Kapitel 151

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1163 Wörter

Yoongis P.o.V

4 Tage.
4 Tage ist es her.
4 Tage, seit Jihyun auf die Welt kam, 4 Tage seit dem Ereignis.

4 Tage, seit Jimins Welt zusammen gebrochen ist.

Während ich hier am Steuer sitze, die funkelnde Sonne am Himmel ansehe und mich darüber ärgere, dass alle anderen um mich herum einen wunderschönen Tag haben, liegt mein armer Freund im Bett und trauert.
Wohlbemerkt nicht um seine Mutter, sondern um einfach alles was er verloren hat.

All die Möglichkeiten die ihm genommen wurden, all die Dinge die ihm je widerfahren sind.
Er liegt da, starrt und starrt Löcher in die Wand, in die Decke oder in den Himmel.
Er ist blass, trinkt und isst nur wenn man ihn dazu zwingt.

Emotionen?
Er ist wie eine leere Leinwand.

Gestern konnte ich das kleine Glitzern in seinen Augen und das Zucken seiner Mundwinkel sehen, als ich davon sprach wie gut es Jihyun ging.
Das er die Pre-Nahrung gut annimmt, er gesund und munter ist.

Ich bemerkte die Liebe in seiner rauen Stimme, als er vorgestern nach Jaemin frug, wie es im ginge, ob er es wüsste.

Und ich konnte seine stille Bitte nach Nähe und Wärme in seiner Aura alleine lesen.
Zum ersten Mal wurde mir Glas klar, wie gut ich Jimin mittlerweile kannte.
Wir standen uns so unfassbar nahe, dass ich ihm jeden Wunsch, jede Sorge ansehen konnte.

Und dennoch war es nicht die Zeit, diesen Meilenstein in unserer Beziehung zu feiern oder Stolz zu empfinden.
Es gab anderes zu tun.

Ich hatte eine Beerdigung zu planen, mich um den noch unwissenden Jaemin zu kümmern und heute?
Da musste ich den kleinen Jihyun aus dem Krankenhaus holen.

All unsere Freunde waren mittlerweile informiert, meine Jungs zeigten ihre volle Unterstützung und unausschöpfliche Nächstenliebe-und ich könnte heulen.
Jin Hyung tat alles in seiner Macht stehende, um das Bürokratische aus meinen Händen zu übernehmen, Namjoon nahm sich Jaemin an und Hoseok gab sein Bestes, sich um Taehyung und Jungkook zu kümmern.
Währenddessen mussten meine zwei besten Freunde irgendwie das Studio ohne mich schmeißen.

Ich fühlte mich so hilflos.
Und viel mehr, verdrängte ich die bitteren Erinnerungen an den Tod meiner eigenen Eltern.

Ich wusste, dass ich traurig sein durfte.
Auch ich darf nach Hilfe bitten..sagen, dass ich einfach nicht mehr kann...

Das Gespräch mit Jimin im Wald damals, hat mir die Augen geöffnet.

Doch ich konnte einfach nicht.

..
Normalerweise wäre Jimin jetzt derjenige, der mich dazu bringen würde jemanden (ihm) mein Herz aus zu schütten.
Doch der befand sich selber in einem tiefen, tiefen, schwarzen Loch.
Und noch konnte keine Hand weit genug reichen, um ihm aus diesem hinaus zu helfen.

..
Ich erschrak, als mein Handy laut anfing zu klingen und ich bemerkte, dass ich bereits vor unserem Haus stand.
Zum Glück hatte meine Muskelerinnerung mich und den Kleinen sicher nach Hause gefahren..

Kleiner nerviger Bruder 🐰🩵

calling...

My little Gangster °Yoonmin°Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt