Kapitel 138

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1723 Wörter

Jimins P.o.V

Als ich morgens aufwachte, tat mein Rücken weh wie lange nicht mehr.
Ich hatte die Gästematratze so leise wie möglich in Jaemins Zimmer gelegt und lag dann still dort.
Ich starrte die Decke an, welche mit Leuchtsternen beklebt war und blieb wach, bis ich irgendwann um zwei Uhr morgens die Wohnungstür öffnete.
Für einen kurzen Moment überlegte ich, ob ich aufstehen und raus gehen soll, doch dann war es auch schon zu spät und er war in unserem Zimmer verschwunden.
Mein müdes Gehirn bildete sich ein, er hätte für einige Sekunden im Flur verharrt und vielleicht dachte er ja auch darüber nach, nach mir zu sehen, aber im Endeffekt war alles nur Einbildung.

Ich weiß nicht wann ich einschlief, aber ich verbrachte die restliche Zeit damit, darüber nachzudenken wie ich den nächsten Morgen angehen sollte.
Leider kam ich zu keinem Ergebnis.

Als Resultat, stand ich nun hier, es war kurz vor Mittag und mein Aussehen verriet einfach alles.
Ich hatte gute zwei Stunden geschlafen, Jaemin in den Kindergarten gebracht und mich danach wieder in seinem Zimmer verkrochen.
Wie ein Feigling, ging ich meinem Freund gekonnt aus dem Weg und wartete ab, bis ich alleine in der Wohnung war.
Allerdings wusste ich noch nicht, ob der Fakt, dass er jetzt so weit weg arbeitet, gut war oder ob es mich vielleicht doch störte.
Am Ende wollte ich ja nur alles klären..

Mit meinem traurigen Mittagessen vor der Nase, starrte ich in die Luft und spielte mögliche Versöhnungsszenarien in meinem Kopf durch.
Eins endete mit Sex, das andere in Tränen und ein anderes mit..noch mehr Streit.

,, Hyung..bitte lass uns das klären.. "

...

Mein Kopf dröhnte wie nach fünf Soju zu viel und die Verzweiflung trieb mir die Tränen in die Augen.
Frustriert trat ich einen kleinen, selbst gebauten Schneemann kaputt und berreute es gleich im nächsten Moment.
Ich bin so ein Arsch..

Ich hatte mich dazu entschieden, Jaemin früher abzuholen und mich von meinen eigenen Problemen abzulenken, statt sie in meiner Fantasie zu lösen.
Also schlug ich mir dreimal ins Gesicht, atmete tief durch und setzte dann ein gespieltes Lächeln auf, bevor ich meinen kleinen Bruder im Kindergarten abholte und wir für einige Zeit im Schnee spielten, bevor er müde wurde und wir uns auf den Weg zurück machten.

,, Hattest du Spaß, mein Schatz~? "
,, Mhm~!
Aber mir ist kalt..

Darf ich einen Kakao? "
,, Wenn wir zuhause sind mach ich dir einen, ja~?
Möchtest du auch eine Mandarine dazu~? "
,, Ja~! "
Es tat gut wieder ehrlich zu Lächeln und meinen Stress etwas zu vergessen.
Umso schöner war es, als Jaemin zu müde wurde zum laufen und ich ihn auf den Arm nahm.
Er schmiegte sich an mich und seine Umarmung erinnert mich an all die Liebe die ich für meinen kleinen Bruder empfand.
Er ist wirklich mein ein und alles.

Und er zählt auf mich.
Yoongi hat recht.

,, Hyungie?
Wieso hast du heute in meinem Zimmer geschlafen?
Das ist doch jetzt mein Zimmer. "
Jaemin nuschelte seine Frage aus dem nichts in meinen Schal und trieb meine Laune damit wieder zurück in den Keller.
Mit langsamen Bewegung öffnete ich unsere Haustür und trug meinen Bruder die Treppen hoch, während ich meine Worte gut überlegte.
,, Ich weiß mein Engel, tut mir leid.
Ich mach es nicht wieder, ja?

My little Gangster °Yoonmin°Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt