43. Gefangenschaft

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„Keine Angst. Es wird immer eine Tür zum Licht führen."

~ Kaito ~

Alles in mir war Schmerz.

Alles, was ich fühlte, war dieses Brennen.

Unerträgliche Schmerzen, unsägliche Qualen. Mein Körper bäumte sich auf, krümmte sich und wehrte sich. Knochen knackten, Gelenke brachen, ein Druck auf meinem Brustkorb und ich konnte nicht atmen.

Schmerz. Alles nur Schmerz.

Ruckartig öffnete ich die Augen und setzte mich auf, völlig in Schweiß gebadet und am ganzen Körper zitternd. „Ariya!" Mein Schrei schallte durch das Zimmer. In derselben Sekunde wusste ich, dass sie nicht hier war. Weder in diesem Zimmer noch unmittelbarer Nähe. Schlimmer, sie hatte die Astralwelt verlassen. Unsere einzige Zuflucht vor der Bedrohung, die von dem Clan ausging.

Mein Kopf war noch total Match. Das Letzte, woran ich mich erinnern konnte, war der Zauber, den Ariya versucht hatte, um Kyoji von seinem Halsband zu befreien. Irgendwas war furchtbar schief gegangen, denn sie hatte plötzlich keinen Puls mehr. Dann waren vier Seelen erschienen, ihre Drachen wurden verrückt und alles war chaotisch und hektisch.

Danach . . . Träume. . . Erinnerungen. . . an die früheren Leben lange vor unserer Zeit. Als ich den Namen Ashur trug und sie meine Shiva war. An das Leben auf der Straße, mit Aero als Beschützer. Meine kleine Lucina war ein Wirbelwind, ich hatte sie so sehr geliebt, nur nie die Gelegenheit bekommen, es ihr zu sagen.

Die vier Seelen bekamen endlich einen Namen, als ich mich an Serayah und Andoria erinnerte. Yugo war mein Sohn, mein leiblicher Sohn, nur hatte ich noch keinerlei Erinnerung daran, wann und wie ich bei Serayah gelandet war. Andoria und Astley hatten Yuto bekommen, damals, als wir in unsere eigene, kleine Welt geflohen waren. Wo es nur uns zwei gab, und dann unser kleines Wunderkind.

Yuri und Yuya hatte sie mit ihrem Vater Numeron bekommen. Diese Bezeichnung konnte Verwirrung stiften, denn er war nicht ihr biologischer Erzeuger, und somit nicht blutsverwandt. Es war Amaras Seele, die ihn zu ihrem Vater machte.

Langsam lichtete sich der Nebel in meinem Kopf und der Schwindel ließ nach. Eine Hand an meine Stirn gepresst, warf ich einen Blick durch den Raum, und erblickte Kyoji, der zusammengebrochen am Boden kniete. Ihm entwich ein leises Stöhnen, dann erhob er sich, noch ziemlich wacklig auf den Beinen. Als er mich erblickte, zeigte sich Erleichterung auf seinem Gesicht.

„Arco. Du bist endlich aufgewacht."

Ich schwang die Beine aus dem Bett und stürzte sofort zu Boden. Mühsam richtete ich mich wieder auf, wobei ich mich an der Wand abstützen musste. Ich fühlte mich schwach wie ein Baby, das war entsetzlich. „Wo ist Ariya?" Mein bester Freund wich meinem Blick aus. Mir entging nicht, wie nervös er war, als hatte er etwas zu verbergen. Darüber würden wir zu einem späteren Zeitpunkt sprechen, zunächst stand Ariya an erster Stelle. „Sag es mir, Kyoji. Wo-ist-mein-Mädchen?"

„Fort.", flüsterte er. „Vermutlich bei Sarina." Es war ihm anzusehen, dass er sich schwere Vorwürfe machte. So wie ich mein Mädchen kannte, war sie in einer Nacht-und-Nebel-Aktion verschwunden. Dafür besaß sie wirklich ein Talent. Eine ihrer schlechten Angewohnheiten, die ich ihr unbedingt austreiben musste.

Als er mich ins Bett zurückbeförderte, wehrte ich mich. „Lass das gefälligst. Ich muss ihr helfen."

Mit erstaunlicher Kraft drückte er mich in die Kissen zurück. „Du bist gar nicht in der Verfassung. Wenn du jetzt überstürzt handelst, wirst du ihnen damit in die Hände spielen. Amara hätte gewollt, dass du dir einen Plan überlegst."

Die Drachenstern Saga - Part 2 - Drachenkind und DrachenkriegerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt