39. Kapitel

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Kapitel 39

"Felix? Darf ich rein?" fragt Jeongin, als dieser nach der Schule sich auf dem Weg zu dem blondhaarigen gemacht hatte.
Eigentlich wollte er mit zu Changbin, doch hatte dieser ein Anruf von seinem Vater bekommen, weshalb dieser gehen musste.
Außerdem wollte Jeongin sowieso Mal wieder nach Felix schauen, da dieser seit mehr als einer Woche nicht das Haus verlassen hatte.
Laut Minho nicht einmal sein Zimmer.
"Lixie.."
Wieder klopft er an der Tür, weiß genau, dass der blondhaarige da drinnen ist.
"G-Geh weg!"
"Du weißt das ich genau das nicht tun werde, Lix. Du brauchst jemanden zum kuscheln. Außerdem habe ich dir Bubble Tea mit gebracht."
Kurz ist es ruhig, eh die Tür aufgeht und ein völlig fertiger und aufgelöster Felix vor Jeongin steht, stumm weint.
Etwas was er seit Tagen macht.
Entweder schläft er oder weint er.
Etwas anderes macht er nicht mehr. Vielleicht zwischendurch etwas essen was Minho ihm vor die Tür stellt, aber sonst macht er nichts.
"Du siehst unglaublich beschissen aus, Bok.", sagt der jüngste, während Felix den Bubble Tea nimmt, an dem Strohhalm nippt um etwas süßes zu sich zu nehmen.
"Mhm..."
Der blondhaarige geht zurück in sein Zimmer, setzt sich auf sein Bett.
"Möchtest du nicht langsam wieder zur Schule, Lixie? Du versauerst hier drinnen noch und..."
"Channie... Was ist mit Channie...?", fragt der blondhaarige. "W-Wie geht's i-ihm?"
"Er ist seit zwei Tagen wieder in der Schule, aber er schläft nicht und kapselt sich ab. Dazu redet jeder über euren Streit und eure Trennung."
Jeongin setzt sich zu ihm, lächelt ihn sanft an.
"Er fragt nach dir. Täglich."
Das entlockt Felix ein schwaches lächeln.
"Er hasst mich nicht...?"
„Natürlich tut er das nicht. Er kennt dich besser als jeder andere, weshalb er dir auch so viel Zeit geben wird wie du brauchst. Nur solltest du ihn nicht zu lange warten lassen, okay? Du hast ihn auch ziemlich verletzt."
Daraufhin beißt sich der Blondhaarige fest auf die Unterlippe und sieht schuldbewusst zu Boden.
„Ich weiß nicht ob ich es schaffe." hauchte er dann leise, woraufhin Jeongin ihn in eine sanfte Umarmung schloss.
„Wir sind alle für dich da, ja? Also, versuchst du wenigstens morgen wieder zur Schule zu kommen? Wenigstens so lange wie du es schaffst? Die Idioten vermissen dich alle schon. Und Chan-Hyung auch. Das wird wieder, ihr braucht nur gerade etwas Zeit."
Als Felix daraufhin leicht nickt, zu verstehen scheint was ihm der Jüngere damit sagen möchte, woraufhin Jeongin erleichtert aufatmet.
Er hatte wirklich schon befürchtet dass Felix schon völlig aufgegeben hatte...
Das er die Beziehung zu Chan aufgegeben hatte.
"Danke für den Bubble Tea.", haucht Felix, trinkt wieder etwas davon.
"Gerne doch.", lächelt Jeongin, streicht durch seine Haare.
"Danke, das du her gekommen bist.", flüstert der blondhaarige, weiß nicht was er sonst sagen soll.
"Als ob ich dich hier drinnen versauern lassen würde. Aber du stinkst, weißt du das eigentlich? Du stinkst so sehr. Warst du die letzte Woche nicht duschen?"
Das entlockt Felix nun doch ein ehrliches lachen.
"Ich habe geheult oder geschlafen, Innie. Also nein, ich war nicht duschen."
"Riecht man."
Jeongin rümpft die Nase etwas, bringt Felix mehr zum lachen.
"Bist du rückfällig geworden?", fragt er dann nach ein paar Minuten der Stille.
"Nein.", flüstert der blondhaarige.
"Ich wollte...glaub mir, Innie. Ich wollte es die ganze Zeit über, aber ich konnte es nicht. Kaum habe ich die Klinge an meinem Unterarm angesetzt, habe ich Chan vor mir gesehen, konnte es einfach nicht tun...Ich möchte ihn nicht noch mehr enttäuschen als eh schon..."
Jeongin lächelt sanft, ist stolz auf dem blondhaarigen.
Das ist eindeutig ein riesen Fortschritt.
Sehr sogar.
"Ich bin stolz auf dich, Bok.. unglaublich stolz sogar."
Daraufhin ist es wieder ruhig zwischen den beiden, bis Jeongin sein Handy immer Mal wieder aufblinkt.
"Dein Freund?"
"Jap.", lacht Jeongin, nimmt sein Handy und schaut drauf.
"Was möchte Binnie?"
"Wissen ob ich heute bei ihm schlafe und wenn ja, was wir heute essen wollen. Und ob ich noch etwas machen möchte."
"Dieser Junge liebt dich so sehr. Kaum zu glauben."
"Er ist perfekt für mich. Manchmal ein riesen Idiot, aber er ist perfekt.", lächelt Jeongin, streicht über sein Bildschirm.
"Ich hoffe wirklich, dass ich ihn später heiraten werde, Lixie...Ich hoffe es so sehr."
"Das werdet ihr, da bin ich mir ganz sicher..", lächelt Felix, wird wieder traurig.
Er vermisst Chan.
Er vermisst sein lächeln, seine Stimme, seine Umarmungen, seine Küsse. Seine süßen Bekundungen. Seine Liebe...
Er vermisst ihn so sehr, doch traut er sich auch nicht diesen anzuschreiben oder an zu rufen.
Er hat Angst davor.
Ohne es überhaupt zu merken, laufen ihm wieder die Tränen über die Wangen, weshalb Jeongin sein Handy wieder weg legt, sich um Felix kümmert.
Er könnte später auch noch antworten.
"Ich v-vermisse i-ihn so s-sehr, I-Innie."
"Ich weiß...und ich weiß auch, dass er dich vermisst. Ihr müsst nur miteinander reden. Ohne durch zu drehen. Ihr werdet beide sehr schnell Impulsiv und dann artet es aus."
"I-Ich weiß...aber wir haben uns noch nie gestritten. Nicht so...Ich habe Schluss gemacht. Ich war so sauer auf ihn, weil er einfach...weil er...Kontakt mit unserer Mutter hatte und keine Ahnung..es.."
"Er meinte es nicht böse, Lix und das weißt du ganz genau. Er wollte nur helfen. Etwas was er immer nur möchte. Er möchte nur das du und Minho glücklich seid...", haucht Jeongin, streicht durch Felix seine Haare, während er an die Wand sieht, seine Mauer kurz bröckelt.
"Ich weiß..", flüstert Felix, sieht dann zu dem jüngeren.
"Und was ist bei dir los, Innie? Was liegt dir auf dem Herzen?"
"Ich bin okay." lächelt der jüngere, stupst seine Nase an.
"Mach dir keinen Kopf um mich, Bok."
"Ich mag den Namen nicht, Yang."
"Ich weiß. Deswegen nenne ich dich auch so. Aber du solltest jetzt echt duschen gehen.", sagt Jeongin, lässt ihn los.
"Nicht das du Chan morgen mit deinem strengen Geruch weg scheuchst."
"Weißt du ob Minho heute nach Hause kommt?"
"Er meinte vorhin, dass er bei Ji schlafen möchte, weil er das Gefühl hat ihn etwas zu vernachlässigen durch den ganzen Stress zur Zeit."
Verstehend nickt Felix nur.
"Sie sind ein süßes Pärchen. Sie haben sich verdient."
"Sie machen sich gegenseitig so unglaublich glücklich." flüstert Jeongin. "Etwas was beide mehr als nur verdient haben."
"Sehr sogar.", stimmt Felix zu, lächelt sanft.
"Minho habe ich noch nie so glücklich gesehen wie mit Jisung. Hoffentlich hält das mit ihnen auf ewig."
"Bestimmt. Ich glaube nicht, dass Minho oder Jisung den jeweils anderen gehen lassen würde. Sie lieben sich. Sehr sogar."
Felix nickt, steht auf, geht zu seinem Schrank, holt sich frische Kleidung heraus.
"Und du bist dir sicher das du in Ordnung bist, Jeongin?"
"Jap. Alles bestens.", lächelt der jüngere, steht auch auf, nimmt seinen Rucksack.
"Ruf mich an, wenn du mich brauchst."
"Genieße deinen Abend mit Changbin~. Wir sehen uns morgen in der Schule...und danke das du da warst. Was würde ich nur ohne dich tun?"
"Das ist eine berechtigte Frage...was würdet ihr alle nur ohne mich tun?"
Jeongin schenkt Yongbok ein letztes lächeln, eh er das Zimmer und kurz darauf das Haus verlässt, zu Changbin nach Hause läuft.
Während er das macht, hört er laut Musik, lässt seinen Gedanken freien Lauf.
Etwas was er nicht oft macht. Eigentlich verdrängt er alles, weil er weiß das die anderen ihn brauchen.
Jedenfalls Felix und Jisung.
Seungmin und Hyunjin bleiben lieber für sich, wollen ihre kleinen Geheimnisse nicht mit der Gruppe teilen.
Anscheinend vertrauen sie ihnen nicht genug.
Dabei weiß Jeongin ganz genau das etwas absolut nicht stimmt.
Er ist nicht dumm.
Er ist vielleicht einiges, aber nicht dumm. Dazu beobachtet und belauscht er die Menschen zu gerne.
Eines seiner liebsten Hobbys in der Schule.
Anders kann man sich da nicht wirklich beschäftigen.
Daher weiß er auch, dass Taehyun Kai nicht ohne Grund von sich gestoßen hatte.
Der Junge hat Gefühle für Kai, aber zu große Angst vor diesem und was passieren würde, wenn sie ein Paar sein würden. Er hat Angst davor alles kaputt zu machen..Daher meidet er Kai, doch vermisst er diesen. Alles was sie hatten.
Das hatte er Jeongin heute in der kleinen Pause erzählt.
Jeder lagert seine Probleme bei ihm ab, aber niemand fragt ihn, wie es ihm geht.
Naja doch sein Freund, aber dieser durchschaut diese lüge nicht..
Vielleicht ist er auch einfach zu gut darin alles hinter der Mauer zu verstecken..
Vielleicht ein wenig zu gut..
Er nimmt den Schlüssel hervor, öffnet die Haustür.
"Changbin?"
"Nop...die bessere Hälfte deines Sohns."
Er hört Lia lachen, weshalb er kurz lächelt.
"Du schläfst also heute hier?"
"Binnie hat mich gefragt...als ob ich da nein sagen würde.. außerdem wollte er für mich kochen."
"Meine Arme Küche.."
"Mein armer Magen.", kichert der blauhaarige, fährt sich durch die Haare.
Er braucht eindeutig eine Typ Veränderung, möchte weg von blau.
"Lia? Hast du zufällig Haarfarbe Zuhause?"
"Ich hätte braun, blond, schwarz..ähm...Lila und pink Zuhause. Wieso?"
"Darf ich mir das blond und pink klauen? Ich brauche dringend eine neue Haarfarbe."
Lia lacht leise, nickt dann.
"Natürlich~. Bedien dich nur. Du bist doch mein Lieblingssohn."
"Das habe ich gehört!", ruft Changbin aus dem Flur, bringt Jeongin und Lia zum lachen.
Kurz darauf schlingt Changbin die Arme um seinen Freund, küsst seine Wange.
"Hilfst du mir beim Haare färben?", fragt Jeongin, sieht zu seinem Freund, verliebt sich immer mehr in diesen.
"Natürlich~."
"Ich bin dann weg, aber euch viel Spaß.", lächelt Lia, drückt beiden ein Kuss auf die Wange, eh sie die Wohnung verlässt.
Die zwei alleine lässt.
"Jetzt sofort Haare färben oder..?"
"Kannst du mich bitte ganz fest umarmen?", fragt Jeongin, dreht sich nun komplett zu seinem Freund.
"Ja natürlich. Alles was du möchtest."
Changbin zieht ihn fest in seine Arme, während Jeongin sich in sein Rücken krallt. Dabei sein Gesicht in dessen Halsbeuge drückt und anfängt zu weinen.
"Baby...hay...was ist los?" fragt der ältere, drückt ihn enger an sich.
"I-Ich...z-zu viel...alles zu viel.", schnieft Jeongin.
"Psch..ist gut...lass alles heraus. Ich habe dich."
Und das wusste Jeongin, deswegen lässt er sich auch fallen, lässt den Tränen endlich freien Lauf.
Changbin hebt ihn hoch, trägt ihn zur Couch, setzt sich mit ihm auf dem Schoß drauf.
Während der jüngere also bitterlich weint, alles heraus lässt, streichelt Changbin ihn, hält ihn fest.
So wie Jeongin es wollte.
Er würde diesen Jungen niemals los lassen.
"Möchtest du darüber reden, Baby?", fragt er als er merkt das sein Freund, anfängt mit seinem Shirt zu spielen, sich mehr an ihm kuschelt.
Komfort sucht, diesen auch findet.
Er findet immer Komfort bei Changbin, deswegen ist er auch so gerne in dessen Armen.
Dort fühlt er sich sicher, beschützt und behütet.
"Baby?"
Changbin haucht ihm ein Kuss auf den Kopf, weshalb Jeongin zu ihm schaut, etwas lächelt.
"Du bist so wunderschön, Binnie."
"Dann müsstest du dich Mal sehen."
Sanft wischt Changbin ihm die Tränen von der Wange, haucht ihm ein Kuss auf die Stirn.
Verspricht ihm damit wieder nur, dass der jüngere nicht alleine ist, das er immer bei ihm sein wird.
"Es ist mir alles zu viel, Binnie. Ich...ich bin der Sorgenfresser für jeden um mich herum, selbst für fremde in unserer Schule. Ich trage so vieles mit mir herum, darf das meiste nicht einmal erzählen, weil es mir im Vertrauen gesagt wurde. Ich bin doch auch nur ein Mensch, Binnie. Ich steh so unter Stress. Ich muss gute Noten schreiben, ich muss auf meine Geschwister aufpassen, weil Mom und Dad dabei sind sich scheiden zu lassen und sich darum nicht um Amira oder Yoon, geschweige mich kümmern wollen. Ich möchte meinen Freunden helfen und das alles...Wie soll ich das alles unter einen Hut bekommen, Hyung? Ich habe das Gefühl das immer etwas zu kurz treten muss, alles falsch zu machen.Solange ich lächle bin ich für jeden in Ordnung. Ich bin es aber nicht. Ich bin sensibel asfuck, auch wenn ich es nicht oft zeige, weil ich diese Maske gut auf halten kann, aber.."
"Es tut mir leid, Baby. Ich hätte besser darauf achten müssen.", flüstert Changbin, fühlt sich schlecht.
"Nein.", sagt Jeongin. "Fühl dich deswegen bitte nicht schlecht. Nur bei dir kann ich diese Maske ablegen und einfach abschalten. Einfach alles vergessen und glücklich sein. Du bist mein Safe place. Mein Zuhause, mein Anker wenn ich falle und meine leuchtquelle wenn ich ins Loch falle..", flüstert Jeongin, streicht über Changbin seine Wange.
Der ältere lächelt sanft, zieht ihn enger an sich.
"Rede mit mir, Innie. Rede dir alles von der Seele. Ich werde alles für mich behalten. Versprochen. Nur musst du es endlich los werden. Sonst platzt du noch und dann habe ich dich nicht mehr."
"Aber das sind Geheimnisse und Sorgen von anderen Menschen und..."
"Dann Fang mit deinen an, Baby. Ich höre dir zu. Wann immer du bereit bist darüber zu reden."
Denn Jeongin dazu zu drängen würde er niemals.
Das würde nie gut gehen.
Der jüngere lächelt etwas, haucht ihm ein Kuss auf die Lippen.
"Ich liebe dich, weißt du das eigentlich?"
Changbin schmunzelt etwas. "Ach tust du das?"
"Und wie ich das tue.", flüstert Jeongin, streicht über seine Brust.
"Und ich liebe dich, Yang Jeongin. Mit jeder Faser und in jeder einzelnen Millisekunde."
Der blauhaarige lacht leise, beugt sich zu ihm vor und küsst ihn wieder.
Fühlt sich wieder besser, tatsächlich sogar glücklich.
Dank Seo Changbin.

Star lost (Minsung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt