hatte, verschwand ich schnell wieder in meinem Zimmer.

Blitzschnell suchte ich in allen möglichen Kisten und Schubladen nach einem Pergamenten, Papieren und stiften.

Nichts.

Ich weiß noch ganz genau, dass ich einige Stifte und Papiere in einer Schublade verstaut hatte.

Meine Mutter hatte recht.

Er hatte alles eingesperrt.

Natürlich. Meine Mutter sollte keine Möglichkeit haben um Hilfe zu bitten.

Genauso wenig sollte ich es tun, wenn hier etwas passieren sollte.

Mein Vater könnte uns beide problemlos hier festhalten, ohne dass auch nur einer wissen würde, was hier wirklich vor sich geht.

„Verdammte scheiße." murmelte ich und fuhr mir dabei durch die Haare.

————

Den gesamten nächsten Tag über verbrachte ich in meinem Zimmer.

Als es dann schlussendlich spät wurde kuschelte ich mich in mein Bett.

Zum schlafen kam ich allerdings nicht.

Ob die Jungs wohl schon in Hogsmead sind? Ob sie schon betrunken sind?

Vielleicht sind Mattheo, Draco und Theo ja auch schon dabei sich das ein oder andere Mädchen zu klären.

Irgendwie hoffte ich innerlich, dass Mattheo es nicht tat. Dass Mattheo sich kein Mädchen klären würde.

Schon alleine an dem Gedanken daran kochte ich innerlich.

Verflucht, hör auf damit. Mahnte ich mich selber.

Die drei sind als Single Gruppe unterwegs. Was erwarte ich eigentlich? Natürlich wird er jemanden abschleppen.

Wutentbrannt setzte ich mich auf und schlug mit meinen Fäusten auf mein Kissen ein.

Was tu ich hier eigentlich?

Wir sind nicht zusammen. Wir haben ja nicht einmal was miteinander.

Und ich weiß nicht mal was ich will.

Soll Mattheo doch machen was er will. Was kümmert es mich überhaupt?

Diese Gedanken machten mich fertig.

Merlin war ich froh, dass ich morgen wieder zurück nach Hogwarts reisen würde.

————

Endlich.

Breit grinsend stand ich vor dem Eingang von Hogwarts.

Schnellen Schrittes betrat ich das Schloss auch schon.

„D/N!" mit einem Lächeln auf dem Gesicht fiel mir meine beste Freundin um Hals.

Wir drehten uns einige Male im Kreis.

Kaum hatte Pansy sich von mir gelöst, legte sich plötzlich ein Arm um meine Schultern.

„Da bist du ja wieder, Montgomery." nahm ich Mattheo's stimme neben meinen Ohr war.

Grinsend nickte ich schnell.

„Du hast viel verpasst." mit diesen Worten nahm mich der Slytherin auch schon in den Schwitzkasten.

Mit seinem Arm um meinen Hals und meinen herunter gedrückten Kopf, bahnten wir uns den Weg zu unserem Gemeinschaftsraum frei.

Pansy und Blaise folgten uns.

Obwohl wir schon den Slytherin Gemeinschaftsraum betreten hatten, ließ Mattheo noch immer nicht von mir ab.

Erst, als er uns beide auf eine der Sofas schmiss befreite er seinen Arm von mir. Blaise und Pansy hatten es sich bereits auf dem Sofa gegenüber von uns gemütlich gemacht.

„Was hab ich verpasst?" fragte ich neugierig.

„Wir müssen noch auf die anderen beiden Idioten warten. Obwohl...da kommen sie ja schon." lachte der Lockenkopf neben mir.

„D/N Montgomery ist wieder da." kam es von Draco und Theo wie im Chor.

Schnell nahm der Platin blonde neben mir Platz und Theo neben Blaise.

„Jetzt erzählt schon." drängelte ich.

„Eigentlich fing alles ganz harmlos an." fing Draco an zu erzählen. „Mattheo, Theo und ich sind wie geplant nach Hogsmead gegangen. Es dauerte nicht lange, bis wir es uns auch schon in einer Bar gemütlich gemacht hatten. Alles fing damit an, dass wir einen Feuerwhiskey nachdem anderen bestellt haben."

„Und so wie es das Schicksal wollte, waren wir alle nach einer guten Stunde schon völlig dicht." übernahm nun Mattheo das Wort. „Ungefähr gegen 01 Uhr nachts war dann der erste von uns auch schon mit einem Mädchen verschwunden."

„Wer?" mit großen Augen sah ich von einem zum anderen.

„Theodore Nott." Mattheo grinste seinen Freund breit an.

Ertappt hob er die Hände.

„Mattheo und ich haben uns dann den Rest der Nacht weiter mit Feuerwhiskey abfüllen lassen."

„Warte mal...ihr beide habt mit niemanden was gehabt?" skeptisch zog Pansy ihre Augenbrauen zusammen.

„Nope." kam es von den beiden Slytherins gleichzeitig.

Erst sah ich zu Draco und anschließend zu Mattheo.

Meine Augen blieben für wenige Sekunden an seinen Hängen.

Er hatte mit niemanden was?

„Jetzt erzähl du doch mal, Montgomery. Was hast du das ganze Wochenende gemacht?" abwartend sah Draco mich an.

„Ich...nichts."

„Nichts?"

„Nichts." versicherte ich ihm und spürte dabei den sorgenvollen Blick meiner besten Freundin auf mir.

————

Mattheo Riddle - vergangen aber nicht vergessenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt