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Heute habe ich wieder ein sehr langes Kapitel für euch!

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Sie hatten die Zelter aufgeschlagen und ein Lagerfeuer gemacht. Ein paar erlegte Wildtiere hingen über dem Feuer und wurden zubereitet. Schon seit zwei Tagen belagerten sie das Landstück. Es würde bestimmt nicht mehr lange dauern, bis die Familie von Eisenbach auftauchen würde.

„Einige Männer melden Bewegung im Osten“, meinte Simon Reichenstein, als er zu seinem Prinzen sprach.

Die Mundwinkel des Prinzen zogen sich nach oben. „Sollen sie nur kommen. Wir sind gut vorbereitet. Vielleicht lassen sie noch mit sich reden.“

„Die Familie von Eisenbach redet nicht, das wisst Ihr.“

Seufzend gab der Prinz ihm recht und sie wussten beide, dass es zu einem Kampf kommen würde. Der Prinz von Schwarzenburg war auswärts schon lange in keinen Krieg mehr verstrickt gewesen, doch hierbei verlangte es nach seiner Anwesenheit. Er war ein guter Kämpfer, das wusste er. Doch er hoffte, dass er gut genug sein würde. Die Familie von Eisenbach war ein unbarmherziger Gegner.

„Sie sind es wirklich!“ Einer der jungen Soldaten kam angelaufen. „Friedrich von Eisenbach reitet an der Spitze.“

„Danke.“ Der Prinz schenkte ihm ein knappes Nicken und forderte ihn dazu auf, es auch den anderen Männern zu berichten.

In der Ferne konnte Robin erkennen, dass auch seine Feinde die Zelte aufschlugen und ein Feuer machten. Er war sich sicher, dass Friedrich von Eisenbach noch heute zu ihm reiten würde.

Er hatte sich nicht getäuscht, und schon nach wenigen Stunden kamen einige Reiter immer näher.

„Friedrich von Eisenbach! Wie unangenehm, Euch wiederzusehen!“, rief der Prinz über die Länge eines halben Feldes hinweg.

„Das könnte ich nicht behaupten. Ich empfinde unser Treffen als äußerst angenehm.“ Robin biss die Zähne hart aufeinander und ging einen Schritt nach vorn. Simon Reichenstein machte es ihm nach.

„Das ist unser Landstück. Es wurde uns versprochen. Wir werden es nicht kampflos aufgeben!“

„Ich werdet wohl müssen.“ Der Spott in Friedrichs Stimme war selbst über die Entfernung zu vernehmen. „Wir geben euch zwei Tage Bedenkzeit!“

„Bedenkzeit wofür?“ Fast schon entkam Robin ein Lachen.

„Das Stück Land im Austausch gegen Eure Gemahlin.“

Meine Gemahlin. Meine was?

Robins Herz setzte einen Schlag lang aus, doch dann schüttelte er langsam den Kopf. Olivia war in der Burg. Sie war wohlbehalten und nicht in den Fängen dieser Männer. Sie war in Sicherheit. Wenn nicht, dann wusste er nicht, wie er sich dies jemals verzeihen könnte.

„Ihr lügt!“, kam Robin auf den Entschluss. Seine Stimme hallte über die Wiesen und waren das Einzige, was momentan zu hören war.

„Tue ich das?“ Friedrich von Eisenbach winkte einen seiner Reiter zu sich. Sein aufgesetztes Lächeln ging Robin nicht aus dem Kopf.

Der Reiter hatte etwas, oder jemanden bei sich am Pferd. Robin wollte am liebsten verschwinden, die Zeit zurückdrehen und diesen Augenblick nicht erleben. Doch er musste es.

Die Frau, die sie mithatten, wurde vom Pferd gehoben. Sie taumelte kurz, dann wurde sie an den Haaren gepackt und zu dem Prinzen gezerrt. Sie kniete am Boden, den Blick nach unten gerichtet. Die Haare waren zerzaust, das Kleid war rissig und kaputt.

Wolfsfluch | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt