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Dieses Kapitel könnte jemanden triggern, der schon einmal eine Fehlgeburt hatte. Man muss es nicht lesen, wenn einem so etwas Schlimmes passiert ist!
Und weil ich dieses Kapitel selbst ziemlich schrecklich finde, poste ich auch gleich das nächste dazu.

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Wenn die Seelenstehler wegen mir gekommen waren, dann fragte ich mich, wo sie blieben. Oft dachte ich, dass sie mich vielleicht beschützen wollten, so seltsam das auch klang. Immerhin hatten sie alle drei Männern umgebracht, die mir schaden wollten. Andererseits fragte ich mich, wo sie blieben. Wenn sie mich beschütze wollten, dann sollten sie mir doch helfen.

Ich musste zugeben, dass ich mich vor diesen Wesen fürchtete. Zwar hatte ich sie in meiner Vision gestreichelt, doch das waren nur die Bilder eines Pilzbären gewesen. Hier war die Wirklichkeit und diese Seelenstehler sahen mehr als nur gefährlich aus. Ihre blutroten Augen gingen mir nicht mehr aus dem Kopf, und was sie mit den Kriegern angestellt hatten.

Auch die Männer von Eisenbach sprachen viel über diese Wesen. Manche konnten nicht genau sagen, was sie waren. Einige nannten sie Dämonen der Dunkelheit, andere wiederum schienen zu ahnen, dass es Seelenstehler waren. Alles in allem ritt ich nun immer auf dem Pferderücken mit. Der Prinz schien wohl beunruhigt zu sein, falls sie wieder auftauchen würden. Ich konnte es ihm nicht verübeln, denn diesen Geruch hatte man selbst Tage danach noch in der Nase. Der Duft nach Tod und Verwesung ließ selbst einen Mann wie Friedrich von Eisenbach nicht kalt.

Keiner der Männer hatte die letzten Tage mit mir ein Wort gewechselt oder mich angefasst. Doch eines trüben Tages beschloss der Prinz wieder, mich gehen zu lassen. Er glaubte sich wieder in Sicherheit und hoffte wohl, dass die Seelenstehler unsere Fährte verloren hatten. Vielleicht wollten sie mir auch nicht helfen, sondern hatten einfach nur Hunger gehabt. Möglicherweise hatte ich bloß Glück, dass ich nicht ein weiteres ihrer Opfer geworden war.

Der Prinz von Eisenbach ritt etwas langsamer, sodass sein Pferd neben mir ging. Ich sah, dass er mit Sporen und Kandare ritt, und konnte nur an das arme Pferd denken. Was für ein Pferdeleben man wohl führen musste, wenn man so einen Mann als Reiter hatte?

„Prinzesschen, ich kenne mich mit dem weiblichen Körper nicht allzu gut aus, doch sagt mir, wann hattet Ihr zum letzten Mal Eure Blutung?“

Seine Stimme und seine Worte zu hören, machten meinen Mund ganz taub. Ich hatte es auf die Aufregung und den Stress geschoben, denn seitdem ich mit meinem Gemahl vermählt worden war, hatte ich kein einziges Mal mehr geblutet.

„Das geht Euch nichts an!“, zischte ich und funkelte dem Prinzen wütend entgegen.

„Nun doch, es geht mich etwas an. Seht, die Familie von Eisenbach möchte der Familie von Schwarzenburg ein Ende setzen. Wenn Ihr ein Kind unter Eurem Herzen tragt, dann fänden wir das weniger gut. Das werdet Ihr bestimmt verstehen.“

„Scherrt Euch zum Teufel!“ Ich schaute weg und konzentrierte mich auf das Gehen. Einen Fuß vor den anderen setzen. Nicht stehen bleiben. Einfach weitergehen.

„Ich denke, wir sollten den Männern eine Rast bieten. Die Pferde sind schon wieder so lange auf den Beinen und müssen sich ausruhen. Außerdem haben wir unser Ziel in wenigen Tagen erreicht.“ Ich hasste es, wenn er in einem so weichen Tonfall mit mir sprach. Immer wenn er dies tat, hieß es nichts Gutes. Er war ein Schurke, ein Halunke, ein gänzlich böser Mensch. Ich kam einfach nicht in seinen Kopf hinein und verstand seine wirren böswilligen Gedanken nicht.

Ich sah, wie der Heerführer mit dem Prinzen sprach. Sie waren dem Anschein nach nicht einer Meinung. Doch der Prinz würde es nicht wagen, den Heerführer zu töten … hoffte ich. Denn er war einer der wenigen Männer hier gewesen, die mir nie etwas angetan hatten und mich sehr oft mit Wasser und Essen versorgt hatte. Zwar hatte er nie ein Wort mit mir gewechselt, doch das musste er auch nicht, mir war es ohnehin lieber, wenn niemand dieser Männer mit mir sprach.

Wolfsfluch | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt