,,Komm mit."

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Ich komme runter und da sehe ich Papa, wie er von seinem Büro, ins Wohnzimmer will und doch stehen bleibt, als er mich sieht. ,,Wo geht es hin?", fragt er mich überrascht und sieht dann von Mama zu mir. Sie steht hinter mir und lächelt ganz stolz, denn wir haben endlich etwas zum Anziehen gefunden.

,,Jonas Mama hat mich zu ihrer Geburtstagsfeier eingeladen", verkünde ich und strahle über beide Ohren. Papa nickt und setzt einen prüfenden Blick auf.

,,Das scheint ja ernst zu werden bei euch", bemerkt Papa endlich und darüber bin ich auch ganz froh. Vielleicht ändert er seine Meinung dann und Jonas kann auch hierher kommen ohne belagert zu werden.

,,Das habe ich dir doch gesagt", bestätige ich und gehe nochmal zum Spiegel. Ich trage ein lockeres Kleid in dunkelblau. Es hat wirklich gar keinen, bis minimalen Ausschnitt und geht mir bis knapp über die Knie. Es ist aber wunderschön und ich fühle mich gut darin. ,,Na gut, dann gehe ich jetzt", verkünde ich und will schon gehe, da hält Papa mich auf.

,,Moment." Papa kommt zu mir und gibt mir einen Kuss aufs Haar. ,,Viel Spaß", wünscht er mir und ich lächle.

,,Danke, Ich hab euch lieb. Tschau", verabschiede ich mich und schließe die Tür. Ich will das Grundstück gerade verlassen, da pfeift jemand. Ich schaue in die Richtung aus der es kam und entdecke Chris in seinem typisch schwarzen Anzug neben einem von Papas Wagen. ,,Hier entlang", lotst er mich und irgendwie spielt mein Bauch verrückt. Seit heute Morgen im Laden scheint mein Gehirn auch nicht mehr in Ordnung zu sein. Chris macht mich nervös. Ich verbringe viel zu viel Zeit mit ihm.

Ohne umschweifen nähere ich mich ihm, der mir eine Autotür aufhält. ,,Du kannst fahren?", frage ich und schaue die hintere Sitzbank an. Die Fahrerseite ist nicht besetzt, also vermute ich mal, dass Chris fährt.

,,Natürlich", antwortet er mit einem kleinen Augenbrauen zucken. Ich nicke bedächtig und gehe an ihm vorbei. Als ob ich mich nach hinten setze. Wie eine Taxifahrt. Ich steige also nicht da ein, wo Chris mir die Tür aufhält, sondern auf den Beifahrersitz. Um zu erahnen was Chris dabei denkt, schaue ich in den Rückspiegel. Er schüttelt seinen Kopf und ich glaube sogar, dass er ein wenig lächelt. Kurz darauf schlägt er sanft die Autotür zu und kommt ums Auto, um sich neben mich zu setzen.

Das Lächeln versuche ich zu verbergen, aber irgendwie gelingt es mir nur mäßig. Das heißt also, dass ich aus dem Fenster gucken muss, damit Chris das nicht sieht. Wie kann ich nur so stolz auf eine einfache Aktion sein? Das ist so dämlich. Das ist neu für mich. Chris bringt mich aus der Bahn, aber auch nur, weil er mich so kontrolliert. Als wär er mein zweiter Vater, nur jünger... und attraktiver. Alex hat mich angesteckt.

Chris startet den Motor und spricht direkt mit mir. Vor ein paar Tagen hat er kein Wort mit mir geredet und jetzt bekomme ich so viel Aufmerksamkeit. Unglaublich. ,,Anschnallen." Nun, wenn auch nur ein kleines Wort.

,,Geht das auch ein wenig netter?", frage ich und grinse ihn an. Chris Blick ist da eher sehr neutral. Wie hält er es nur aus so stumpf zu sein?

,,Schnallen Sie sich an, Miss Stark", wiederholt er seine Bitte also höflicher. Ich muss etwas lachen und schüttle meinen Kopf, während ich mich tatsächlich anschnalle.

,,Du kannst mich auch duzen. Ich bin jünger als du", biete ich ihm an, sobald wir losfahren. Typen, die Autofahren können, finde ich schon sehr heiß muss ich zugeben. Auch wenn das oberflächlich klingt, aber es ist einfach so. Das hat etwas von Stärke und Macht. Es klingt bescheuert, ich weiß.

,,Das bedeutet nichts. Ich arbeite für Ihren Vater. Dementsprechend bleibt mir nichts anderes übrig, als Ihnen das Du zu verweigern", erklärt er mir und ich nicke. Verständlich, aber Papa ist ja nicht da. Also könnte er ruhig tun, was ich will und nicht was nach Papa richtig ist.

Ich will Dich!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt