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Es dauerte nicht wirklich lange, bis auch Mattheo den Raum betrat.

Er schloss die Tür hinter sich und kam auf mich zu.

„Nein. Geh jetzt." ich spürte, wie meine Stimme leicht das Zittern anfing.

„D/N..." versuchte der Lockenkopf auf mich einzureden, als ich anfing wild in meinem Zimmer umher zu laufen. „Hey, Baby." mit einem schnellen Griff hatte er schon meine Handgelenke eingefangen. „Beruhig dich."

„Ich kann nicht. Er kann jederzeit herkommen. Oder...nein..." für einen Moment sah auf die Brust meines Freundes. „Er wird mich holen lassen. Er wird mich holen lassen!" wiederholte ich mich lauter und gleichzeitig panischer. „Er-...er-..." ich unterbrach ich selbst.

Dadurch, dass sich meine Augen mich Tränen füllten stoppte ich mit dem reden. Ohne noch etwas zu sagen ließ ich meinen Kopf gegen Mattheo's Schulter sinken.

Sofort ließ dieser von meinen Handgelenken ab. Stattdessen schlang er seine Arme um meine Rücken, wodurch er mich eng gegen sich zog.

Ich hob meinen Kopf ein Stück. Nun platzierte ich mein Kinn auf der Schulter des Slytherins.

Meine Hände schlang ich von hinten, über Mattheo's Rücken auf seine Schultern.

„Ich habe angst, dass er kommt."

Blitzartig löste Mattheo sich von mir. Seine Hände ruhten auf meinen Schultern, während er mir in die Augen sah. „Ich beschütze dich vor ihm. Versprochen."

Irgendwie glaubte ich ihm tatsächlich nicht. Mattheo hatte nicht die leiseste Ahnung wie mein Vater wirklich war und zu was er im Stande ist.

Doch ich nahm es so hin.

Ich hatte jetzt wirklich nicht die Kraft auch noch mit ihm darüber zu diskutieren, dass er sich besser überlegen sollte, was er da versprach und wem.

Auf der andere Seite war Mattheo aber mein Freund. Mir war klar, dass er alles versuchen würde, um mich vor meinem Vater zu beschützen.

Ob es schlussendlich dann reichen würde werden wir wohl dann sehen, wenn es soweit ist.

Bis dahin heißt es abwarten.

Für den Rest des Abends blieben wir in meinem Zimmer. Zusammen hatten wir uns in mein Bett gekuschelt und geredet.

Ich glaube, Mattheo und ich hatten noch nie ein so ausgeprägtes Gespräch.

Die Themen wechseltet stets rasant von einem zum nächsten.

————

Mittlerweile waren bereits einige Tage vergangen, seitdem ich aus dem Mungo wieder zurück nach Hogwarts gekehrt war.

Ungefähr eine Woche musste es gewesen sein.

„Was haben die denn die ganze Zeit?" verwirrt starrte ich auf die Greengrass Schwestern, welche sich andauernd zu meiner besten Freundin und mir umdrehten.

Die beiden tuschelten und lachten dabei ziemlich auffällig.

„Es ist wegen Blaise." ich nahm etwas Trauer in der Stimme der dunkelhaarigen Slytherin wahr.

„Wegen Blaise?"

Stumm nickte Pansy.

„Seitdem ich wieder hier bin, hast du mir überhaupt nicht erzählt, ob es noch einen Vorfall zwischen dir und Blaise gab. Beziehungsweise zwischen dir, Blaise und Theo."

„Ich erzähle es dir, sobald wir uns in unserem Gemeinschaftsraum befinden."

„Okay." zu meinem Glück, waren grade auf den Weg zu genau diesem. Ich wollte unbedingt wissen, ob es noch ein Gespräch oder Ähnliches zwischen ihnen gab.

Bereist nach ein paar Minuten hatten wir unseren großen Gemeinschaftsraum auch schon betreten.

Sofort umschloss Pansy mein Handgelenk und zog mich hinter sich her. Statt in ihr Zimmer, steuerte die Slytherin geradewegs auf meines zu.

In diesem angekommen schloss ich die Tür auch schon hinter uns.

Gegenüber voneinander nahmen wir beide auf meinem Bett Platz.

„Erzähl schon." hetzte ich meine beste Freundin.

„Blaise hat das ein oder andere Gerücht über mich in die Welt gesetzt."

„Was?" verblüfft zog ich meine Augenbrauen in die Höhe.

„Theo und ich haben nach Blaise's Wutausbruch ganz normal weiter Zeit miteinander verbracht. Blaise hat das natürlich nicht gefallen."

„Was hat Blaise denn über dich gesagt?"

Pansy senkte ihren Blick. „Er hat gesagt, dass die Sache zwischen Theodore und mir schon die ganze Zeit über gehen würde. Blaise sagt, dass ich ihn seit Monaten mit Theo betrügen würden."

„Das hat er gesagt?"

„Das stimmt doch überhaupt nicht. Wir waren getrennt, als Theo und ich etwas miteinander hatten. Außerdem war Blaise es, der immer wieder eine Pause wollte, da er mehr Freiraum brauchte." sprach die Slytherin schnell. „Ich habe ihn nicht betrogen...oder?"

„Spinnst du jetzt komplett, Pansy Parkinson? Wie du schon sagtest, ihr wart zu dem Zeitraum getrennt. Und wenn wir mal ehrlich sind, wissen wir beide ganz genau was Blaise immer in den Disco's in Hogsmead getrieben hat."

„Ich dachte er liebt mich...wie kann er mir sowas antun? Wie kann er solche Gerüchte in die Welt setzen?" eine Mischung aus Trauer und Wut spiegelte sich in dem Gesicht meiner besten Freundin wieder.

„Jemand der dich liebt, würde so etwas nicht tun. Das weißt du, Pansy." sanft strich ich ihr über den Oberarm. „Es wird Zeit, dass du dieses Kapitel Blaise Zabini endlich aus deinem Leben streichst. Du hast was besseres, jemand besseres verdient."

Pansy sagte nichts. Sie zwang sich allein zu einem Lächeln.

„Wenn wir grade davon sprechen...was ist denn jetzt mit Theo und dir?" schwankte ich rasch zum nächsten Thema rüber. Ein Grinsen breitete sich in meinem Gesicht aus.

„Nichts." Schoss es quasi aus der dunkelhaarigen Slytherin raus.

„Lüg nicht."

Grinsend rollte sie mit den Augen. „Okay...es war kein Sex."

„Sondern?"

Pansy spreizte ihren Zeige und Mittelfinger vor ihren Mund und streckte anschließend die Zunge raus.

„Er hat dich geleckt?!" schrie ich grinsend.

„Nicht nur einmal."

„Und? Wie ist er?"

„Göttlich." zur Verdeutlichung ihrer Worte, warf sie mir einen Luftkuss zu.

Mein Mund öffnete sich einen Spalt. „So gut?"

„Und noch viel besser."

Plötzlich schwang meine Zimmertür auf „Worüber redet ihr?" fragend sah der Lockenkopf zwischen uns hin und her.

„Ach nichts." Pansy erhob sich von meinem Bett. „Wir sehen uns beim Abendessen." hinter Mattheo's rücken spreizte sie erneut ihre Finger vor ihrem Lippen und streckte ihre Zunge raus.

Ein Lachen konnte ich mir dabei nicht verkneifen.

Fragend drehte sich der Slytherin um. Pansy jedoch war schon in ihrem Zimmer verschwunden. „Warum lachst du?"

„Darf ich nicht?"

Langsam ließ mein Freund meine Zimmertür ins Schloss fallen. „Was machen wir heute?"

„Nichts."

„Nichts?" mit einer hochgezogenen Augenbraue starrte mich der Slytherin an.

„Ich habe keine Lust heute etwas zu machen. Ich möchte einfach nur den ganzen Tag in meinem Bett liegen." langsam ließ ich mich mit dem Rücken auf den Matratze meines Bettes sinken. Mein Blick ging dabei stur an die Decke des Raumes.

Mattheo Riddle - vergangen aber nicht vergessenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt