48. Kapitel: Familienkrieg Part 2: Nicht die Blutlinie bestimmt dein Leben

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Familie ist nicht immer, mit wem du dein Blut teilst,

sondern für wem du bereit bist, es zu vergießen.

~ Kaito ~

In unmittelbarer Nähe zu meinem Mädchen traf ich auf den Mann, der sich mein Vater nannte, diesen Titel aber niemals verdient hatte. Vollkommen entspannt, die Arme vor der Brust, lehnte Zero an den verkrüppelten Resten eines alten Baumes. „Hast du dich von deinem Mädchen verabschiedet? Hättest du mal – viel wird von dieser Hure nicht mehr übrigbleiben." Als ich keine Miene verzog, lachte er verachtend. „Hat es dir die Sprache verschlagen, Sohn?" Noch immer lachend stemmte er sich ab und trat auf mich zu.

„Ich wüsste nicht, was ich auf solch einer bescheuerten Bemerkung antworten sollte.", erwiderte kühl, während ich mich nicht wegbewegte, nicht einmal, als er unmittelbar vor mir stand. Die Ähnlichkeit war auffallend. Wir besaßen identische Augen, dasselbe blonde Haar, sogar die türkisen Strähnen hatte ich von ihm geerbt. Mein Mäuschen hatte leider Recht – dieser Mistkerl war mein Erzeuger.

Die Ruhe in Person zuckte Zero mit den Schultern. „Kann mir egal sein. Du wirst sie eh nicht wiedersehen. Allerhöchstens als Feind, wenn ihr euch im Kampf gegenübersteht. Wer wird wohl gewinnen? Drachenkind oder Drachenkrieger? Ich freu mich schon sehr darauf."

„Freu dich besser nicht zu früh. Soweit wird es nicht kommen. Ich kämpfe mit ihr, nicht gegen sie."

„Irrtum, mein Sohn. Du bist ein Finsterniskrieger. Es liegt dir im Blut, Kriege zu führen, Blut zu vergießen. Erfülle dein Schicksal, Arco."

„Irrtum, Zero. Es gibt keine Finsterniskrieger, keine reine Finsternis. Wo Licht gibt, gibt es auch Finsternis. Ich lebe mein eigenes Leben!"

Eine finstere Miene aufgesetzt starrte er mich an. „Wer hat dir denn diesen Floh ins Ohr gesetzt? Etwa das kleine Flittchen Amara? Das ist totaler Humbug. Wir sind Krieger der Finsternis."

Obwohl es in mir brodelte, niemand beleidigte mein Mäuschen und kam ungestraft davon, blieb ich ruhig. „Meine kleine Freundin hat mir so einiges beigebracht, dass du niemals lernen wirst."
„Deine kleine Freundin. . ." Zero spukte das Wort aus. „. . . hat mit Lorcan gefickt. Wie eine willige Schlampe hat sie sich ihm hingegeben. Nicht mehr lange und sie trägt seinen Bastard."

Damit traf er einen wunden Punkt. Bisher nahm ich an, dass sie dazu genötigt wurde. Ein erster Anflug Zweifel stieg in mir hier hoch. Was, wenn er Recht hatte? Lorcan war der Feind, doch wer wusste, mit welchen gezinkten Karten er gespielt hatte. Außerdem kannte ich mein Mädchen in Bezug auf Sex.

In Zeros Augen blitzte es. „Wenn du mir nicht glaubst, bringe ich dich zu Lorcan. Wie ich mein Brüderchen kenne, hat er bestimmt einige interessante Aufnahmen von ihr gemacht. Er hat eine Vorliebe, sich beim Sex zu filmen. Sollen wir eine Wette abschließen, wie oft sie seinen Namen geschrien hat, während er sie zum Orgasmus gevögelt hat?"

„Sei still!", brüllte ich, während es in mir blubberte.

„Mein Bruder hat einen Narren an ihr gefressen. Ich frag mich warum. Ob sie auch für mich ihre hübschen Schenkel spreizt?"

Mit einem Brüllen stürzte ich mich auf ihn. Vorbei war meine Ruhe. Ich explodierte wie ein Pulverfass. Die Eifersucht ließ mich Rot sehen. Das Schwert erschien automatisch in meiner Hand. Ich schlug damit in seine Richtung.

Lachend sprang Zero zur Seite. Ein langes Schwert aus schwarzem Silber materialisierte sich in seiner Hand. „Hat sie dir von dem Baby erzählt? Oder hast du deine Gabe einsetzen müssen, um hinter ihr kleines Geheimnis zu kommen? Ein kleines Kriegerherz schlägt unter dem Ihrem. Ein Krieger mit barianischen Genen."

Die Drachenstern Saga - Part 2 - Drachenkind und DrachenkriegerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt