,,Man Papa!", rufe ich aus, während er bloß unerträglich langsam sein Omelett isst. Ich sitze seit gefühlt einer halben Stunde flehend vor ihm und versuche eine Zustimmung zu erhalten. Eine Zustimmung für die Party von Alex. Nun gut, die von ihrem heißen, großen Bruder. Ihre Eltern sind spontan in den Urlaub gefahren. Nun ist sie alleine mit ihrem Bruder daheim und der veranstaltet die größte Party überhaupt. Die ganze Schule geht hin... okay okay, etwas übertrieben, aber ich will dahin! Zwar war ich nicht richtig eingeladen, aber Alex weiß genau, wie sie ihrem Bruder Druck macht. Jetzt sind wir praktisch die Ehrengäste.
Allerdings nur, wenn ich auch dahin komme. ,,Was sagen Alex Eltern dazu?", fragt er, als hätte er alle Zeit der Welt. Mama kommt derweil in die Küche. Sie hat wohl mitbekommen was hier abgeht. Wie immer. Papa lässt mich nie irgendwohin gehen und die Chancen, dass ich auf eine Party gehe, wo keine Eltern dabei sind, stehen gleich bei null. Nur muss er nichts davon erfahren.
,,Es ist eine einfache Pyjamaparty. Was wollen die da groß sagen? Zehn harmlose Mädchen. Was soll da passieren?", versuche ich Papa zu überzeugen. Er zuckt nicht einmal mit der Wimper... Doch, jetzt, aber nur um Mama anzusehen. Na toll. Statt mit mir zu reden und über meine Bitte nachzudenken, zwinkert er Mama zu. Ernsthaft? ,,Hallo?! Erde an Papa! Seid ihr schon wieder auf einem anderen Planeten oder was? Darf ich jetzt hin oder nicht?", dränge ich ihn zu einer Antwort. Es kann doch nicht sein, dass die nach vierzehn Jahren Ehe noch einen Flirt-Drang haben. Versteh doch mal einer Eltern.
,,Wenn du mich so fragst, dann nicht", antwortet Papa jetzt sichtlich glücklich mit seiner Antwort. Das kann er doch nicht machen!
,,Mama! Sag Papa bitte, er soll mich nicht wie ein Kind behandeln. Es ist eine einfache Pyjamaparty", rege ich mich auf und stehe nun vom Esstisch auf. Ich halte es nicht aus noch länger zu sitzen. Meine Arme vor meine Brust gestemmt, schaue ich Mama verzweifelt an.
Jetzt ist die Familie auch komplett. Tyler schlendert müde in die Küche und setzt sich auf den letzten freien Platz. ,,Dave, eine Übernachtungsparty unter Freundinnen hat noch niemandem geschadet. Mach unsere Tochter nicht zur Außenseiterin", geht Mama meiner Bitte nach. Wenigstens eine, die mich versteht. Trotzdem geht es immer nach Papa.
,,Ich will mit Alex Eltern reden, bevor du da einfach auftauchst. Es wär nicht das erste Mal, dass du die Tatsachen verharmlost", höre ich nun das, was echt nicht geht. Mein Gott, wieso kann ich nicht normale Eltern haben?
,,Man Papa, das ist ultra peinlich!"
,,Oh man, Gina du nervst", meckert Tyler und mir steigen die Tränen schon in die Augen.
,,Halt die Klappe! Dann bleibe ich halt alleine zu Hause, ohne Freunde, wenn es das ist was du willst!", rufe ich noch aus, bevor ich hoch in mein Zimmer stolziere. Man, das ist so unfair! Heulend lasse ich mich in mein Bett fallen.
Nie sind die beiden zu Hause und wenn doch, dann lassen die uns nichts machen. Okay, man... Ich frage mich immer wieder, wieso Papa so übervorsichtig ist. Als ob andere Menschen, die keine strengen Eltern haben, immer überfallen werden. Alex musste nur ein Mal vor einem Obdachlosen weglaufen. Das war aber nicht schlimm. Er hat uns nicht gekriegt. Als ob Papa deswegen so sauer ist. Tzz...
Ich setze mich auf und wische mir verärgert die Tränen weg. Meine rechte Hosentasche vibriert, weswegen ich das Handy rausnehme und Alex Nachricht lese.
Alex: Und? Geklärt?
Ich: Nein! Aber ich geh' trzd.
Alex: Oh, dein Papa🤯 Immer macht der Stress.
Ich: Egal. War zu erwarten.
Alex: Boar, tut mir mega leid. Lass treffen.
Ich: !?
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Ich will Dich!
Roman d'amourIch hoffe, Chris gesteht sich seine Gefühle ein. Ich glaube nämlich, ich habe mich verliebt. In Chris. Meinen Leibwächter. Leseprobe: „Ist dir kalt?" Mein Mut sinkt und das urplötzlich. Ob mir kalt ist? Das kann nicht sein Ernst sein. Ich sehe doch...