37. Kapitel: Im Reich des Wasserdrachen

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Elas, der Wasserdrache.

Aero, der die Luft beherrschte.

Ciaran, Herrscher über Donner und Blitze.

Die drei letzten Ziele in meinem Terminkalender und die neusten Reisepläne.

Hatten wir die Siegel befreit, wurde mein Alcor zum Herr der Elemente. Achtung, Wortwitz.

Aber zuerst musste ich mit meinen Drachen ein ernstes Wörtchen reden. So von Drachenfreundin zu Drachengefährten.

Kaum dass Shiva und Kyoji die Kammer verließen, wurde ich wieder ich selbst. Nun hockten wir auf dem Rücken unserer Flugbegleiter, genossen den Sternenhimmel, die kühle Abendluft, das Salz des Meeres und meine miese Laune. „Werdet ihr Silver einen Besuch abstatten?"

Saphira schüttelte ihren massiven Kopf. „Wir sind Bariandrachen, also werden wir zu Raiden zurückkehren."

Spyro knurrte zustimmend. „Silver ist immer so zickig."

Das brachte mir ein Stirnrunzeln ein. „Raiden doch auch."

Immerhin waren Raiden und Silver Brüder. Zwillings- und Seelenbrüder.

Gut, vorbei mit den Nettigkeiten, wurde Zeit, ein paar Machtworte zu sprechen.

„Anwar, du Mistvieh von Eidechse. Beim nächsten Mal hätte ich gerne eine Vorwarnung."
Befehl von Silver. Beschwerden nimmt er entgegen, knurrte Anwar zurück.

Ich wusste es.

SILVER! Mein mentaler Wutschrei brachte seine Ohren zum Klingeln. Sind bei dir sämtliche Sicherungen durchgebrannt? Ich reiße dir deine Schuppen einzeln raus.

Mein geschuppter Freund nahm meinen Wutausbruch ziemlich gelassen. Das war wieder so typisch.

Mittlerweise musst du dich daran gehabt haben. Deine Wiedergeburten zeigen sich, wenn sie gebraucht werden.

Damit hatte er allerdings Recht. Ohne Shivas Hilfe hätten wir das Siegel nicht bekommen. Trotzdem war es ein seltsames Gefühl, ich zu sein und wiederum nicht. Zwei Persönlichkeiten, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Während Shiva ihre Gabe fürchtete, hatte ich gelernt, meinen Vorteil daraus zu ziehen. Ihre Angst hatte sie gelähmt und eine Kontrolle nahezu unmöglich gemacht. Über diese Schwäche war ich hinweg. Meine Kräfte waren stark, zerstörerisch, mitunter tödlich, doch sie retteten auch Leben. Ohne sie war ich nicht in der Lage, meine Freunde und Familie zu beschützen. Eine Erfahrung, die ich durchaus schon durchmachen musste, wenn auch nicht als Ariya.

Nachdem wir einen geeigneten Landeplatz gefunden hatten, verabschiedete ich meine Drachen und öffnete ein Tor in die Astralwelt. Zunächst mussten die Siegel in Sicherheit gebracht werden, zum anderen wollte ich nach Kaito sehen. Außerdem musste ich den Schaden begutachten, den Shiva angerichtet hatte.

Letzteres erübrigte sich von selbst, meine Brüder hatten sich darum gekümmert. Nachdem Shiva die Astralwelt verließ, stoppte die Eismagie und die Welt erholte sich von dem kleinen Schockmoment.

Kaito schlief noch immer. Mein armer Stern musste seine Batterien noch aufladen.

„Können wir weiter?", fragte ich Kyoji und schloss die Tür zum Kinderzimmer. Die Zwillinge schliefen tief und fest, ich hatte sie eben noch schnell füttern können, mit der Flasche, für alles andere hatte ich keine Zeit. Ein Teil in mir trauerte um den Verlust dieser Erfahrung, doch ich musste Prioritäten setzen. Der Schutz meiner Drachen hatte immer Vorrang. Alcors Sicherheit kam direkt dahinter. An dritter Stelle kam die Familie.

„Kannst du mir eine Frage beantworten?" Kyoji wirkte unerwartet ernst, zuweilen nachdenklich und ziemlich besorgt. „Wer bin ich? Wie kann es sein, dass ich schon einmal gelebt habe? Was habe ich mit dem Drachenkind und Drachenkrieger zu tun?"
„Das waren drei Fragen, mein Lieber." Ich hackte mich bei ihm unter. „Shiva hat es dir bereits erklärt. Du bist ein Wiederkehrer, also ein Seelenlicht. Oder um es in anderen Worten zu fassen: du bist im Besitz einer Wanderseele, genau wie Alcor und ich."

Die Drachenstern Saga - Part 2 - Drachenkind und DrachenkriegerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt