~ Ariya ~
Heartlandcity. Die Stadt der Träume und Illusionen. Ein Ort, an dem Wünsche wahr wurden und das Unmögliche möglich war. Eine Welt jenseits der Welt. Hier pulsierte das Leben. Die Straßen quollen über vor Menschen. Geschäfte reihten sich aneinander. Die Auswahl so vielfältig wie bunt. Dichtbefahrende Straßen machten eine Überquerung nahezu unmöglich. Deswegen waren die Fußgängerbrücken gar nicht mal so sinnlos.
Mein Blick schweifte umher. Menschen, wohin ich schaute, das typische Großstadtgetriebe. Dies war ein Tag wie jeder andere. Jeder träumte von Liebe, dem ganz großem Glück, von Reichtum und Macht, von Luxus und Besitztümern. Heartlandcity war die Verkörperung der Reichen und Schönen. Hier lebten zahlreiche Berühmtheiten und jene, die sich auf ihren Millionen auf dem Konto eine ganze Menge einbildeten.
Die Kapuze tief in die Stirn gezogen, so dass mein Gesicht nicht zu erkennen war, lief ich weiter. Mein helles Haar und die zweifarbigen Augen würden ungewollte Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Seit dem Cup war ich nicht länger eine Unbekannte. Seto Kaiba hatte dafür gesorgt, dass mein Gesicht Publik wurde. Das nahm ich ihm immer noch übel, weil ich Verborgenheit der Öffentlichkeit vorzog.
Während mein Blick umherschweifte, beschlich mich ein seltsames Gefühl. Meine Drachenmale klopften im Takt meines Herzschlages. Seit der Verbindung zu Yusei war auch die dritte Tätowierung zurückgekehrt. Hübsche Schwingen zierten meine Schultern. Die Begegnungen zu jenen aus meiner Vergangenheit waren offenbar Auslöser, damit meine Drachenmale sich zeigten. Entweder das oder der Sex, den ich mit ihnen teilte.
Womöglich eine Mischung aus beiden.
Was würde mich in Heartlandcity erwarten?
Oder viel eher: Wen würde ich hier begegnen?Was immer mir bevorstand, es würde mein bisheriges Weltbild komplett auf den Kopf stellen. Das war so sicher wie das Amen in der Kirche. Seit ich den ersten Fuß in diese Stadt gesetzt hatte, wuchs meine Unruhe. Die von der unangenehmen Sorte. Jene, bei der man im Vorfeld wusste, dass Gefahr im Verzug war. Ich sollte nicht hier sein. Wenn ich blieb, stieß ich auf eine Wahrheit, die mich für immer ändern würde. Danach gab es kein Zurück mehr.
Ich unterbrach diesen Gedankengang und dachte an Zane und Seto und natürlich auch an Yusei. Unser Abschied war kurz und schmerzlich, der letzte Kuss hatte sich in mir eingebrannt. Mein Herz zog sich zusammen, als ich die Drachenkarte betrachtete, die Yusei mir geschenkt hatte. ‚Sternenstaubdrache' war nicht nur sein Lieblingsmonstern, sondern auch das Ass seines Decks Trotzdem hatte er ihn mir überlassen. Meinen Protest hatte er mit einem Lächeln ignoriert.
Mit einem stillen Seufzen verstaute ich die Karte wieder.
Die Veränderungen in meinem Leben hatten bereits begonnen. Ob zum Guten oder zum Bösen, ehe das Ende kam, würde ich noch zeigen. Dabei war mein Leben gut, wie es war. Ich war allein, unabhängig und frei. Und verdammt einsam.
„Ach scheiße.", murmelte ich leise und setzte meinen Erkundungstrip fort.
„Niemand ist gern allein.", sprach Yugo zu mir.
„Alleinsein und Einsamkeit sind zwei verschiedene Dinge.", fügte Yuto hinzu.
„Du bist die längste Zeit deines Lebens allein gewesen. Es wird Zeit, dass sich das ändert.", entgegnete Yuri.
Ich seufzte leise. „Ja, vielleicht."
Aus dem Augenwinkel beobachtete ich, wie Yugo sich umsah, während sich Yuto am Kinn kratzte und Yuri mit leuchtenden Augen die vielen Menschen betrachtete.
DU LIEST GERADE
Die Drachenstern Saga - Part 2 - Drachenkind und Drachenkrieger
Hayran KurguDer Tod war kein Abschied für immer. Er war nur ein Zwischenstopp auf einer weiteren Reise. Manchmal war er auch der Beginn zu etwas Neuem. Wenn eine Liebe endete, konnte eine Neuen gedeihen. Doch was, wenn das Herz nicht loslassen konnte? Wenn die...