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„Mom?" erschrocken starrte ich meine Mutter an.

Sie hatte mal wieder ein blaues Auge.

„Mom?" wiederholten Mattheo und Pansy meine Aussage überrascht. Gleichzeitig erhoben die beiden sich.

„Wir müssen gehen. Jetzt." Blitzschnell eilte meine Mutter zu mir rüber, griff nach meinem Handgelenk und zog mich hinter ihr her.

Mattheo und Pansy folgten uns sofort.

„Mom, was machst du denn?" fragte ich panisch, während sie mich quer durch die Korridore zog.

„Dein Vater erwartet uns."

Kaum hatte sie ihre Worte ausgesprochen blieb ich abrupt stehen. „Was? Nein. Ich bleibe hier."

„Komm jetzt." mit aller Kraft zog meine Mutter mich das letzte Stück mit sich.

„Mrs. Montgomery, Sie können D/N nicht einfach so mitnehmen." mischte sich der Lockenkopf nun ein.

Doch ehe ich mich versah, wurde ich auch schon in die Hintertür des Autos gedrückt. Natürlich ließ sich diese von innen nicht öffnen.

Meine Mutter hatte sie abgeschlossnen.

Mattheo Riddle POV :

Mein Herz schlug wie wild, als ich sah, wie D/N's Mutter sie in das Auto schubste.

Mrs. Montgomery trat einen Schritt näher an uns heran. „Wenn sie in zwei Tagen nicht wieder in Hogwarts ist, sucht sie. Ihr müsst durch den roten Wald gehen. Mein Mann hat mit Hilfe von Hexen und Zauberern einen Apparierschutz erstellt. Ein Stück hinter dem Roten Wald werdet ihr ein großen Haus sehen. Da müsst ihr hin." erklärte sie schnell.

Ich nahm die Angst in ihrer Stimme klar und deutlich wahr.

Mein Blick huschte zwischen den Augen von D/N's Mutter und dem Bluterguss, welcher sich um eines ihrer Augen befand hin und her.

„Wir müssen jetzt gehen. Es tut mir leid." mit diesen Worten begab sich die Hexe in das Auto, schaltete dies an und flog davon.

Eine ganze Weile, bis das Auto nicht mehr sichtbar war sahen Pansy und ich ihnen noch hinterher.

„Was machen wir jetzt?" riss die Stimme der Slytherin mich aus den Gedanken.

„Weiß ich nicht. Vielleicht sollten wir lieber sofort hinterher."

„Nein. D/N's Mutter hat uns klar und deutlich gesagt, dass wir erst in zwei Tagen kommen sollen, wenn sie nicht wieder da ist. Vielleicht lässt er sie ja morgen oder übermorgen früh wieder gehen."

„Pans-"

„Du kennst ihren Vater nicht, Mattheo." unterbrach sie mich sofort. „Ich habe es all die Jahre miterlebt. Ich musste mitansehen, was er D/N alles angetan hat. Ich werde das nicht riskieren."

Meine Augenbrauen hatten sich ein Stück zusammengezogen. „Was war das schlimmste, was er ihr angetan hat?"

„Soweit ich weiß war es ein Armbruch." nachdenklich sah Pansy auf einen Punkt.

D/N Montgomery POV :

„Hör auf, bitte." flehte ich mit schwacher Stimme, als ich zusammengekauert auf dem Boden meines Wohnzimmers lag.

Blut lief aus meiner Lippe, da mein Vater mir ein oder zwei mal mit der Faust in mein Gesicht geschlagen hatte.

Die übrigen Fäuste hatte er dagegen auf meinem gesamten Körper verteilt.

Alles schmerzte. Jede einzelne Stelle meines Körpers.

Meine Mutter und die zwei Todesser, welche bei meinem letzten Besuch anwesend waren standen still an der Seite meines Raumes.

„Verschwinde in dein Zimmer!" brüllte mein Vater lauthals. „Wenn ich dich heute auch nur noch eineinziges mal sehen sollte, wirst du das bereuen, glaub mir!" rief er mir noch hinterher, während ich bereist rasend schnell die große Treppe zu meinem Zimmer hinauf rannte.

Dort angekommen, befasste ich mich nicht besonders lange mit meinem schmerzenden Körper.

Hastig durchsuchte ich alle Schubladen, alle schränke, alle Regale, alle Fächer nach einem Pergament oder etwas ähnlichem, worauf ich schreiben könnte.

Nichts.

Ohne wirklich darüber nachzudenken, krabbelte ich unter meinen Schminktisch und Kratze ein Stück meiner Tapete ab.

Mit zittrigen Händen tupfte ich mir mit meinem Zeigefinger gegen meine blutige Lippe und schrieb anschließend, so gut es ging das Wort „Hilfe" auf das Stück der Tapete.

„Was macht's du da?!" nahm ich allerdings plötzlich die wutentbrannte Stimme meines Vaters hinter mir wahr.

Hart griff er in meinem Nacken und drehte mich zu ihm um. „Du hättest in Hogwarts oder spätestens im St. Mungo verrecken sollen." spuckte er beinahe.

Von ein auf die andere Sekunde hatte ich auch schon seine Hand im Gesicht.

Schwach fiel ich zu Boden.

Ich traute mich nicht, mich zu ihm umzudrehen, weshalb ich einfach liegen blieb.

Doch mein Vater schlug erneut mit seinen Fäusten auf mich ein. Überfall.

Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ er jedoch endlich von mir ab.

Ohne mir einen Blick zu würdigen verließ er mein Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

Regungslos blieb ich auf dem Boden liegen. Mein Blick war stur auf meine Zimmertür gerichtet.

Obwohl mein Vater bereits seit einigen Minuten mein Zimmer verlassen hatte bewegte ich mich kein Stück.

Heiße Tränen rannen meine Wangen herunter.

Innerlich betete ich so sehr, dass ich morgen wieder zurück nach Hogwarts gehen durfte.

—————

Die Nacht über hatte ich kaum bis gar nicht geschlafen.

Jeder Zentimeter meines Körper schmerzte unaufhörlich. Mit einem Blick in den Spiegel merkte ich schnell, dass mein Körper mit blauen Flecken und violett bis roten Blutergüssen überseht war.

Lange ertrug ich diesen Anblick allerdings nicht.

Rasch griff ich nach meinem Rock und der Bluse meiner Schuluniform, um mir diese überzuziehen.

Mit zittrigen Beinen ging ich die Treppe hinunter.

Aus dem Esszimmer nahm ich wenig später auch schon die Stimme meines Vaters wahr.

Tief atmete ich ein bevor auch ich den genannten Raum betrat.

Meine Eltern, sowie einer der Todesser saßen an dem großen Esstisch.

„Setzt dich." kam es sofort von meinem Vater, nachdem er mich erblickt hatte.

Stumm tat ich was er sagte.

Meine Mutter und ich saßen an der Seite des Tisches, gegenüber von dem Todesser. Und mein Vater saß natürlich am Kopfe des Tisches.

Während des Essens sagte niemand auch nur ein Wort.

Mir fehlte dazu, um ehrlich zu sein auch der Mut. Ich war einfach nur froh, als es endlich vorüber war.

Und wie sollte es auch anders sein? Der Tag zog sich lang wie ein Kaugummi.

Es fühlte sich beinahe so an, als wenn er niemals enden würde.

Den gesamten Tag über hatte ich in meinem Zimmer verbracht. Ich wollte es auf gar keinen Fall riskieren meinen Vater in einem falschen Moment über den Weg zu laufen.

Dasselbe gilt natürlich auch für die Todesser.

Wo sich meine Mutter den Tag über aufhielt wusste ich nicht. Ich schätze mal in dem Zimmer meiner Eltern.

Wirklich etwas tun konnte sie ja schließlich nicht.

Immerhin hat mein Vater ihr alles weggenommen.

Mattheo Riddle - vergangen aber nicht vergessenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt