22. Abschiedskuss

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Ezra zuckte mit den Schultern „Ich fand deine Art sehr interessant. Außerdem hast du direkt das getan was ich gesagt hab, das fand ich witzig." meinte er und lachte auf.

Na toll, ich gehorchte gut. „Ich hatte halt Angst." verteidigte ich mich, wobei ich mich eigentlich in ein noch schlechteres Licht stellte. „Ich halte dir das ja auch nicht vor, das war süß... Also was willst du noch wissen?" wechselte er schnell das Thema.

„Erzähl mir mehr über deine Narben. Kann ich die nochmal anfassen?" fragte ich und Ezra rutschte ein Stück näher. Als ich mich weiter aufsetzten wollte, fing meine Taille wieder an zu schmerzen und ich zischte vor Schreck auf.

„Bleib liegen." meinte Ezra direkt und setzte sich auf meine Bettkante. Ich rutschte vorsichtig, um ihm Platz zu machen, aber Ezra sah es wohl mehr als eine Einladung sich neben mich zu legen.

„Bist du müde?" fragte ich, Ezra nahm meine Hand und legte sie wieder einmal auf seine Wange, welche ich nun vorsichtig entlang fuhr. „Pscht. Du wolltest, dass ich dir was erzähle." zischte er, weshalb ich den Mund hielt.

„Morgen kann ich übrigens nicht vorbeikommen, aber übermorgen bin ich wieder hier... Also die Narben in meinem Gesicht waren durch eine Messerstecherei. Du musst wissen, dass manche Übergaben nicht reibungslos verlaufen, weil irgendwer denkt er muss jetzt einen auf wichtig tun." mittlerweile hatte ich angefangen seinen Kopf zu kraulen und hörte einfach zu.

„Einmal da hat man mir ein Messer in den Bauch gerammt, da hab ich auch noch eine Narbe von, dass musste ich zwei Tage stecken lassen, da ich nicht ärztlich versorgt werden konnte." lachte er, was mich wirklich verwunderte.

„Warum lachst du darüber?" Ezra zuckte mit den Schultern. „Hilft mir damit umzugehen, schön war es nicht, aber ändern kann ich daran auch nichts mehr. Willst du die andere Narbe auch mal sehen?" fragte er, als sei es eine Trophäe.

Aber vielleicht war es auch einfach sinnvoller mit Stolz, als mit Abneigung auf seinen Körper zu schauen. Ich war immer noch verwirrt, weshalb Ezra mir schon wieder so nah war, aber ich wollte auch nicht den Moment zerstören.

Irgendwie mochte ich es, wenn Ezra mir so nah war und er nicht unnahbar war. Man konnte es vielleicht von außen nicht unbedingt sehen, aber es gab doch Unterschiede zwischen diesen zwei Ezras.

Ich nickte und Ezra fing an seinen Pullover hochzuziehen, weshalb ich mich anfangs kurz erschreckte.

Zum Vorschein trat eine weitere Narbe links seines Bauchnabels. Auch sie war nicht sonderlich klein, aber auch schon älter.

Mit meinem heilen Arm wanderte ich von seinem Kopf zu seinem Bauch und strich über die Narbe. Ich fühlte mich wie ein Kleinkind, was alles anfassen musste, aber es war einfach zu interessant um es nicht zu tun.

Als ich seinen Bauch berührte zuckte Ezra erschrocken zusammen, weshalb ich meine Hand aus Reflex wegzog. „Tut mir Leid." murmelte ich verlegen.

„Du hast kalte Hände." erklärte er mir, woraufhin ich anfing zu lachen. „Warum lachst du jetzt?" „Ich wusste nicht, dass du so empfindlich bist." erklärte ich, woraufhin Ezra leicht sauer wurde.

„Hast du ein Problem damit?" „Nein, es tut mir Leid. Ich mag es so mehr über dich zu erfahren." kicherte ich, woraufhin Ezra seufzte. Er nahm meine Hand und legte sie auf seinen Bauch, damit ich seine Narbe fühlen konnte. Irgendwas an dem anfassen von Narben reizte mich einfach.

Irgendwann zog Ezra mich vorsichtig an sich heran und kuschelte sich an mich. „Bist du jetzt müde?" fragte ich vorsichtig, woraufhin Ezra nickte. Ich streichelte wieder seinen Kopf und ließ ihn liegen, viel zu dankbar war ich, dass ich ihn hätte wegscheuchen können.

Aber auch selber konnte ich nicht mehr leugnen, dass diese ständigen Berührungen mir gefielen. Ich fing langsam an mich regelrecht nach dieser Wärme um mein Herz zu sehnen, auch wenn ich wusste, dass es keine gute Idee war.

Die Grenze von richtig und falsch hatten wir sowieso bei unserem zweiten Treffen bereits überschritten. Es gab also kein Zurück mehr für mich und in diesem Moment wollte ich das auch nicht.

Ich wollte mich einmal von meinen Gefühlen leiten lassen. Ich fühlte mich wohl mit Ezra, ich fühlte mich sicher und so absurd es auch klingen mag, ich vertraute ihm. Jeder Mensch in meinem Umfeld würde mir dafür wahrscheinlich den Vogel zeigen, aber sie kannten Ezra nicht.

„Verlass mich nicht nochmal." schnurrte Ezra in mein Ohr, was mir eine Gänsehaut im Nacken bereitete. Vielleicht waren es die Medikamente oder die Uhrzeit die mich so sensibel in diesem Augenblick machte.

Irgendwann spürte ich Ezras regelmässigen Atem an meinem Hals. War er wirklich eingeschlafen? Ich fühlte mich immer noch schlecht, dass ich ihm so viele Sorgen bereitet hatte.

Ich beschloss es aber für den heutigen Tag ruhen zu lassen und versuchte auch zu schlafen. So könnte ich wenigstens den Moment mit Ezra genießen, sowie seinen Geruch, welcher sich mittlerweile in mein Gehirn eingebrannt hatte.

Am nächsten Morgen wurde ich durch Bewegungen neben mir wach. Ich öffnete minimal meine Augen und konnte Ezra beobachten, wie er seine wenigen Sachen zusammensuchte.

Er zog seine Schuhe wieder an, obwohl ich nicht mal mitbekommen hatte, dass er sie ausgezogen hatte. Seine Haare waren auch noch ziemlich zerzaust, was aber wirklich nicht schlecht aussah.

Ezra drehte sich zu mir, nahm mein Gesicht vorsichtig in die Hand und drückte mir einen sanften Kuss auf die Stirn. Dabei schloss ich die Augen und lächelte zufrieden vor mich hin. Es hatte sich wirklich gut angefühlt.

„Bis Morgen." flüsterte er. „Bis Morgen, Ezra." flüsterte ich zurück, Ezra zog seine Maske auf und verschwand. Ich beschloss einfach weiter zu schlafen, da es noch recht früh zu sein schien.

Als ich später wieder von einer Krankenpflegerin geweckt wurde, verbrachte ich den restlichen Tag damit, über unser Treffen nachzudenken.

Es war schön jemanden wie Ezra zu haben, er besuchte mich und ließ mich weniger allein fühlen. Vielleicht sollte ich mich nicht an dieses Gefühl hängen, aber ich tat es und es fühlte sich gut an.

Manchmal hatte ich ein wenig Angst vor Ezra, wenn er zum Beispiel irgendwelche Dinge sagte, die man falsch aufgreifen konnte. Aber er nahm sich die Zeit die Dinge richtig zu stellen.

‚Verlass mich nicht nochmal.' dieser Satz schwirrte die ganze Zeit durch meinen Kopf. Das ‚nochmal' war definitiv auf das Koma bezogen. Trotzdem fragte ich mich, ob es wirklich nur um meine Gesundheit ging. Viel zu intim wirkten diese Worte und auch der Aspekt, dass er bei mir geschlafen hatte zeigte etwas anderes.

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Hallöchen, ich wollte mal nachfragen, was ihr euch noch so von dieser Geschichte erhofft und was ihr gerne noch lesen würdet. Ich bin momentan nämlich ein bisschen unsicher, wie es genau weitergehen soll. Außerdem soll es sich ja auch nicht zu sehr ziehen ;)

Ein Leben ohne Gesetze (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt