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Seit McGonagalls Ansprache heute morgen waren bereist ein paar Stunden vergangen.

Mittlerweile müsste das Mittagessen, sowie es uns die Direktorin gesagt hatte schon im Gemeinschaftsraum aufgetaucht sein.

Ich entschied mich allerdings dazu in meinem Zimmer zu bleiben. Mit dem Rücken zur Tür lag ich in meinem Bett und versuchte etwas zu schlafen.

Dieser versuch wurde allerdings unterbrochen, als sich meine Zimmertür kurz öffnete und sich direkt wieder schloss. „Warum kommst du nicht runter? Das Mittagessen ist bereist seit einer halben Stunde im Gange." nahm ich Mattheo's stimme wahr.

„Ich habe keinen Hunger." sagte ich, ohne mich zu ihm umzudrehen.

Wenig später spürte ich, wie der Slytherin auf meinem Bett Platz nahm. „Was ist los?"

„Ich habe einfach keinen Hunger." gezwungener Maßen setzte ich mich auf, um den Lockenkopf anzusehen.

„Hast du Angst, dass sie kommen und dich erneut holen?"

„Sie haben es schonmal getan. Warum sollten sie es nicht wieder tun?" ein verzweifeltes Lachen entfuhr mir. „Wie es in dem Brief stand, wollen sie Voldemorts angefangene Arbeit zu Ende bringen."

„Nein. Ich werde ganz sicher nicht zulassen, dass noch einmal so etwas passiert." seine Stimme nahm einen bedrohlichen Ton an.

Mein Blick glitt hinunter auf meine Hände.

„Bist du dir sicher, dass du nichts essen willst?"

Mit gesenkten Kopf nickte ich Stumm.

„Ich komme später nochmal her." mit diesen Worten drückte mir der Slytherin einen Kuss auf die Stirn und verschwand anschließend aus meinem Zimmer.

Nicht mal zehn Minuten später wurde meine Tür schon wieder aufgerissen.

Dieses Mal war es jedoch Pansy, welche in mein Zimmer trat. „Hast du auch keinen Hunger?"

„Nein." langsam schüttelte ich mit dem Kopf. „Und ich nehme mal an, du auch nicht."

„Ganz genau." die Slytherin nahm neben wir auf meinem Bett Platz. „Ich habe Angst, dass sie kommen, D/N."

„Ich auch."

Plötzlich klopfte es an meiner Tür. Keine Sekunde später steckte Draco auch schon seinen Kopf durch den Türrahmen. „Darf ich rein kommen?"

„Klar." nickte ich schnell.

Nachdem der Platin blonde mein Zimmer betreten hatte, schloss er die Tür hinter sich und nahm auf meinem Schminktisch Stuhl Platz.

„Hat jemand gesehen, dass du her gekommen bist?" war meine erste Frage.

Wenn Mattheo ihn dabei gesehen hatte, wie Draco die Stufen zu den Mädchen Schlafsälen hochgekommen war, müsste jede Sekunde meine Tür weit auf gerissen werden.

„Nein. Alle waren ziemlich vertieft in das Mittagessen."

Glück gehabt.

„Draco, was werden Todesser mit dir machen, wenn sie uns kriegen sollten?" kam es wenig später von Pansy.

„Foltern? Mich zwingen Granger und Weasley zu töten? Ich weiß es nicht." er sah zwischen der dunkelhaarigen Hexe und mir hin und her. „Und mit euch?"

„Sie werden uns das dunkle Mal geben." erhob ich meine Stimme. „Ich weiß zwar nicht zu welchem Nutzen, aber das war es, was Voldemort wollte."

„Und ich denke nicht, dass Sie es uns auf eine friedliche Art und Weise geben werden." nickte meine beste Freundin neben mir. „Es wird bestimmt höllisch weh tun."

„Tat es bei dir weh?" fragend sah ich zu dem Platin blonden.

„Es war auszuhalten. Während ich es bekam, war es mehr ein stechen und ziehen. Die Tage danach, als sich das Mal richtig in meine Haut zog, fing es an einen brennenden Schmerz zu hinterlassen."

„Wenn du über die Stelle des Mals fährst...spürst du es?" fragte ich weiter.

Draco schüttelte mit dem Kopf. „Nein. Am Anfang hat man noch eine minimale Wölbung an der Stelle gespürt. Nach ein paar Tagen war das Mal komplett in meine Haut gezogen und man hat es nicht mehr gespürt, wenn man über die Stelle strich."

Kurz herrschte stille.

„Hast du Angst dass sie kommen?"

„Ich sehe den Tatsachen ins Auge, Parkinson."

„Hör auf, Draco. Ich weiß, dass du uns gegenüber niemals solche Gefühle wie Angst offenbaren würdest, aber wenn wir alle ehrlich sind...wir alle haben Angst." meine Stimme nahm einen lauteren Ton an. „Eine Frage drängt sich dann jedoch trotzdem in mir auf..."

Die beiden Slytherins hoben gleichzeitig ihre Köpfe und sahen mich fragend an.

„Was machen wir, wenn sie hier sind? Wenn die Todesser hier sind?"

„Fliehen. Apparieren." Draco's Antwort war ziemlich abgehackt. „Jeder an einen anderen Ort."

„Vielleicht ist es das beste wenn wir jetzt schon bestimmen, wer an welchen Ort Appariert." schlug die dunkelhaarige vor.

„Einer von uns sollte auf jeden Fall zum Ministerium Apparieren." Draco sah zwischen uns beiden hin und her. „D/N, du wirst das tun." sagte er nun bestimmend.

„Ich werde zu einer kleinen Hütte, welche meiner Tante gehört Apparieren." nickte Pansy.

„Gut. Dann werde ich zum Riddle Anwesen reisen." übernahm Draco wieder das Wort.

Plötzlich öffnete sich meine Zimmertür. Mattheo stand im Türrahmen meines Zimmer.

Ich sah ihn an, dass er sich zusammen reißen musste, als er Draco in meinem Zimmer erblickte.

„Da bist du ja, Draco. Theo sucht schon nach dir." presste er schließlich heraus.

Der Platin blonde erhob sich. „Wir sehen uns dann später noch." mit diesen Worten verschwand er aus dem Zimmer.

„Ich denke, ich gehe dann auch mal." grinsend warf mir meine beste Freundin einen vielsagenden Blick zu.

Auch Mattheo verschwand aus meinem Zimmer.

Draco würde es sofort wissen, wenn er jetzt hier bleiben würde. Wahrscheinlich wird Mattheo später nochmal kommen.

————

Es waren ungefähr zwei Stunden seit Mattheo's kurzen Besuch vergangen.

Frischgeduscht stand ich nun vor meinem Kleiderschrank und kramte etwas zum anziehen heraus.

Meine Wahl fiel auf eine schlichte, schwarze leggings und einen grauen Pullover. Schnell zog ich mir die Sachen über.

Anschließend griff ich nach meinem Zauberstab, um meine Haare trocken zu zaubern. Zum Schluss kämmte ich diese noch schnell durch und begab mich schlussendlich in mein Bett.

Kaum war dies allerdings geschehen, öffnete sich auch schon wieder die Tür meines Zimmers.

Mattheo trat herein. „Malfoy also."

„Was?" mit einem verwirrten Blick erhob ich mich von meinem Bett.

„Malfoy war hier."

„Ja und?" fragend zog ich meine Augenbrauen zusammen.

„Was verdammt hat Malfoy hier zu suchen?" seine Stimme nahm einen giftigen Ton an.

„Wir drei haben über diese Todesser Sache geredet, da es ja schließlich uns drei betrifft."

Anscheinend hatte Mattheo nicht gefallen, was ich da grade von mir gegeben hatte.

Blitzschnell kam er auf mich zu und drückte mich mit sanfter Gewalt mit dem Rücken auf die Matratze meines Bettes. Sofort stieg er über mich und sah mir in die Augen.

„Malfoy hat hier nichts verloren." die Stimme und der Blick des Slytherins blieb stets ernst. „Du gehörst mir. Nur mir. Kein anderer Junge hat in deinem verfluchten Zimmer etwas verloren."

Mattheo Riddle - vergangen aber nicht vergessenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt