Star lost (Minsung)

37. Kapitel

Kapitel 37

"Du siehst glücklich aus, Jisung.", ist das erste was Yeri sagt, als sich Jisung auf die Couch gesetzt hatte.
Dabei streicht sie über ihren Bauch, welcher aussieht, als würde sie jede Sekunde platzen.
"Du bist ab nächste Woche im Mutterschutz."
"Das stimmt, Ji. Dann werden wir Facetimen, aber dann musst du erst eine Weile auf mich verzichten. Denkst du, du wirst das schaffen?"
Jisung beißt sich auf die Lippe, nickt dann jedoch etwas.
"Ich denke schon."
Er lächelt leicht, spielt mit dem Stoff vom Kissen, streicht immer wieder über diesem.
"Also wie geht's dir, Jisung? Du schaust so glücklich aus. Fast schon wie frei."
"Ich bin mit Minho zusammen, Noona..Seit ein paar Tagen.", lächelt Jisung, kann es immer noch nicht glauben, auch wenn er es laut ausspricht.
Er hat das Gefühl das es zu schön ist um wahr zu sein.
Viel zu schön..
Das kann doch gar nicht real sein, richtig?
Minho, die reinste Perfektion, kann nicht mit so etwas wie Jisung zusammen sein.
"Du driftest ab, Jisung.", sagt Yeri, welche beobachtet wie Jisung wieder ein Sklave seiner Gedanken wird.
"Mhm?"
Der blauhaarige schaut zu seiner Therapeutin, lächelt leicht.
"Tut mir leid."
"Entschuldige dich deswegen nicht, Jisung. Deswegen bist du in Therapie."
"Und wegen der Drogensucht, meiner Depressionen, der Selbstverletzung und Panikattacken..Ich bin Clean, Yeri. Ich bin seit mehr als einem Monat Clean..Ich denke nicht mehr an den Drogen. Ich gebe mir nicht mehr die Schuld wegen Niki. Ich habe meine Panikattacken auch im Griff. Klar hasse ich noch immer die Menschenmassen und möchte am liebsten Zuhause sein, aber meine Freunde und Minho helfen mir dabei ohne es selbst zu merken. Meine Mom ist wieder glücklich, Yeri. Sie strahlt wieder. Meine Noten sind besser geworden und..."
"Du bist dabei dich zu reparieren, nicht wahr?", lächelt Yeri, nachdem er mit sprechen aufgehört hatte.
"Ich habe Angst davor, Noona...ich habe Angst vor diesem Glücksgefühl...Was ist, wenn das alles wieder verschwindet? Wenn sie alle wieder gehen? Wenn das alles nur ein Fake ist und ich.."
"Jisung..atme tief durch. Du fängst wieder an durch zu drehen. Du darfst das atmen nicht vergessen. Na komm wir atmen zusammen."
Jisung zieht tief Luft ein, hält diesen nur ein paar Sekunden an, eh er wieder ausatmet.
Es genauso macht wie Yeri.
"Besser?", fragt sie nach ein paar Durchgängen, weshalb er schwach nickt.
"Du darfst es nicht hinterfragen, Jisung. Niemand weiß was in der Zukunft passiert oder wie du drauf sein wirst, aber du musst versuchen diese Gedanken zu ignorieren. Sie machen dich sonst nur noch mehr kaputt und dann machst du dadurch alles kaputt. Sonst wirst du niemals aus diesem Teufelskreis kommen..Und ich denke auch nicht das Minho dich gehen lassen wird. Ich kenne ihn nicht persönlich, ja, aber dieser Junge macht dich glücklich und ich denke dafür gibt's einen Grund."
Der Blauhaarige nickt, beißt sich auf die Lippe.
"Er ist perfekt, Yeri. Was möchte er dann von mir?"
"Frag ihn.", sagt sie.
Und das mit so einer Ernsthaftigkeit, wie sonst nie.
"Er wird es dir beantworten. Daran glaube ich...Und wer weiß, vielleicht stellt er sich ja insgeheim die selbe Frage?"
Darauf sagt Jisung nichts mehr, starrt nachdenklich auf das Kissen.
Ob Minho sich diese Frage wirklich auch fragt?
"Frag ihn, Jisung. Er wird dir diese Frage beantworten."
Der Blauhaarige nickt nur, spielt weiterhin mit dem Kissen, während er sich immer mehr in seine Gedanken verfängt.
Etwas was er niemals wirklich ablegen wird.
Wie kann man Overthinker auch helfen das hin zu bekommen?
Kann man das überhaupt?
Abgesehen davon, dass man seine Gefühle aufschreiben soll oder darüber reden.
Welcher Mensch redet gerne über das was in seinen Kopf vor sich geht?
Und wenn man versucht es auf zu schreiben kommen vielleicht zwanzig Prozent der Gedanke und Gefühle zu Stande.
Es ist so schwer..
So anstrengend.
Er beißt sich auf die Lippe, sieht auf die Uhr.

  - Vergeht die Zeit heute denn gar nicht?-

"Also gut..Ich weiß das du keine Lust mehr hast, Jisung."
"Darf ich gehen?" fragt er, sieht sie mit großen Augen an.
"Ja, hau schon ab.", lacht sie, weshalb er erleichtert durchatmet, seine Sachen nimmt und den Raum verlässt.
Ohne sich zu verabschieden.
Wie sollte es auch sein?