74

1.6K 50 29
                                    

Nächster Tag

Der Heiler, bei welchem ich angeblich bereist gestern gewesen war, stellte mir tausende von fragen.

So ganz verstand ich aber auch nicht, weshalb er mir so viele stellt.

Und das auch noch über D/N.

„Ich habe mir die ganzen Notizen nochmal angesehen. Von vorne bis Ende...ab wann genau hat denn das siebte Schuljahr gestartet?"

Was war das denn wieder für eine Frage?

„Am 1. September 1999 hat das siebte Schuljahr erneut gestartet. Immerhin war ja noch der Krieg dazwischen."

Der Heiler sah etwas verstört aus. „Mr. Riddle...wir haben heute den 1. September 1999."

Mein Blick verfinsterte sich. „Wollen Sie mir grade sagen, dass ich lüge?"

„Wir beide unterhalten uns nun schon seit länger, als einem Jahr täglich." der Mann legte all seine Unterlagen auf einen Haufen. „Ich habe mich bereits mit weiteren Heilern in Verbindung gesetzt und wir alle sind uns der Meinung, dass ich es Ihnen nun sagen kann."

„Was sagen?" fragte ich verirrt mit einem wütenden Unterton.

„Sie habe eine Krankheit, Mr. Riddle. Ihre Krankheit nennt sich Schizophrenie. In Ihrem Fall äußert sich die Krankheit, indem Sie unter Realitätsverlust, Trugwahrnehmung und Wahnvorstellungen leiden."

„Das stimmt nicht." hektisch schüttelte ich mit meinem Kopf. „Was reden Sie da?! D/N ist Tod. Sie ist verflucht nochmal Tod. Und meine kleine Tochter ist irgendwo ganz alleine, während ich hier hocke!" fing ich das Brüllen an.

„Ihr Realitätsverlust äußert sich, indem Sie alles, was hier passiert bewusst vergessen und ignorieren. Jeden Tag aufs Neue stelle ich mich bei Ihnen vor und erkläre, weshalb Sie zu mir kommen. Die Trugwahrnehmung und Wahnvorstellungen äußern sich, indem Sie mir Ihre Geschichte mit D/N Montgomery erzählt haben. Sie haben eine Traumwelt in Ihrem Kopf erfunden, Mr. Riddle."

„D/N ist Tod! Sie ist gestorben!" wiederholte ich mich wutentbrannt. Dadurch, dass meine Hände auf meinem Rücken gefesselt waren, konnte ich mich nicht großartig bewegen.

„D/N Montgomery ist nicht Tod, Mr. Riddle. Sie führt zusammen mit Ihrem Mann und Ihrem Kind ein erfülltes Leben."

„Ich bin ihr Mann und Tamara ist ihre Tochter!

„Nein, sind Sie nicht."

„Wer denn bitte dann?!" noch immer schrie ich wutentbrannt durch den gesamten Raum.

„Theodore Nott. D/N Montgomery, oder eher gesagt D/N Nott ist bereits seit ein paar Jahren mit Theodore Nott verheiratet."

„Fucking Nott..." murmelte ich nun vor mir hin. „Er hat mir sie weggenommen. Sie gehört mir. Sie ist meine Frau."

„Hören Sie mir zu, Mr. Riddle. Sie wurden am 02. Mai 1998 von Auroren während des Krieges gefangen genommen. Seit dem 14. Juli 1998 befinden Sie sich bei mir in Behandlung. Als das alles hier angefangen hat, hätte ich nicht gedacht, dass es schon so schlimm ist. Sie sind gefangen in dieser Krankheit, Mr. Riddle."

„Ich bin nicht krank!" ich schrie so sehr, dass ich beinahe befürchtete gleich heiser zu werden.

„Das reicht für heute."

Kaum hatte der Heiler seine Worte ausgesprochen öffnete sich die Tür, die zwei Auroren ergriffen meine Arme und zogen mich aus dem Raum.

—————

Edwand Jackson POV :

Drei Tage später

Tagelang hatte ich über der Akte von Mattheo Riddle gesessen.

Die gesamten Tage lang hatte ich nach Lösungen gesucht Mr. Riddle auch nur etwas zu helfen.

Er ist so sehr gefangen in dieser Krankheit. Die Schizophrenie hat ihn, seine Psyche bereits komplett eingenommen.

Obwohl wir über ein Jahr lang täglich geredet haben konnte ich ihm nicht helfen.

Einen solchen Fall hatte ich wirklich noch nie.

Mein Problem ist, dass ich nicht einschätzen kann, welcher Teil seiner Geschichte der Wahrheit entspricht.

Oder hat er sich wirklich alles ausgedacht?

Die einzige Erklärung, die ich für solch eine tief gefangene Krankheit habe ist, dass die ganze Sache mit einer Verliebtheit angefangen hat. Eventuell hat Mr. Riddle sich so sehr darauf gefestigt, dass D/N Nott das selbe wie er empfindet.

Als es sich dann jedoch als falsch herausgestellt hatte und sie ihm möglicherweise eine Abfuhr erteilte, wurde er so besessen von der Vorstellung eine Beziehung mit Mrs. Nott zu führen, dass dies zu der Schizophrenie führte.

Aber so stark?

Ich muss unbedingt wissen, was aus Mr. Riddle's Erzählung wirklich passiert ist. Ab dann könnte ich es besser einschätzen.

Da bleibt mir jedoch nur eine Möglichkeit.

Wohl oder übel muss ich die einzige Möglichkeit die mir noch bleibt ausschöpfen.

—————

Tief atmete ich ein, ehe ich den langen Gang bis zur Haustür des großen Anwesens, welches sich vor mir befand entlang ging.

Vor der Haustür angekommen betätigte ich die Klingel.

Bereist wenige Sekunden später wurde mir die Tür auch schon von einem großen, muskulösen Mann geöffnet.

„Guten Tag, Mr. Nott. Mein Name ist Edwand Jackson. Ich arbeite als Heiler in Askaban und kümmere mich dort um einige Insassen."

Laut dem Gesichtsausdruck von Mr. Nott verstand er nicht so wirklich, was ich nun von ihm wollte.

„Ist Ihre Frau zuhause? Ich muss mich wirklich dringend mit ihr unterhalten."

„Sicher. Kommen Sie rein." Theodore Nott trat einen Schritt beiseite, sodass ich das Haus betreten konnte. „D/N? Hier ist jemand für dich." rief er die Treppe hoch.

D/N Nott POV :

„D/N? Hier ist jemand für dich." hörte ich meinen Mann rufen.

Mit meiner Tochter auf dem Arm eilte ich nun die große Treppe hinunter.

Fragend warf ich Theo einen Blick zu, als ich den Mann neben ihm erblickte.

„Guten Tag, Mrs. Nott. Meine Name ist Edwand Jackson. Ich arbeite als Heiler in Askaban und kümmere mich dort um einige Insassen." stellte dieser sich sofort vor. „Können wir uns vielleicht hinsetzten? Ich denke, dieses Gespräch wird etwas Zeit in Anspruch nehmen."

„Okay." nickte ich und lief voran in die Küche.

Theo und Mr. Jackson folgten mir.

„Gib sie mir. Ich lege sie ins Wohnzimmer, in ihr Bett."

Ohne ein Widerwort übergab ich meine kleine Tochter an meinen Mann, welcher für einen kurzen Augenblick verschwand jedoch sofort zurück zu uns kam.

Mr. Jackson nahm auf einen der Küchenstühle platzt, während Theo und ich uns mit dem Rücken gegen die Küchen Theke lehnten.

„Um was genau geht es denn?" übernahm ich wieder das Wort.

„Seit einem Jahr beschäftige ich mich mit einem der Insassen ziemlich intensiv. Sagt Ihnen der Name Mattheo Riddle etwas?"

„Riddle?" der braunhaarige neben mir zog seine Augenbrauen in die Höhe. „Was hat er gemacht oder gesagt?" die Wörter prasselten nur so aus ihm heraus.

„Am besten lesen Sie sich das hier durch." der Heiler überreichte uns eine Akte.

Ohne zu zögern fingen wir an zu lesen.

Mattheo Riddle - vergangen aber nicht vergessenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt