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Mattheo versuchte meine Hand zu ergreifen, aber ich jedoch zog diese blitzschnell weg. „Tut mir leid wegen grade eben."

„Lass mich einfach in Ruhe." blitzschnell drehte ich mich von dem Slytherin weg und lief den Weg zurück zum Slytherin Gemeinschaftsraum.

Schnell durchquerte ich diesen und verschwand in meinem Zimmer.

Ich begab mich in mein angrenzendes Badezimmer und entfernte jegliches Make-up aus meinem Gesicht.

Ziemlich genau musterte ich mein blaues Auge. Wirklich besser war es noch immer nicht geworden.

Nun ja, es ist ja auch erst ein paar Tage her.

Mit langsamen Schritten trat ich aus dem Badezimmer. Eine plötzlich Panik breitete sich in mir aus.

Unkontrolliert fing mein Körper leicht das Zittern an.

Genau in diesem Moment hatte ich wirklich furchtbare Angst, dass plötzlich jemand in mein Zimmer stürmen und mich holen würde.

Ich versuchte ruhig zu atmen, was mir nicht wirklich gelang.

Es fühlte sich so an, als wenn mir mein Herz jeden Moment aus der Brust springen würde.

Ehe ich mich versah, wurde meine Tür auch schon aufgerissen und Mattheo betrat mein Zimmer.

Die Panik in mir stieg nur umso mehr, als Mattheo grade in mein Zimmer gestürmt kam.

„Können wir bitte reden?" waren seine ersten Worte.

„Nein." ich drehte von ihm weg. Ich wollte zurück ins Badezimmer. „Geh jetzt." meine Stimme fing leicht das Zittern an, da sich meine Augen zum zweiten Mal an diesen Tag mit Tränen füllten.

„Was ist los?"

„Nichts. Geh einfach." noch bevor ich das Badezimmer überhaupt betreten konnte, sackte ich auf dem Boden zusammen.

Mein Körper zitterte unaufhörlich.

Heiße Tränen rannen meine Wangen hinunter.

Sofort war der Slytherin zu mir rüber geeilt und hatte sich zu mir auf den beiden gesetzt.

Wir saßen uns auf dem Boden gegenüber. Ich saß mit dem Rücken an der Wand.

Immer mehr Tränen benetzten meine Wangen.

Das alles war einfach zu viel für mich. Die ganzen Tage. Die gesamte Situation. Ich konnte einfach nicht mehr.

Mattheo welcher gegenüber von mir saß, rückte etwas näher an mich heran. „Was hast du denn? Was ist los mit dir?"

Kein Wort verließ meine Lippen. 

„Ich weiß das irgendetwas nicht stimmt. Seitdem du das Wochenende zuhause warst bist du anders."

Ich gab einen erstickenden Laut von mir und senkte meinen Kopf.

„Hey..." Mattheo legte seine Hände an meine Wangen und versuchte meinen Kopf anzuheben.

„Nein." weinte ich und wehrte mich gegen seinen Versuch.

Der Slytherin ließ nicht locker. Schließlich hob er meinen Kopf, mit meinem Gesicht in seinen Händen an.

Sanft strich er mit seinen Daumen über meine Wangen. Er versuchte die Tränen von meinen Wangen zu wischen. „Was ist am Wochenende passiert?"

Es brachte alles nichts. Ob ich will oder nicht, ich musste Mattheo erzählen was vorgefallen war.

Vorsichtig umschloss ich mit meinen Händen die Handgelenke meines Freundes und ließ diese in meinen Schoß fallen.

Mit meinen Finger fuhr ich an den Adern an der rechten Hand von Mattheo entlang. Ich sah ihn nicht an. Meine gesamte Aufmerksamkeit lag auf seiner Hand, welche in meinem Schoß lag.

„Mein Vater..." fing ich schlussendlich an zu reden. „Er ist sehr streng. Wirklich streng. Er war schon immer so. Seitdem ich mich erinnern kann, hatte meine Mutter noch nie ihren Zauberstab in den Händen. Er hat ihn ihr abgenommen. Auch wenn ich für ein Wochenende nachhause fahre nimmt er mir meinen Zauberstab sofort weg und sperrt ihn in seinen Arbeitszimmer ein."

„Er nimmt dir deinen Zauberstab weg?"

Mit meinen Blick auf seine Hand nickte ich. „Er hat auch sämtliches Papier, Pergamente, stifte, Federn und alles mögliche in seinen Arbeitszimmer eingesperrt. Also kann keiner von uns eine Eule oder einen Brief verschicken."

„Warum tut er das?"

Tief atmete ich ein. „Er-...er ist ziemlich gewalttätig." ich fuhr mit meinen Zeigefinger über die Muster der Ringe, welche der Slytherin trug. „Er schlägt meine Mutter."

Blitzartig entriss Mattheo mir seine Hand und griff sanft an mein Kinn, sodass ich ihn ansehen musste. „Das ist von ihm?" sein Blick festigte sich an meinem Bluterguss.

Ich sagte nichts.

Langsam ließ der Lockenkopf wieder von meinem Kinn ab. „Und was ist mit den Griffspuren an deinen Handgelenken vor ein paar Wochen? Und ganz am Anfang des Schuljahres hattest du auch hier etwas." vorsichtig strich er über mein Jochbein, welches am Anfang des Schuljahres ebenfalls einen Bluterguss mit sich trug.

Vielsagend sah ich meinen Freund an.

„Das war alles dein Vater?"

Stumm nickte ich.

Für einen Moment sagte niemand etwas. Geschockt, mit zusammengezogenen Augenbrauen sah Mattheo mich an. „Warum hast du mir das nicht von Anfang an gesagt?"

„Ich konnte nicht." schnell senkte ich meinen Blick wieder da ich spürte, wie neue Tränen in meine Augen stiegen. „Mein Vater hat Kontakte. Kontakte, die nur auf einen Befehl von meinem Vater warten."

„Was für einen Befehl?"

„Um mich zu holen. Er hat Kontakte die unbemerkt nach Hogwarts kommen können und mich holen können."

„Woher weißt du das?"

„Meine Mutter hat es mir erzählt. Sie hat gesagt, dass er mich holen lassen wird, wenn er es für nötig hält. Ob ich will oder nicht." die erste Tränen lief wieder über meine Wange. „Wenn er weiß, dass ich das jemanden erzählt habe wird er mich holen lassen."

Mattheo griff nach meiner Hand. „Er wird es nicht erfahren."

Ich hob meinen Kopf.

„Und...was ist jetzt mit deinem Bein?" fragte er vorsichtig. „Darf ich nachsehen?"

Sofort liefen weitere Tränen über meine Wangen, als der Slytherin das Thema ansprach. Ich lehnte meinen Kopf gegen die Wand hinter mir und nickte leicht.

Der Lockenkopf griff an meinen Rock und hob den Stoff des Kleidungsstückes an. Abrupt verhärtete sich sein Blick. „An beiden Beinen?"

Ich hielt mir eine meiner Hände quer über meine Augen.

„Was ist da passiert?" die Frage schoss nur so auf Mattheo heraus.

„Zwei der Todesser waren da..." sagte ich, nachdem ich meine Hand von meinen Augen entfernt hatte.

„Bei dir zuhause?"

Während weitere Tränen meine Wangen benetzten nickte ich. „Sie...ähm...ich kann nicht." brach ich meinen Satz ab. Erneut gab ich erstickende Geräusche von mir.

Nun legte ich beide meiner Hände über meine Augen.

Wenige Sekunden später nahm ich auch schon war, wie der Slytherin neben mir Platz nahm.

Mattheo hatte einen Arm um meine Schultern geschlungen, wodurch er mich seitlich gegen seine Brust zog.

Für einen kurzen Moment weinte ich gegen seine Schultern. Allerdings löste ich mich relativ schnell wieder aus seiner Umarmung.

„Was haben sie mit dir gemacht?"

Mit getrockneten Tränen auf den Wangen und geröteten Augen sah ich ihn einfach nur an.

„Haben sie dich-..."

„Versucht." unterbrach ich den Slytherin schnell. „Sie haben es versucht." ich senkte meinen Blick.

Mattheo Riddle - vergangen aber nicht vergessenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt