misty memory 2 || five hargreeves

Kapitel 15

Eine endlose Nacht ohne Schlaf quälte mich. Mit fiesen Kopfschmerzen stand ich auf. Ich starrte in die Leere.

Es war bereits der nächste Morgen. Der Morgen, nachdem Five wieder kam. Und auch der Morgen, nachdem er mir sagte, dass er unser Baby nicht haben wollte.

Ich hatte Angst vor diesem Tag. Ich wusste, heute würde ich etwas tun, was ich bereuen würde. Doch ich musste es tun.

Ich hatte keine Wahl

Ich ging als erstes duschen. Danach zog ich mich an und machte mich fertig. Müde lief ich runter.

Five hatte die Nacht auf der Couch geschlafen. Ich trottete ins Esszimmer. Dort saßen schon Dad und Luther.

,,Guten Morgen" lächelte Luther.

,,Hi" flüsterte ich.

,,Lyn? Alles gut?" fragte Dad und fasste meine Hand an. Ich schaute zu ihm hoch.

,,Ja, alles gut" log ich leise. ,,Ich habe...ich habe gleich einen Termin beim Arzt"

,,Das ist doch super, oder?" fragte Luther und wollte mich ermutigen.

,,Sollen wir mitkommen?" fragte Dad dann.

,,Nein, ich...gehe alleine" murmelte ich.

,,Okay"

Dad hob seine Arme um mir zu signalisieren, dass er mich nun in Ruhe lassen würde. Traurig sah ich auf den Tisch. Luther sah mich an.

,,Sicher, dass alles gut ist?" fragte er ebenfalls.

,,Ja. Hab nur Morgen-Übelkeit"

Etwas später stand ich auf. Ich hatte nur einen Tee getrunken. Ich ging in die Küche und stellte die Tasse weg.

,,Lyn?" fragte Dad hinter mir.

,,Hm?" murrte ich.

,,Was hast du vor?"

Für einige Sekunden war es still. Irgendwann drehte ich mich zu ihm um. Er lehnte sich an den Türrahmen.

,,Nichts, Dad. Und jetzt...muss ich wirklich los"

Ich ging an ihm vorbei. Schnell zog ich mir meine Jacke und meine Schuhe an. Ich nahm die Schlüssel vom Auto, und verließ das Haus.

Okay, ruhig bleiben...

Ich setzte mich in das Auto. Für einige Sekunden lang starrte ich wieder in die Leere. Irgendwann sammelte ich meinen Mut zusammen, und fuhr los.

Etwas später kam ich beim Frauen-Arzt an. Ich nahm meine Tasche, und ging rein. Nun ging ich zu der Rezeption.

,,Evelyn Hargreeves" lächelte die Frau.

,,Hey" flüsterte ich. ,,Ich hatte gestern Abend...angerufen"

Sie nickte und gab alles in ihrem Computer ein. Dann wurde sie auch still. Mein Blick wanderte zum Boden.

,,Oh...verstehe schon. Sie dürfen sich kurz ins Wartezimmer setzen"

Ich nickte, und ging ins Wartezimmer. Niemand war hier. Stumm setzte ich mich hin und wartete.

Immer wieder kamen die Tränen in meinen Augen auf, aber ich unterdrückte sie. Ich wollte weg hier. Doch ich hatte keine Chance.

,,Ms. Evelyn?"

Als ich meinen Namen hörte, stand ich auf. Ich ging zu einer anderen Frau. Ich setzte mich hin.

,,Und Sie sind sich sicher, dass Sie das wirklich wollen? Es gibt genug Paare, die ein Baby adoptieren würden" fragte sie mich.

,,Ich...hab keine Wahl. Also ja" nickte ich. Sie gab mir ein Formular.

,,Sicher, dass Sie ihr Baby...abtreiben wollen?"

...

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oh oh, was denkt ihr?
wird evelyn es wirklich machen?