Kapitel 32

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Schnell machte ich mir noch meine Haare. Es war schon der nächste Morgen. Ich dürfte nicht zu spät zu meinem Frauenarzt-Termin kommen.

,,Lyn?" rief Five von unten.

,,STRESS MICH NICHT!"

Heute war ich sehr angespannt. Außerdem wurde meine Übelkeit nicht besser. Ich hatte Rückenschmerzen.

Genervt lief ich die Treppen runter. Five sah mich stumm an. Er hob unschuldig seine Hände.

,,Tut mir leid" murmelte er. ,,Können wir los?"

,,Ja"

Ich zog mir noch meine Jacke über, da es draußen immer kälter wurde. Dad kam ebenfalls zu uns in den Flur. Ich blickte zu ihm rüber.

,,Geht ihr jetzt?" fragte er.

,,Ja" murrte ich wieder.

,,Kann ich mitkommen?" fragte er weiter.

,,Nein!" zischte ich.

,,Warum nicht?"

Ich seufzte und strich über meine gekämmten Haare.

,,Weil wir alle immer fast verrecken, wenn du mit dabei bist" sagte ich. ,,Ist nicht böse gemeint, Dad"

Ermutigend klopfte ich auf seine Schulter. Dann lief ich raus. Five zuckte mit seinen Schultern, und rannte mir hinterher.

Seit heute Nacht hatte ich ein anderes Gefühl in mir. Ich fühlte zwar mein Baby, aber...auch noch was anderes. Das waren Muttergefühle.

,,Lyn, warte!" rief Five.

,,Wir kommen zu spät"

Ich setzte mich ins Auto. Five setzte sich nun ans Lenkrad, und fuhr los. Betrübt blickte ich aus dem Fenster.

,,Was ist los?" fragte Five. ,,Hey, du siehst bedrückt aus"

,,Nichts" antwortete ich leise.

,,Ich merke, wenn es dir nicht gut geht" sprach er und legte seine Hand auf meine Hand.

,,Mir geht es aber gut" log ich.

,,Sicher?" hakte er nach.

,,Nein" fing ich an. ,,Nein, ich hab ein anderes Gefühl. Ich spüre irgendwas"

,,Und was?" fragte er.

,,Irgendwas...keine Ahnung"

Five sah mich an. Wir kamen an der Praxis an. Ich stieg aus, und Five tat es mir gleich.

,,Guten Morgen" begrüßte uns die nette Frau an der Rezeption.

,,Guten Morgen" nickte ich.

,,Sie hatten einen Termin?" fragte sie.

,,Ja"

Sie tippte es in ihren Computer ein. Mein Blick wanderte zu Five. Dieser schaute sich hier um.

,,Sie können im Wartezimmer warten"

Damit liefen wir ins Wartezimmer. Ich setzte mich hin. Five lief herum.

,,Kannst du dich bitte hinsetzen?" fragte ich.

,,Warum?" hakte er nach und nahm sich eine Zeitschrift.

,,Weil mich das nervös macht!"

,,Evelyn Hargreeves?" unterbrach uns die Ärztin. Ich stand auf.

,,Wir kommen"

Einige Minuten später lag ich auf einer Liege. Diesmal setzte Five sich neben mich hin. Er nahm meine Hand.

,,So, dann wollen wir doch mal schauen" lächelte die Ärztin. Sie machte mir das kalte Gel für einen Ultraschall drauf.

,,Sehen Sie irgendwas?" fragte ich schnell.

,,Hm...noch nicht. Wie geht es Ihnen heute?" fragte sie.

,,Gut"

Kurz war es still. Five schaute ebenfalls auf den Monitor. Plötzlich zog meine Ärztin ihre Brille ab.

,,Oh, Evelyn..."

,,Was?" wurde ich panischer und hob meinen Kopf.

,,Ich sehe etwas..." murmelte sie.

,,Sagen Sie schon!"

,,Evelyn...Sie haben Zwillinge in Ihrem Bauch. Herzlichen Glückwunsch!"

...

misty memory 2 || five hargreevesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt