Gina
Ich wache von meinem Tiefschlaf auf und merke direkt, dass ich nicht alleine bin. Das wusste ich aber auch, denn ich habe Chris gefragt, ob er bei mir bleibt. Er hat es für mich getan und komischerweise muss ich nicht mehr an Jonas denken, denn Chris Worte von gestern machen mich noch ganz nervös. Hat er Gefühle für mich? Kann ich es mir einbilden, wenn ich ihm so wichtig zu sein scheine? So sehr hoffe ich, dass ich mir nichts einbilde und Chris für mich genauso empfindet wie ich für ihn. Wie krass wäre das?
Vorsichtig öffne ich meine Augen und spüre seinen Arm um mich. Noch traue ich mich nicht zu ihm hochzuschauen. Während ich an ihn gekuschelt liege, sitzt er halb auf meinem Bett... Damit er nicht tief einschläft, meinte er. ,,Schon wach?" Das erschreckt mich und ich zucke zusammen. Chris Brustkorb hebt und senkt sich in einem eigenartigen Takt. Ein Blick hoch zu ihm und ich sehe... er lacht.
,,Ähm, ja?", antworte ich fragend und bin noch immer erstaunt wie gut er aussieht. Außerdem... er hat gelacht. Einfach so. Bin ich bereits im Himmel?
,,Dann mach dich fertig. Es ist bereits halb zehn", informiert mein Lieblings Leibwächter mich. Am Liebsten könnte er mir jeden Morgen die Zeit durchsagen. Oh man, mich hat es erwischt. Ich sollte aufhören mit diesem Quatsch und mich weniger peinlich benehmen. Also folge ich seinen Anweisungen und verkrümel mich ins Bad.
Oh Gott! Ich sehe schrecklich aus! Wieso hat Chris mich so gesehen? Meine Güte! Kein Wunder, dass er mich direkt ins Bad gescheucht hat. Er konnte dieses Wrack auch nicht mehr sehen... und diesen... Schandfleck... Ich gehe näher an den Spiegel und betrachte meinen Hals. Das habe ich gestern nicht gesehen. Ob es Selbstschutz war? Ich bekomme Gänsehaut und die Bilder von Jonas tauchen auf. Igitt, da möchte ich am liebsten meinen Mund durchspülen, was ich auch mache. Immerhin muss ich sowieso Zähne putzen. Mundspülung hinterher und ich fühle mich trotzdem nicht besser. Als hätte er meinen Mund entjungfert. Ekelhafter Typ. Ich verspüre nur Hass ihm gegenüber. Kann ich es irgendwann verdrängen? Werde ich nun immer daran denken, wenn mir ein Mann nur zu Nahe kommt? Was ist mit dieser Gesellschaft nur passiert...
Lange will ich nicht im Bad bleiben, deshalb mache ich mich noch schnell fertig - fertig und schlüpfe wieder ins Zimmer. Dort steht Chris von mir weggedreht und telefoniert mit jemandem. Trotz der kurzen Nacht, sieht er auch von Hinten so unglaublich gut aus. Seine kurzen Haare leiden unter keinem Schlaf, keiner Wetterlage... Chris ist ein Mann, der weiß was er will, da bin ich mir sicher... Das Gespräch kann ich nicht mitanhören, denn ich stoße an einen Stuhl, der verrät, dass ich wieder im Zimmer bin. Chris verstummt und dreht sich zu mir, während eine Hand den Lautsprecher zuhält. ,,Gina", nennt er mich reflexartig beim Namen, als wär er überrascht, dass ich wieder in meinem eigenen Zimmer bin.
Dafür, dass jemand am Handy hängt, sieht er mich lange als nötig an und das gefällt mir. Etwas nervös macht mich das schon und ich weiß auch nicht, was ich machen soll, aber seine Blicke gefallen mir... Sehr... Statt aber mit mir zu reden, legt er das Handy wieder ans Ohr und spricht einen kurzen Satz: ,,Ich rufe zurück." Damit ist der am anderen Ende auf Eis gelegt.
Auch wenn gestern nichts passiert ist, so schwebt etwas zwischen uns in der Luft. Ich spüre es ganz genau und Chris muss es auch spüren, so wie er mich ansieht und wie er sich benimmt. Wir schauen uns an, als würde es keine anderen Menschen auf dieser Welt geben und als hätten wir Zeit der Welt. Als würde nichts auf uns warten... Die Sekunden verstreichen und das magische Band zieht mich zu ihm... Es ist kaum auszuhalten und ich würde mich gerne auf ihn schmeißen. Sowas habe ich noch nie empfunden. Warum ist mir das vorher nicht aufgefallen?
,,Du siehst gut aus", spricht Chris die ersten Worte und hängt da lässig an meiner Fensterbank. Seine Hände sind in seinen Hosentaschen versteckt... So wie es Papa oft macht, wenn er mit Mama redet. Wieso fallen mir Ähnlichkeiten an ihnen auf?
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Ich will Dich!
RomanceIch hoffe, Chris gesteht sich seine Gefühle ein. Ich glaube nämlich, ich habe mich verliebt. In Chris. Meinen Leibwächter. Leseprobe: „Ist dir kalt?" Mein Mut sinkt und das urplötzlich. Ob mir kalt ist? Das kann nicht sein Ernst sein. Ich sehe doch...