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Dieses Kapitel fällt wieder etwas länger aus. Daher: Viel Spaß! :)

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„Ich habe ein Abkommen mit der Familie von Eisenbach.“ Die Königin von Bell ließ ihr Besteck sinken und betrachtete ihren Gemahl entsetzt.

„Wirst du mich auch mit einem Prinzen unserer Feinde vermählen?“, wollte die älteste Tochter der Königin hoffnungsvoll wissen.

„Ida, schweig!“ Die Königin Marissa von Bell betrachtete weiters ihren Gemahl und wartete darauf, was er ihr zu sagen hatte.

„Ich sagte doch, ich habe einen Plan, wie wir unsere Tochter wiederholen.“

„Indem du dich mit den Eisenbachs verbündest?“ Fassungslos legte sie ihr Besteck zur Seite und rührte ihr Essen nicht mehr an.

„Heißt das, Olivia kommt wieder?“, mischte sich nun auch Jutta ein. In ihren Augen blitzte Hoffnung auf.

„Jutta, Liebling, ich denke nicht.“ Die Königin stand auf und forderte ihre Kinder dazu auf, den Speisesaal zu verlassen. Auch Otto, deren Hund, torkelte auf seinen alten Knochen den beiden Prinzessinnen hinterher.

„Was heißt hier, du denkst nicht?“ Eine Zornesfalte legte sich auf die Stirn des Königs.

„Du wirst den Pakt, den du mit den Schwarzenburgs geschlossen hast, nicht brechen. Nur ein Herrscher ohne Ehre würde so etwas …“ Weiter kam sie nicht, denn die Hand des Königs klatschte unverzüglich auf ihre Wange. Diese färbte sich knallrot, doch der Königin schien es egal zu sein. Sie war diese Wutausbrüche ihres Gemahls schon gewohnt.

„Nenn mich nie wieder so.“

„Wie soll ich dich denn sonst nennen? Was glaubst du denn, werden sie mit unserer Tochter anstellen, wenn sie von deinen Plänen Wind bekommen? Was sagt dir so sicher, dass die Eisenbachs auf deiner und nicht auf deren Seite stehen? Was macht dich so sicher?“ Marissa von Bell wurde mit jedem Wort lauter.

„Weil wir ein gemeinsames Ziel verfolgen.“

„Und das da wäre?“ Die Königin griff sich an die Wange, welche langsam zu schmerzen begann.

„Das Ende der Familie von Schwarzenburg.“

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„Seid Ihr bereit?“, fragte mich mein Gemahl, als wir vor einer verschlossenen Tür standen.

„Natürlich.“

„Ich bin es nämlich nicht“, gab er leise zu, sodass es nur ich hören konnte.

Meine Augen wanderten zu meinem Gemahl, welcher tatsächlich nervös aussah. Zaghaft streifte meine Hand seine und ich umschloss mit ihr seinen kleinen Finger. Nun schaute er mich an und schenkte mir ein kleines Lächeln. So weilten wir für einen Augenblick, welcher mir wie eine Ewigkeit vorkam, ehe sich der Prinz dazu überwinden konnte, die schwere Holztür zu öffnen.

„Mein Sohn!“, die heisere Stimme des Königs ließ keinen Zweifel daran, wie erfreut er war. „Und seine bezaubernde Gemahlin Olivia von Schwarzenburg.“

Ich machte einen Knicks und hob meinen Blick erst dann, als mich der König dazu aufforderte.

„Ihr müsst Euch nicht vor mir verbeugen. Ihr seid Familie“, er hustete, ehe er sich aufsetzte und seinem Sohn deutete, dass er zu ihm kommen sollte. „Warum hast du so lange gewartet?“

Robin wusste sofort, welches Thema sein Vater anschnitt. Er senkte schuldbewusst seinen Kopf und nahm die Hand seines Vaters. Diese war knochig, so, als würde er seit Tagen schon nichts mehr essen.

Wolfsfluch | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt