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„Schläft Mom?" fragte ich meinen Vater vorsichtig, als er grade die Haustür geschlossen hatte.

„Nein. Sie müsste im Wohnzimmer sein."

Ohne ihm einen Blick zu würdigen, lief ich an meinem Vater vorbei in unser großes Wohnzimmer.

„Mom?" fragte ich, während ich grade den Raum betrat.

„D/N." meine Mutter sprang beinahe von der Couch auf und schloss mich fest in die Arme.

Auch ich drückte meine Mutter eng gegen mich.

„Sophia, nun lass sie doch erstmal ankommen." ertönte die Stimme meines Vaters wieder hinter mir.

„Natürlich." blitzschnell löste sie sich auch schon wieder von mir.

„Ich muss dir noch jemanden vorstellen, D/N."

Als ich mich zu meinem Vater umdrehte, wäre ich beinahe fast umgefallen.

Mein Herz fing wie wild an zu rasen.

Neben meinem Vater standen zwei der Todesser, welchen Pansy und ich das dunkel Mal verdanken.

Erschrocken zog ich meine Augenbrauen ein Stück zusammen.

„Du müsstest sie ja bereist kennen." amüsiert fing mein Vater an zu lachen. „Immerhin verdankst du ihnen dein dunkles Mal."

„Ich-..." mein Satz brach ab, bevor ich überhaupt richtig das sprechen anfing.

„Wurde auch Zeit. Du hättest es in der Zeit von Voldemorts Herrschaft bereist tragen müssen."

Kein Wort verließ meine Lippen.

„Ich lassen den Hauselfen dann mal das Essen vorbereiten." mit diesen Worten verschwand mein Vater, gefolgt von den Todessern das Wohnzimmer.

„Geh hoch in dein Zimmer. Ich rufe dich, wenn das Essen fertig ist."

Ich tat was meine Mutter sagte. Schnellen Schrittes begab ich mich in mein Zimmer, welches sich im ersten Stock befand.

Aufgelöst ließ ich mich langsam auf der Bettkante meines Bettes nieder.

Das konnte doch nicht wahrsein. Das durfte nicht wahrsein.

Wie ist es denn bitte dazu gekommen, dass die Todesser sich meinem Vater zugewandt haben?

Einem Muggle.

Tausende Gedanken schossen gleichzeitig durch meinen Kopf.

Pansy muss es erfahren. Sie muss unbedingt erfahren, dass die Todesser hier sind. Sie muss erfahren, dass mein Vater die ganze Zeit über von allen wusste.

„D/N, kommst du bitte? Das essen ist fertig." nahm ich die Stimme meiner Mutter aus dem großen Treppenhaus war.

Sofort erhob ich mich, begab mich die Treppe hinunter in das Esszimmer.

Dort angekommen nahm ich neben meiner Mutter Platz. Die beiden Todesser saßen uns gegenüber, während mein Vater am Kopfe des Tisches saß.

Eine ganze Weile sagte niemand etwas.

Das einzige Geräusch welches zu hören war, war das kratzten der Messer auf den Tellern.

„Theodore Nott wäre eine wirklich sehr gute Wahl für dich gewesen, D/N. Ziemlich schade, dass der dunkle Lord seine Pläne nicht zu Ende bringen konnte." zerbrach mein Vater die stille.

Ich hielt in meiner Bewegung inne. Mit leicht zusammen gezogenen Augenbrauen sah ich schließlich zu ihm. „Was?"

„Die Hochzeiten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Klassenkamerad euch die Liste nicht gezeigt hat." der Blick meines Vaters huschte zu den beiden Todessern rüber. „Immerhin war der dunkle Lord sein Vater."

Mattheo.

Er sprach von Mattheo.

„Doch. Doch, er hat uns die Liste gezeigt." meine Stimme klang ziemlich zerbrechlich. Ich riss meinen gesamten Mut zusammen und setzte mich grade auf. „Trotz allem wäre es tatsächlich schön gewesen, wenn wir uns unsere Partner selber aussuchen könnten."

„So wie es deine Schwester einst tat?"

Mein Kopf schwang zu meiner Mutter. Auch ihr Blick hatte sich mittlerweile gehoben. Trauer spiegelte sich in ihren Augen wieder.

„Wir versuchen dich stets du einen guten Mädchen zu erziehen, D/N." mein Vater setzte wieder seine freundlich gespielte Stimme auf. „Wir wollen ja nicht, dass du so endest wie deine Schwester. Nicht wahr, D/N?"

Mir fiel beinahe alles aus dem Gesicht.

Ich wusste, wenn ich jetzt noch etwas sagen würde, dann würde die gesamte Situation wieder eskalieren.

„Sicher." nickte ich schüchtern.

Nach meinen Worten herrschte erneute Stille. Diese verbreitete sich über das gesamte Essen hinaus.

Nachdem dieses schreckliche Essen endlich vorüber war, rannte ich förmlich zurück in mein Zimmer.

Rasch schloss ich meine Tür, griff nach einem Buch und machte es mir auf meinem Bett gemütlich.

Jedoch klopfte es weniges Minuten später auch schon wieder an meiner Tür.

„Ja?" rief ich lauthals durch den Raum.

Meine Mutter betrat das Zimmer und schloss die Tür wieder hinter sich.

Blitzartig legte ich mein Buch beiseite.

Sie nahm auf der Bettkante meine Bettes, neben mir Platz.

Ich saß im Schneidersitz.

„Wie ist die Schule?" ihre Stimme war wie immer ziemlich schwach.

„Ganz gut."

„Und Mattheo? Hast du schon mit ihm geredet? Letztes mal als du hier warst hast du mir ja ein bisschen was erzählt."

Ein kleines Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus. „Wir sind zusammen."

„Wirklich?" auch meine Mutter fing das Lächeln an. „Ich wünsche euch beiden ganz viel Glück. Lass das deinen Vater bloß ich nicht wissen."

„Danke."

„Hast du Mattheo etwas erzählt?"

Rasch schüttelte ich mit dem Kopf.

„Tu das auch nicht. Wenn dein Vater weiß, dass jemand anderes Bescheid weiß wird er dich holen lassen. Vergiss das nicht, D/N."

„Ich weiß, Mom." tief sah ich meiner Mutter in ihre Augen. „Aber...Mattheo könnte uns helfen. Er könnte dir helfen."

„Nein." unterbrach sie mich sofort. „Mattheo muss daraus gehalten werden. Wenn dein Vater erfährt, dass ihr beide eine Beziehung führt...er wird-...er wird dir weh tun. Sehr weh tun, D/N."

Wissend nickte ich. „Ich weiß, Mom."

„Ihr-...ihr beide...ihr...schlaft ihr miteinander?" die Stimme meiner Mutter fing an zu stottern.

„Ich-..." es war mir ziemlich unangenehm mit meiner Mutter darüber zu sprechen. „Ja."

„Okay. Auch das darf dein Vater nicht erfahren. Auf gar keinen Fall. Wenn er das weiß-...er wird das selbe mit dir tun, was er mit deiner Schwester getan hat."

Kein Wort verließ meine Lippen.

„Ich liebe dich über alles, D/N. Bald kannst du von hier weg. Nicht mehr lange. Du musst noch etwas durchhalten."

„Ich lasse dich nicht alleine hier zurück. Alleine bei ihm."

„D/N." mit zittrigen Händen griff meine Mutter nach meiner Hand. „Vergiss niemals, was ich dir das letzte gesagt habe. Die Freunde deines Vaters warten nur auf eine Anweisung, um dich zu holen."

Erneute Angst stieg in mir auf. Panik.

„Ich muss jetzt wieder runter gehen. Dein Vater wundert sich bestimmt schon wo ich bleibe."

Stumm sah ich meiner Mutter dabei zu wie sie mein Zimmer wieder verließ.

Anschließend ließ ich mich mit dem Rücken auf die Matratze meine Bettes fallen. Ich drehte mich auf die Seite.

Mattheo Riddle - vergangen aber nicht vergessenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt