Kapitel 6

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,,Papa, hör auf!"

,,Hör auf rum zu heulen, Evelyn. Gib mir ein neues Tuch"

Dad steckte sein blutverschmiertes Messer wieder weg. Mit zitterigen Händen reichte ich ihm ein neues Tuch. Er nahm es und wischte das Blut der Leichen auf.

Ich schaute zu. Obwohl ich noch klein war, schaute ich zu. Dad kam wieder zu mir.

Im nächsten Moment hockte er sich vor mich. Er strich mir nun mein Blut von meiner Nase. Schmerzerfüllt sah ich ihn an.

,,Du sollst das Blut immer abwaschen gehen, klar? Was sollen die anderen denken?" zischte er und stand auf.

,,Ich kann nichts dafür, wenn du mich zusammen schlägst" wisperte ich, doch bereute es sofort. Er drehte sich wieder zu mir.

,,Was hast du gerade gesagt?"

,,N-Nein...Papa, das war...nein, das war nicht E-Ernst gemeint!"

Und er hob wieder seine Hand.

Ich öffnete meine Augen. Mein Herz schlug schnell, und ich richtete mich auf. Langsam strich ich über meinen Bauch.

Obwohl ich mich mit Dad vertragen hatte, hatte ich immer noch Alpträume - über meine Kindheit. Diese verschwanden einfach nicht. Das wollten sie auch nicht.

Ich stand auf, da ich jetzt sowieso nicht mehr schlafen konnte. Ich ging raus. Zu meiner Überwachung saß Klaus noch auf der Couch.

,,Schlaflose Nächte?" fragte er und machte den Fernseher leiser.

,,Ja" murmelte ich. ,,Warum bist du noch wach?"

,,Kann auch nicht einschlafen"

Ich kuschelte mich nun zu Klaus. Er nahm mich in seine Arme, und legte eine Decke um mich. Müde schaute ich in die Leere.

,,Das macht mich alles fertig" flüsterte ich.

,,Ich weiß, Lyn. Ich weiß..." sagte er leise.

,,Wir müssen die anderen wieder finden. Sonst nützt es nichts. Wir müssen wieder in die richtige Zeitlinie" erklärte ich. Klaus nickte.

,,Da gebe ich dir sowas von Recht" nickte er.

,,Ja"

,,Hey, hast du Hunger? Oder dein Baby?"

-

Eine halbe Stunde später saßen Klaus und ich in einem Diner, was auch Nachts geöffnet hatte. Jetzt hatten wir es 1:17 Uhr. Müde sah ich aus den großen Fenstern, auf die Hochhäuser.

,,Hast du Angst?" fragte Klaus. Nun hatte er meine Aufmerksamkeit.

,,Vor was?" hakte ich nach.

,,Naja...vor der Geburt? Vor der Schwangerschaft?"

Bevor ich es beantworten konnte, bekamen wir unsere Getränke. Klaus trank einen Kaffee. Ich hatte einen Milkshake.

,,Ja" antwortete ich ehrlich. ,,Ja...schon. Ich hab Angst, dass Five nicht wieder kommt"

,,Wenn er nicht bei der Geburt seines Kindes dabei ist, zieh ich seine Ohren lang"

Ich lachte los, als Klaus das sagte. Er grinste mit mir. Dann zog ich meine Beine an mich.

,,Mein Bauch ist schon ein ganz...ganz kleines bisschen gewachsen" lächelte ich sanft.

,,Naww, siehst du? Du solltest keine Angst davor haben"

...

-
langweilig 💀
vielleicht baue ich mal einen der geschwister wieder rein 🤭

misty memory 2 || five hargreevesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt