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Mattheo Riddle POV:

„Seit wann genau ist D/N jetzt weg?" fragend starrte mich mein bester Freund an.

„Heute ist der dritte Tag." antwortete ich dem Platin blonde. „Mrs. Montgomery hat zwei Tage gesagt. Und ich sitze hier noch immer wie ein Feigling rum."

„Du bist kein Feigling, Mattheo." schoss es aus Pansy heraus.

„Wir warten bis heute Nachmittag." erhob auch Theodore seine Stimme. „Wenn D/N bis dahin nicht wieder da ist machen wir uns auf den Weg."

„Du siehst ziemlich nervös aus, Mattheo."

„Oh glaub mir Parkinson, ich sehe nicht nur so aus." blitzschnell erhob ich mich von der Couch im Gemeinschaftsraum. „Sie ist seit drei Tagen weg. Drei Tage. Ich hätte direkt hinter her sollen. Wer weiß, was er ihr angetan hat." ich fuhr mir durch die Haare.

Gezwungener Maßen hatten wir Draco und Theodore einweihen müssen. Einweihen in das, was zuhause bei D/N geschieht. Was mit ihr passiert, sobald sie über die Türschwelle ihres Hauses tritt.

Zu zweit können wir D/N nicht helfen. Wer weiß, wer noch alles in dem Anwesen der Montgomery's auf sie, beziehungsweise uns wartet.

Ich halte das ganze einfach nicht mehr aus. So sehr hoffte ich, dass D/N einfach durch das Portrait reinschlüpft und unversehrt ist.

Die Hoffnung, dass sie unversehrt zurück kehrt habe ich allerdings schon aufgegeben. 

D/N Montgomery POV :

Es waren ein paar Stunden vergangen seitdem ich mich dazu aufbrachte endlich aufzustehen.

Genau wie am Tag davor griff ich nach der Bluse und Rock meiner Schuluniform.

Wie spät es genau war, wusste ich tatsächlich nicht. Ich hatte nicht auf die Uhr gesehen, als ich mein Zimmer verließ.

In der Küche angekommen, sah ich dort meine Eltern stehen.

Mein Vater hielt eine Tasse in seiner Hand. Meine Mutter dagegen hatte ihre beiden Hände auf die Küchentheke gestützt.

„Ähm...Dad?" fragte ich schüchtern.

„Ja?"

Mein Herz schlug wie wild. „Wann...nun ja...wann kann wieder zurück nach Hogwarts?"

Plötzlich warft mein Vater die Tasse, welche er in seiner Hand hielt wutentbrannt gegen die Wand des Raumes.

Zeitlich zuckten meine Mutter und ich zusammen.

„Du willst zurück nach Hogwarts?!" brüllte er nun lauthals.

Kein Wort verließ meine Lippen.

Mit schnellen Schritten kam mein Vater auf mich zu, umklammerte fest meinen Oberarm und zog mich ins Wohnzimmer.

„Aua! Dad, das tut weh!" schrie ich auf.

„Soll ich dir mal zeigen was weh tut?" von ein auf die andere Sekunde hatte er mir auch schon mit seiner Faust ins Gesicht geschlagen.

Durch den Schwung seiner Faust taumelte ich ein paar Schritte zurück.

Die Stelle, welche er getroffen hatte pochte schmerzhaft.

Doch ehe ich etwas tun konnte ergriff er erneut meinen Arm und schleuderte mich hart gegen die Wand des Wohnzimmers.

Ich fiel zu Boden.

Schnell bemerkte ich, dass sich oben rechst an meiner Stirn eine Platzwunde gebildet hatte.

Mit einem Blick an die Wand, mit welcher ich vor wenigen Minuten zusammen gestoßen war, klebte etwas Blut.

„Tut das weh?!" brüllte mein Vater wieder lauthals durch den Raum.

Ich gab ihm keine Antwort.

Und genau dies stellte sich wenige Sekunden später auch schon als großer Fehler heraus.

Blitzartig drehte er mich auf den Rücken. Mit Fäusten schlug mein Vater auf meinen Körper und mein Gesicht ein.

So hasserfüllt.

So gut es mir gelang hielt ich mir meine Arme schützend vor mein Gesicht. Den Rest meines Körpers dagegen konnte ich nicht schützen.

Schutzlos war dieser den Fäusten meines Vaters ausgesetzt.

„Hör auf!" schrie ich schmerzerfüllt. Tränen benetzten meine Wangen.

„Tut das weh?!" brüllte der Mann über mir erneut. „Tut es weh, habe ich gefragt!" in seiner Stimme lag purer Hass.

„Ja! Ja, es tut weh!" gab ich weinen zurück.

Abrupt ließ er von mir mir ab.

„Jetzt!" schrie mein Vater nun in den Flur.

Sofort stürmten drei der Todesser in den Raum. Zwei von ihnen griffen grob an meine Arme. Sie zwangen mich dazu, mich auf den Boden zu knien.

Der dritte von ihnen umschloss mein linkes Handgelenk. Er drehte meinen Arm so hin, dass das dunkle Mal direkt zu ihm zeigte.

Als er dann schließlich eine Klinge hervor zog, verstand ich schnell.

Angst und Panik breitete sich sofort in mir aus.

„Nein." ich versuchte mich aus den Griffen der Männer zu befreien. Natürlich gelang mir dies nicht.

Und dann setzte der Todesser die Klinge auch schon an meinem Unterarm an.

Er schnitt es heraus.

Er schnitt mir das dunkle Mal aus meinem Unterarm. Und ich sah zu.

Schmerzerfüllt schrie ich laut auf. Immer wieder. Immer lauter.

Nach Minuten, welche sich wie Stunden angefühlt hatten, ließen die drei Männer endlich von mir ab.

Ich sank zu Boden.

„Tötet sie." ertönte die Stimme meines Vaters auch schon wieder.

„Nein." murmelte ich und erhob mich rasch wieder.

Als der erste Todesser grade auf mich zu kam, schlug mein Mutter diesen plötzlich mit einer Vase nieder. „Renn, D/N!" schrie sie hektisch und voller Angst.

Ohne zu zögern tat ich was sie sagte.

Blitzschnell rannte ich aus dem Wohnzimmer, den langen Flur entlang und schlussendlich aus der Haustür.

Meinen linken Arm, welcher ziemlich stark blutete drückte ich eng gegen meine Brust, während ich so schnell wie möglich rannte.

Rasch rannte ich über die großen Vorgarten meines Anwesens.

Ich rannte und rannte.

Noch nie in meinem Leben war ich so schnell gerannt.

Allein eine Wiese trennte mich zwischen dem Roten Wald. Wenn ich diesen durchquert hatte, könnte ich Apparieren.

Davor war dies unmöglich, da mein Vater bereist vor Jahren eine Apparier Grenze erstellen ließ.

Also rannte ich los.

Ich rannte so schnell, dass meine Haare durch den Wind bereist nach hinten wehten.

Die unbeschreiblichen Schmerzen, die ich an meinem gesamten Körper spürte musste ich wohl oder übel ignorieren.

Das einzige worauf ich mich konzentrierte, war diesen Wald endlich zu erreichen.

Allerdings nahm ich die Todesser bereist ein gutes Stück hinter mir wahr.

Bitte lass es mich schaffen. Ich will nicht sterben.

Wiederholte ich immer wieder in meinem Kopf.

Ich konnte jetzt nur noch beten, dass ich es durch den Wald schaffen würde.

Bitte.

Bitte lass es mich schaffen.

Mattheo Riddle - vergangen aber nicht vergessenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt