~ Ariya ~
User Leben liegt in deinen Händen.
Das sagte sich so leicht. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das Problem mit ihren Seelen und den verlorenen Körpern bewerkstelligen sollte. Als Drachenkind verfügte ich über übermächtige Kräfte, doch gegenüber dem Tod war sogar ich machtlos. Das konnte nicht einmal mein Papa, und er war immerhin ein Gott.
Die Nacht hatte ich in einem Hotelzimmer verbracht. Viel Schlaf hatte ich nicht gefunden. Entsprechend war meine Laune, als ich das überteuerte Café verließ, einen Becher mit lauwarmen, dünnen Brühe, den sie Kaffee nannten. Das Schinken-Käse-Crossoint schmeckte wie Pappe, weswegen ich mein Frühstück in den Müll warf.
Und da es immer schlimmer werden konnte, lauerte mir ein Typ in einer langen, schwarzen Kutte auf, gerade als ich durch den Park spazierte, tief in Gedanken versunken. Immerhin wurde unmögliches von mir verlangt und bekam nicht einmal eine Betriebsanleitung zur Lösung dieses Problems.
Das er dem Clan angehörte, bemerkte ich in dem Moment, als er versuchte, seine Kräfte gegen mich einzusetzen. Zu seinem Pech wusste ich mich bestens zu verteidigen. Es dauerte keine zwei Sekunden, ihn zurückzudrängen. Mit einem leisen Fluch trat er den Rückzug an.
Sofort heftete ich mich an seine Fersen. Natürlich hatte ich besseres zu tun, als den Clan zu jagen, doch ich wollte Antworten. Notfalls würde ich sie ihm aus dem Leib prügeln.
In einem verlassenen Lagerhaus endete seine Flucht abrupt. Den Bannkreis, der über das gesamte Gebäude lag, bemerkte ich erst, als ich die Linie übertreten hatte. Ein helles Licht leuchtete auf. Meine Drachenmale brannten wie Feuer.
Ich wirbelte herum. Die Tür fiel mit einem lauten Knall ins Schloss. Durch die schmutzigen Fenster fiel spärliches Sonnenlicht. Staub wirbelte auf, so dass ich den Arm vor den Mund hob.
„Komm raus, dreckige Ratte."
„Du bist genau in meine Falle getappt, Drachentochter.", höhnte eine Stimme von irgendwo oben.
„Hältst du mich für so bescheuert?". fauchte ich zurück. Der erste Schritt, einer Falle zu entgehen, war, von ihr zu wissen. Seine Flucht war zu offensichtlich. Es war ja nicht das erste Mal, dass der Clan versuchte, mich in eine Falle zu locken. „Denken gehörte noch nie zu euren Stärken. Wie oft muss ich euch noch in den Arsch treten, damit ihr merkt, dass ihr mir niemals gewachsen seid?"
„Das sind große Worte für jemand, der sich der Ernst der Lage nicht bewusst ist.", erwiderte die Stimme. Erneut wirbelte Staub auf. Schatten verdichteten sich. Eine Gestalt trat aus ihnen hervor. Der lange Umhang bauschte sich um seine Füße, die in schwarzen Stiefeln steckten. Dunkle, orange Augen glühten in der Düsternis. Auf dem linken Oberarm fuhr eine Duel-Disc heraus. „Ich werde dir zeigen, wer unterliegt, wenn ich dich in einem Duell besiegt habe."
Ich verdrehte nur die Augen.
Die Person, die mich im Duell schlagen konnte, musste erstmal geboren werden. Nicht einmal Kaito hatte mich besiegen können, dabei zählte sein Deck zu den Stärksten. Auch Setos weiße Drachen waren mir fast ebenbürtig. Aber eben nur beinahe. Wie schnell ich ihn fertig machen konnte, hatte das letzte Finale im Duel-World-Cup gezeigt.
Ich legte meine Hand bereits auf die Duellbox an meinem Gürtel, als der Typ den Zeigefinger hob. „Ah, ah, ah. Nicht so vorschnell, Drachentochter. Dieser Bannkreis ist nicht nur dein Gefängnis. Es verhindert obendrein, dass du Drachen, egal welcher Stufe, beschwören kannst. Deine drakonischen Missgeburten dürfen bleiben, wo sie sind." Ein leises Lachen erscholl. Der Klang schnallte als Echo von den Wänden, und erinnerte damit an das Brummen von Motoren. „Oh, wie dumm, dass deine Decks hauptsächlich aus Drachen bestehen. Du siehst, wir haben uns gründlich über dich informiert und jede deiner Schwächen aufgespürt."
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Die Drachenstern Saga - Part 2 - Drachenkind und Drachenkrieger
Hayran KurguDer Tod war kein Abschied für immer. Er war nur ein Zwischenstopp auf einer weiteren Reise. Manchmal war er auch der Beginn zu etwas Neuem. Wenn eine Liebe endete, konnte eine Neuen gedeihen. Doch was, wenn das Herz nicht loslassen konnte? Wenn die...