~ Ariya ~
Dein letztes Stündlein hat geschlagen, Drachenkind!", donnerte ein Chor aus Stimmen.
Ich fuhr herum.
Auf einer Plattform erschienen mehrere Kapuzengestalten. Der Größte von ihnen befand sich an der Spitze. Zu seiner Linken und Rechten standen je zwei weitere Kuttenträger. Ein heftiger Wind wehte über das Plateau. Die Umhänge flatterten heftig, schlugen gegen muskulöse Oberschenkel und enthüllten schwarze Kampfstiefel und olivfarbene Militärhosen. „Wir sind die Geschwister NIGHT und fordern dich hiermit zu einem Schattenduell heraus. Deine Seele wird uns gehören."
Nicht im Mindesten beeindruckt lehnte ich mich gegen einen Felsen, die Arme verschränkte. „Entzückend."
„Ich bin dein erster Gegner!" Der Umriss des Anführers zerfloss. Eine Sekunde später stand er direkt vor mir. Mit einem Ruck schlug er die Kapuze nach hinten. Schulterlanges, schwarzes Haar umrahmte ein steinhartes Gesicht. Von der linken Wange bis hinüber zur rechten Augenbraue zog sich eine tiefe Narbe. Die Augen waren blass, beinahe farblos. Er musste mindestens zwei Meter groß sein. „Mein Name ist Neil. Merk' ihn dir gut, denn ich werde dich in die Hölle schicken."
Meine Mundwinkel zuckten, dann brach ich in ein schallendes Gelächter aus. „Tu dir keinen Zwang an. Lucifer wird eine große Willkommensparty für mich geben."„Dein großes Mundwerk wird dir gleich vergehen. Beginnen wir!"
Aus dem Nichts erschien eine Duel-Disc an seinem Arm. In der Hand hielt er fünf Handkarten.
Mit einem Achselzuckend löste ich mich von meinem Platz. „Entweder seid ihr außergewöhnlich dumm oder lebensmüde." Konnte mir egal sein. Ich würde sie wegpusten wie der Wind eine Pusteblume.
An meinem Gürtel trug ich ein gutes halbes Dutzend Deckboxen. Ich zog eines davon heraus. Die Karten schwebten heraus, vermischten sich und lösten sich auf, wobei fünf von ihnen in meine Hand glitten.
Die Gabe, meine Duel-Monster-Karte ohne eine Duel-Disc beschwören zu können, besaß ich schon vor meiner Wiederkehr. Ich hatte eigentlich erwartet, dass sie verschwand. Doch irgendwer meinte es gut mit mir. Praktisch, denn so war ich auf die Technik nicht angewiesen. Zudem erlaubte mir diese Gabe, auch andere Karten zu beschwören. Es brauchte lediglich einen Namen. In einem echten Duell würde ich dies niemals tun, Fairness ging immer vor, doch in einem Kampf um Leben und Tod kannte ich keine Zurückhaltung.
Neil hob die Hand. Ein Tattoo flammte auf seinem Handrücken auf. Ein Kreuz, dass von Dornenranken umschlungen war. Blut tropfte aus dem unteren Ende. „Ich beginne. Mit diesem permanenten Zauber. 'Dunkler Begleiter - Ewiger Zirkel'"
Meine Nackenhaare stellten sich auf. Dieser Kartenname kam mir bekannt vor.
„Einmal pro Spielzug kann ich während meiner Main Phase 1 zwei Karten vom Deck hinzufügen. Eine davon darf ich behalten, die andere wandert auf den Friedhof." Seine Wahl fällte er schnell. „Der Spezialeffekt meines Monsters aktiviert sich. Da ich 'Ewiger Begleiter - Frettchen' meiner Hand nicht durch das Ziehen während der Draw Phase hinzugefügt wurde, darf ich ihn sofort spielen. Und zwar als Spezialbeschwörung."
Ein kleines, wieselähnliches Wesen sprang aus einem Erdloch. Vom Typ Ungeheuer mit einer Stufe von eins war es nicht sehr beeindruckend. Was mich alarmierte war die Tatsache, dass es sich um ein Empfänger-Monster handelte. Also stand ein Synchrospieler vor mir. Wie lahm.
Neil fuhr mit seinem Zug fort. „Wenn 'Dunkler Begleiter - Schwarzschwertkrieger' durch einen Karteneffekt auf den Friedhof gelegt wird, darf ich ihn spezialbeschwören." Besagter Krieger hatte er eben erst abgeworfen, nun war er wieder da. Wie nervend. Das große Breitschwert in den Händen schien ihm viel zu schwer zu sein. „Da du die Regeln der Synchrobeschwörung kennst, weißt du, was kommt. Ich stimme mein Stufe 1 Frettchen auf meinen Stufe 4 'Schwarzschwertkrieger' ein und rufe als Synchrobeschwörung 'Dunkler Vertrauter - Wachposten an der Hölle'.
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Die Drachenstern Saga - Part 2 - Drachenkind und Drachenkrieger
FanfictionDer Tod war kein Abschied für immer. Er war nur ein Zwischenstopp auf einer weiteren Reise. Manchmal war er auch der Beginn zu etwas Neuem. Wenn eine Liebe endete, konnte eine Neuen gedeihen. Doch was, wenn das Herz nicht loslassen konnte? Wenn die...