( M e l o d y )
Genau nach 15 Minuten öffnete er die Tür zu meinem Zimmer und stellte sich mit verschränkten Armen vor mich. Auch wenn er so tat, als würde er mir Privatsphäre lassen, war ich mir sicher, dass er hinter der Tür gewartet und alles mit angehört hatte.
Schweren Herzens verabschiedete ich mich von Summer. Das Gespräch war zäh und sie klang traurig und gelangweilt, was meine Wut Silas gegenüber nur noch mehr schürte. Er hatte mir die Zeit mit meiner Familie genommen. Die Zeit, die wir ohne meinen Vater hätten genießen können. Nun waren meine Schwester und meine Mutter alleine auf dem Land.
Mit Nachdruck legte ich ihm das Handy in seine Hand, die er bereits ungeduldig ausgestreckt hatte.
Er hob eine Augenbraue, doch ich drehte mich von ihm weg. "Wie wäre es mit einem Danke?", fragte er und steckte das Handy wieder in seine Tasche.
"Danke, dass du mir die Zeit mit meiner Familie stiehlst", antwortete ich wütend.
Ich zupfe an meiner Bettdecke herum, bis mich plötzlich eine Hand packte und herumwirbelte.
Silas hielt mich mit beiden Händen an den Schultern und stierte wütend zu mir herunter. Ich kannte diesen wütenden, kalten Ausdruck in seinen Augen bereits.
Ich schob meinen Kiefer nach vorn, wollte ihm standhalten, doch etwas in mir war zu müde, um auf seine Machtspielchen einzusteigen.
"Wie war das?", knurrte er und ich schüttelte den Kopf, wandte meinen Blick von ihm ab. Silas Griff wurde fester. "Du tust mir weh", flüsterte ich während mir Tränen in die Augen schossen.
Nicht, weil er mich so fest packte, sondern weil ich mich so schrecklich unwohl fühlte.
Es dauerte nur eine Sekunde, dann lockerte er seinen Griff und seine Augen wanderten unruhig zwischen meinen hin und her. "Du hast dich darauf eingelassen, Melody."
Ich nickte mit geschlossenen Augen. "Ja, aber du musst zugeben, dass meine Möglichkeiten sehr begrenzt waren", erinnerte ich ihn. Schließlich hatte er vor mir gestanden und mir die Wahl zwischen drei Monaten und für immer gegeben.
Kurz war es still um uns, bis Silas ein paar Schritte zurück ging. "Gigi wird dir das Essen heute auf dein Zimmer bringen"
"Okay", flüsterte ich und war froh, keine weitere Minute mit ihm verbringen zu müssen.
~
"Du hast eine halbe Stunde, ich warte unten auf dich", verkündete Silas und schloss die Tür zu meinem Zimmer.
Müde starrte ich ihm hinter her, immer noch unsicher ob ich noch träumte oder das hier die Realität war.
In der letzten Nacht hatte ich kaum eine Auge zugemacht, zu sehr hatte mich das Heimweh gepackt. Nachdem ich alleine in meinem Zimmer gegessen hatte, war ich froh einen Fernseher zu haben. Ich hatte mir einen lustigen Film angesehen, doch sobald der Fernseher aus und das Zimmer dunkel war, war die Einsamkeit wieder zurückgekehrt.
Es waren höchstens 3 Stunden, die ich geschlafen hatte und nun wurde ich von Silas unsanft geweckt.
Ich schälte mich aus dem Bett, suchte mir eine beige Hose und einen schwarzen Rollkragenpullover aus dem Kleiderschrank und machte mich in meinem Bad fertig.
Der Herbst fand endgültig Einzug und auch wenn die Sonne schien, war es windig und kühl draußen.
Silas wartete bereits unten an der Treppe auf mich. Er trug eine schwarze Anzughose, einen beigen Pullover und ich schnaubte auf, als ich den Partnerlook erkannte. Als er mich auf der Treppe vernahm, schien er das selbe zu denken und sein Mundwinkel zuckte für einen kurzen Augenblick.
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Secrets of London I Dark Romance / Abgeschlossen
General FictionWas wärst du bereit zu tun, wenn deine Familie in Schwierigkeiten steckt? Was, wenn der Prinz von London dich zu seinem Eigentum ernennen will? Nicht der aus dem Königshaus, sondern der echte. Ausschnitt: "Fass mich nicht an", schrie ich und versu...