Kapitel 20

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{etwas triggerwarnung ⚠️}

,,Ich hab...schlecht geträumt"

Dad sah mich an. Langsam setzte ich mich neben ihn. Ich zog meine Beine an mich.

,,Was hast du geträumt?" fragte er.

,,Weißt du noch...damals..." fing ich an. ,,Kurz nachdem Zweiten Vorfall"

Dad wurde sofort still. Er wusste, was ich meinte. Sein Blick wanderte wieder in den dunklen Nachthimmel, welcher mit Sternen übersäht war.

,,Ja" antwortete er.

,,Davon hab ich geträumt" sagte ich.

,,Ich...ich musste dich danach sofort ins Krankenhaus bringen"

Dad fing an zu erzählen. Die Erinnerungen kamen zurück. Ich schaute zu ihm rüber.

,,Diese Männer...sie hatten dich dabei übel zugerichtet. Ich war froh, dass die Kinder-Notaufnahme erreichbar war" erzählte er.

,,Ich erinnere mich an die eine Ärztin, welche mich sofort an sich genommen hat und in einen Raum gebracht hat"

Kurz war es still. Ich legte meine Hände auf meine Knie, und dort drauf meinen Kopf. Es war kalt.

,,Lyn?" flüsterte Dad.

,,Ja?" flüsterte ich zurück.

,,Es tut mir...so leid. Du weißt, was für ein schlechter Vater ich war"

Kaum hatte Dad das gesagt, stand ich auf. Ich umarmte ihn. Er erwiderte die Umarmung.

,,Hör auf dich zu entschuldigen" sprach ich. ,,Dad, du hast zwar daneben gesessen, aber...du warst selber gefesselt und konntest nicht tun"

,,Es war trotzdem meine Schuld, dass sie dich vergewaltigten"

Dieses Wort...

Es löste plötzlich so viel in mir aus. Zwar war ich heute viel stärker, und nicht mehr das kleine Mädchen, aber es tat immer noch weh. Es tat wirklich sehr weh.

Aber heutzutage war ich stark. Ich hatte alle Männer umgebracht, welche das bei mir getan hatten. Ich hatte ihnen die Kehle aufgeschlitzt.

Ich war nicht mehr das kleine, schwache Mädchen. Dad haute mich nicht mehr um, wenn er mit mir Kampfsport üben würde. Ich war heute erwachsen - und sehr stark.

,,Warum sollte es deine Schuld sein, Dad?" fragte ich und löste mich von ihm.

,,Es waren meine Feinde, Lyn. Sie waren hinter mir her. Dann hatten sie dich entdeckt" erzählte er. Ich setzte mich wieder neben ihn.

,,Dad, du weißt...heute ist alles anders. Ich lasse sowas nicht mehr an mich. Ich lasse keinen fremden Mann mehr an mich, außer unsere Familie. Außer Five, Klaus, Viktor, Luther..."

,,Und was ist mit Ben?" fragte Dad.

,,Ben kann mich mal" fauchte ich leise.

,,Ich habe auch kein gutes Gefühl bei ihm. Nach seinem Tod...ist er anders" sagte Dad.

,,Ich habe auch nur noch kleine Erinnerungen von damals. Der andere Ben...der liebe Ben...hat damals meine Hände genommen und mir laufen beigebracht"

Ich sah in die Leere, als ich das sagte. Dad zuckte mit seinen Schultern. Er nahm seine Flasche Bier.

,,Er ist jetzt anders"

...

misty memory 2 || five hargreevesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt