Stark, was ist los mit dir?

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Wir kommen gemeinsam am Haus meiner Eltern an und bleiben vor dem Eingangstor stehen. ,,Ich komme später nochmal vorbei", verspricht er mir, weil ich ihn nicht gehen lassen will. Geknickt lasse ich meine Arme sinken.

,,Na gut, ich habe sicherlich auch etwas zu tun", flunkere ich, denn mir fällt nichts ein, was wichtiger wär, als die Zeit mit Chris zu verbringen, aber er hat Recht. Sein Leben hat sich nicht groß verändert, nur weil ich seine Freundin bin. Wie das klingt... Davon werde ich mich nie erholen. 

,,Wir sehen uns ja später noch. Wie sagt man so schön? Vorfreude ist die schönste..."

,,Bla bla", unterbreche ich ihn. ,,Du weißt genau, wie ungeduldig ich bin. Nicht umsonst bin ich in deinem Urlaub vor deinem Haus Joggen gewesen." Das Wort Joggen untermale ich mit in die Luft gestreckten Anführungsstrichen. Chris lacht mich aus und ich muss aufgeben. Das ist ja wieder klar, bei ihm kann ich nicht ernst bleiben.

,,Sagtest du nicht, deine Beine haben dich zufällig in die Richtung getragen?", erinnert er sich an unser erstes Gespräch nach der Klassenfahrt. Der Tag, an dem ich erfuhr, dass Chris Urlaub hat und ich das nicht akzeptieren wollte.

,,Du hast mir doch von Sekunde Eins an nicht geglaubt."

,,Das ist wahr", bestätigt Chris direkt. ,,Und trotzdem verlasse ich dich jetzt, bis später." Ein Kuss später und er ist weg. Sobald ich ihn nicht mehr sehe, flitze ich zu Alex. Das muss ich ihr erzählen. Lange dauert mein Sprint nicht und überraschenderweise bin ich noch voller Energie. Chris hat mich einfach abgelenkt. 

Als ich Alex Elternhaus erblicke, sehe ich sie schon draußen stehen. Komischerweise steht sie da nicht alleine, unzwar mit Max. Also von Tante Elena. Das ist ja komisch und sein Hemd hat er noch von gestern... Die haben doch nicht... Kurz bevor ich da bin, verschwindet Alex und Max steht da alleine. ,,Wer ist denn da? Verschollen und wieder aufgetaucht", begrüßt mich Max in seiner Manier.

,,Ich freue mich auch dich zu sehen", gehe ich nicht auf sein Geplänkel ein. ,,Was machst du noch hier? Seid ihr... also zusammen hergekommen?", frage ich vorsichtig. Max sieht mich an, als hätte ich gerade das ekelhafteste gesagt, dass es nur geben kann.

,,Stark, was ist los mit dir? Meine Eltern sind früher gegangen und wir haben noch was getrunken, da hab ich in einem der Gästezimmer geschlafen. Bah, frag mich sowas nie wieder. Unfassbar", regt er sich auf und ich rolle meine Augen. Man kann auch übertreiben. Alex ist ein toller Mensch und sie wär kein schlechter Fang. Bei Max wär ich mir nicht so sicher. 

Mehr kann ich mich aber nicht auf Max einlassen, denn ich sehe Alex wiederkommen und schreie direkt auf, um in ihre Arme zu hüpfen. ,,Gina, wo warst du?", fragt sie mich irritiert und ich lache nur weiter.

,,Wir sind zusammen!", rufe ich laut aus und Alex lässt mich los, um mir ins Gesicht zu schauen.

,,Was? Um Himmels Willen!" Ich nicke energisch, um ihren fragenden Blick direkt zu beantworten. 

,,Ja, Chris und ich, Oh mein Gott, endlich!", beende ich mein Rätsel und wir fallen uns wieder in die Arme. Alex war von Anfang an unser größter Fan.

,,Oh Wow, wie ich das passiert? Wieso sagst du mir das erst jetzt? Erzähl mir alles! Alles!", fordert Alex ihr Recht ein und ich bin absolut bereit dazu, bis wir ein Räuspern hinter uns vernehmen. Achja, Max ist ja noch da. Den haben wir einfach komplett ausgeblendet.

,,Ich will nicht stören, aber Tschüss sage ich dennoch", verabschiedet er sich, bevor er in ein Auto steigt und davonfährt. Alex und ich sehen uns an, quicken auf und rennen schnell in ihr Zimmer. Das liebe ich so an ihr, sie freut sich so sehr mit mir, dass ich nochmal vor Freude platzen könnte. 

Ich will Dich!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt