3.

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Es sind mittlerweile mehr Leute da und es hat auch einige Mädchen in den Pool gezogen.

„Was ist das?", fragt Alice mich und hält das Getränk in meine Richtung. Kristen läuft vor uns und ist nur mit dem Absuchen der Menschen nach Natasha beschäftigt. Wie selbstverständlich nehme ich das Glas in meine Hand und nehme einen Schluck. Wenn heute schon jemand aus meinem Glas getrunken hat, kann ich eigentlich ja auch gleich aus einem fremden trinken. „Bacardi-Razz", sage ich und bin leicht stolz, dass meine Einschätzung richtig war. Alice Blick zeigt mir, dass sie dadurch nicht schlauer als vorher ist und ich muss leicht schmunzeln.

„Magst du das lieber?", frage ich und hebe dabei mein eigenes Glas etwas höher. Sie nickt und ich reiche es ihr, da ich selbst ganz gerne Bacardi trinke. Lächelnd nimmt sie es an und bei ihrem Dankeschön höre ich ausnahmsweise ihren Akzent leicht raus. Bisher hätte ich ihrem Englisch nicht angehört, dass sie aus Schweden kommt. Kristen führt uns rein ins Haus und ins große Wohnzimmer, in dem mehrere Sofas stehen. Auf einem finden wir schließlich Nat, Caleb, Per und Toby, die auf dem Couchtisch Karten spielen. Toby sieht uns als erstes und grinst mich wie immer blöd an. Sofort sinkt meine Laune etwas und mein Instinkt treibt mich in Richtung meiner besten Freundin. Nat grinst und legt sofort ihren Arm um mich, als ich auf der Lehne neben ihr Platz nehme.

„Guck mal, wie ich die Loser fertig mache", sagt sie und zeigt mir ihr gutes Blatt. Ich lächele leicht und bin erleichtert, dass die Jungen mehr mit sich selbst beschäftigt sind. Alice und Kristen setzen sich auf die andere Seite neben Per und Toby. Die beiden Geschwister fangen auch direkt an, sich auf Schwedisch zu unterhalten. Ich verstehe zwar kein Wort, doch der Mimik nach zu urteilen, ärgern sie sich gegenseitig. Es ist erstaunlich wie ähnlich die beiden sich sehen und wie gleich ihre Mimik ist. Als Alice mit Toby wieder auf Englisch redet, ist ihre Aussprache wieder perfekt und man kann keinen Akzent erahnen. Tobys Englisch hingegen lässt ziemlich zu wünschen übrig, ohne seine sportlichen Leistungen würde er es nur schwer ins Studium schaffen.

„Wo warst du eigentlich?", fragt Caleb mich beiläufig, während er eine Karte ablegt. Ich zucken nur die Achseln und meine: „Kristen hat ihre Austauschschülerin bei mir abgeliefert." Zum Glück ist Kristen selbst zu sehr ins Gespräch mit den anderen vertieft um mich zu hören. Nat mustert Per und Alice für einen Moment und sieht dann grinsend zu mir. „Sie ist sehr wohl gutaussehend", flüstert sie mir zu, sodass es nicht mal Caleb hört. Ich verdrehe nur die Augen und drehe ihren Kopf wieder zum Spiel. „Ich verteile einen Schnaps an Toby", meint sie direkt und legt eine ihrer Karten ab. Ich beobachte einige Minuten nur das Spiel und lausche dem Gespräch der anderen. Per erzählt, dass er Hockey spielt und es entsteht sofort eine Diskussion darüber, ob Fußball anspruchsvoller ist als Hockey. Toby und Caleb reden sich nahezu in Rage, während Per sehr sachlich bleibt und eindeutig bessere Argumente nennt. Man merkt den Jungs an, dass der Alkohol langsam zu wirken beginnt.

Als mein Blick Alice streift, erwidert sie meinen Augenkontakt und lächelt leicht. Sie hebt ihr Glas an und ich kann sehen, dass es leer ist. Mein Drink scheint ihr wohl gut geschmeckt zu haben. Alice zeigt mit ihrem Kopf in Richtung eines Tisches mit Getränken und ausnahmsweise verstehe ich die Gestik einer anderen Person. Ich stehe wie von selbst auf, was Nat gar nicht richtig bemerkt. „Machst du mir noch so einen?", fragt Alice mich als ich bei ihr und den Getränken ankomme. Ich nehme ihr das Glas ab und inspiziere dann die vielen Spirituosen, um den Wodka zu finden. Ich bin nicht gerade geübt darin, Getränke zu mischen, aber es wirkt nicht so als hätte Alice viel Ahnung davon. Sie spielt an einem silbernen Armband an ihrem Handgelenk herum und beobachtet mich dabei, wie ich die klare Flüssigkeit in ihr Glas fülle.

„Nur um es festzuhalten, ich hätte die zweite Runde gewonnen", spielt sie auf das Kickern an, bei dem wir unterbrochen wurden. Ich schmunzele leicht und konzentriere mich darauf, den Cocktail nicht zu stark zu machen. „Wir werden es nie herausfinden", erwidere ich und sie verschränkt ihre Arme vor der Brust, während sie sich gegen den Tisch lehnt. „Es wird hier doch wohl noch ein anderes Spiel im Haus geben, in dem ich dich schlagen kann", meint sie und ich muss leicht schmunzeln. Dann fällt mir ein, dass wir bei Caleb zuhause sind und mein Schmunzeln verwandelt sich in ein Grinsen. Ich reiche ihr den fertigen Sex on the Beach und zeige ihr dann, mir zu folgen.

Only the rain knowsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt