Mit einem Schluck Wasser spülte ich die Ibuprofen runter. Warum hatte ich gestern nochmal so viel getrunken? Was dachte ich mir denn?
Sollte ich da heute eigentlich in Uniform auftauchen? Wahrscheinlich nicht oder? Ich sollte mir zumindest noch was zu Essen machen. Nicht das sich wieder irgendwer über mich lustig machte...
Wenig später verließ ich auch schon meine Wohnung und machte mich auf den Weg zur Haltestelle. Heute musste ich allerdings in die andere Richtung. Immerhin hatte ich schonmal geschaut, wie ich überhaupt zu dieser Adresse kam.
Es handelte sich hierbei um ein Restaurant und ich sollte angeblich auf dessen Parkplatz warten. Dann dürfte ich da wahrscheinlich auch wie der größte Idiot rumstehen und warten. Dazu war der Weg dorthin garnicht mal so kurz. Eine Stunde war ich sicher unterwegs.
In dieser Zeit sollte zumindest meine Tablette gewirkt haben. Wirklich professionell war ich ja auch nicht...
Als ich auf den Parkplatz spazierte, sah ich direkt ein großes schwarzes Auto. Oh man, das sah echt teuer aus. Die Sache schien langsam wirklich ernst zu werden.
„Sind Sie Marlon Eiden?" plötzlich stand ein Mann mit Sonnenbrille vor mir, trotzdem konnte ich sehen, dass er mich misstrauisch begutachtete. Vorsichtig nickte ich. „Kommen Sie mit.".
Wir gingen Richtung eines kleinen Autos. Also doch nicht das Riesen Fahrzeug? Wer kauft sich denn sonst so ein Teil? Ich setzte mich zögernd auf den Beifahrersitz und stellte meinen Rucksack im Fußraum ab.
„Und... Ähm, wer sind Sie?" fragte ich, als wir losgefahren waren. „Nicht wichtig." antwortete man mir knapp. Was fällt dem Fußvolk auch ein Fragen zu stellen! „Und wo fahren wir hin?" „Das geht Sie nichts an... Man wird Ihnen alles vor Ort erklären." seufzte er, sichtlich genervt davon, dass er meinen Chauffeur spielen musste.
„Genießen Sie einfach die Ruhe, die Sie noch haben." seufzte der Mann und schaltete das Radio ein. Von mir aus... ich hatte ja sowieso keine Wahl. Ich schaute also die restliche Fahrt gelangweilt aus dem Fenster und kämpfte gegen meine immer schwerer werdenden Augenlider.
„Nun wachen Sie schon auf, wir sind da!" weckte man mich unsanft. Langsam streckte ich mich und schaute mich um. Wir waren in einem Parkhaus, wie klischeehaft. Ich entschuldigte mich bei meinem Fahrer und stieg aus.
„Folgen Sie mir einfach." seufzte der Mann ein weiteres Mal und ging stumm voraus. Der kann einem echt die gute Laune verderben, wenn man denn welche hätte.
Wir betraten einen viel zu geheimnisvoll gestalteten Raum und wurden direkt in Empfang genommen. Weiter wurde ich in einen Verhörraum gebracht und dort wartete ich dann. Na toll, war ich nur hier um verhört zu werden? Warum war das nirgendwo anders möglich?
Irgendwann kam eine Frau mit viel zu ernster Miene rein und setzte ich sich gegenüber von mir hin. „Eiden, richtig?" fragte sie, während sie einige Zettel vor sich ausbreitete. Ich nickte, sie würde mir ihren Namen bestimmt auch nicht sagen wollen.
„Mein Name ist Claudia Becker, ich bin vom Geheimdienst." mir viel gefühlt die Kinnlade runter... DER GEHEIMDIENST!? „Da wir uns jetzt öfter sehen werden, kann ich mich auch vorstellen, aber dazu kommen wir erst später. Ihr Kollege hatte gestern schon seine Aussage gemacht, aber ich wollte natürlich nochmal mit Ihnen sprechen."
Ich nickte vorsichtig, warum sollten wir uns öfter sehen? Ich hab kein gutes Gefühl bei der ganzen Sache. „Fangen wir einfach mal direkt an... Was können Sie mir über die drei maskierten Männer sagen? Kannten Sie einen von ihnen?" „Nein, ich kannte keinen von ihnen." sollte ich noch weiter erzählen? Sollte ich das ganze ausschmücken?
„Dann können Sie sich auch nicht erklären warum der eine Mann Ihren Namen wissen wollte, oder?" „Nein, leider nicht." sollte ich von dem Zettel erzählen?
„Na schön, die Geisel war anscheinend ein Drogendealer aus den Vereinigten Staaten, wir können uns nicht ganz erklären, wie es zu all dem gekommen ist. Wir gehen aber davon aus, dass er den maskierten Männern im Wege stand. Gibt es sonst vielleicht noch irgendwas was sie beobachten konnten?" fragte mich die Frau und hörte deutlich einen gelangweilten Unterton raus.
„Das einzige was mir noch aufgefallen ist, war dass die anderen beiden Männer sehr verwirrt waren, als er nach meinem Namen gefragt hatte. Viel mehr kann ich nicht wirklich sagen." ich überlegte, aber mehr viel mir wirklich nicht mehr ein.
„Nun gut, über den Mann können wir Ihnen sagen, dass er sehr wahrscheinlich Max heißt, wir sind uns nicht ganz sicher was er genau macht, aber wir gehen vom Verkauf von Drogen aus." erklärte sie mir und ich nickte stumm. War Max nicht irgendwie so garkein Name für einen Dealer oder Verbrecher?
„Der eigentliche Grund, weshalb wir Sie hierher bestellt haben, ist allerdings ein ganz anderer und zwar hat dieser Max ein Treffen mit Ihnen angefordert, im Tausch von Informationen. Unsere Bitte wäre, dass Sie diesem Treffen zusagen. Er hat Begleitung, sowie jegliche Art von Mikros oder Kameras verboten, Sie würden also alleine reingehen." ein Schweigen trat ein.
Ich sollte was machen!? Sind die denn alle komplett verrückt!? Warum muss ich mein Leben für ein paar Informationen riskieren!? Das meinte er also mit Wiedersehen...
„Er hat uns versprochen Ihnen nichts zu tun. Sie würden uns damit wirklich weiterhelfen." fügte die Frau nach einer Weile hinzu. Was hatte ich eigentlich zu verlieren? Vielleicht könnte ich so ja auch befördert werden...
„Na gut, versuchen wir's." seufzte ich. „Sehr gut. Sie tun das richtige. Ich möchte Sie bitten so viele Informationen über diesen Mann, wie möglich zu sammeln. Sie wissen nicht wie lange wir schon an ihm dran sind." lachte die Frau leicht beschämt.
„Wir würden Sie jetzt Nachhause bringen und heute Abend bei Ihnen Zuhause wieder abholen, okay? Ziehen Sie einen Anzug an." und damit verabschiedete sich Frau Becker wieder von mir.
Heute Abend schon!? Hier musste auch wirklich alles schnell gehen, oder? In Gedanken versunken machte ich wieder auf den Weg zu meinem Fahrer.
Warum sollte ich einen Anzug anziehen, wohin würden wir denn gehen? Warum kann ich nicht einfach was bequemes anziehen? Warum musste alles immer so kompliziert gemacht werden? Wahrscheinlich wollten die mich danach auch direkt wieder befragen, wie spät sollte ich denn schlafen gehen?
Warum wollte dieser Mann mich eigentlich so unbedingt sehen? Sah ich so aus, als ob ich bei der ersten Möglichkeit den ‚Maulwurf' spielen würde?
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Heute mal zwei Kapitel, da ich gestern keins hochgeladen hatte ;)
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Ein Leben ohne Gesetze (BoyxBoy)
Kısa HikayeMarlon ist Polizist und gerät eines Tages zufällig in eine Geiselübergabe. Dort trifft er auf einen gesuchten Schwerverbrecher, welcher ein gewisses Interesse an ihm pflegt. Gleichzeitig ist er einer der wenigen Menschen, die ihn selber nicht nur al...